Karl von Pückler-Burghauß

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Karl Erdmann Alexander Ludwig Graf von Pückler Freiherr von Groditz (seit 1887 Graf von Pückler-Burghauß) (* 9. Juli 1817 in Tannhausen im Landkreis Waldenburg; † 1. Juli 1899 in Ober-Weistritz im Landkreis Schweidnitz) war ein preußischer Rittergutsbesitzer und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren Anna Reichsgräfin Maltzahn-Militsch und Erdmann August Sylvius Graf Pückler (1788–1826), Erbherr auf Tannhausen bei Militsch in Schlesien, kgl. preuß. Kammerherr und Major a. D. Graf Karl von Pückler studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. Danach trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Seit 1845 bewirtschaftete er seine vom früh verstorbenen Vater ererbten Güter und verließ den Staatsdienst 1848. Seither war er Rittergutsbesitzer in Ober-Weistritz.

Zwischen 1853 und 1861 war Graf Pückler dann Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Er gehörte zunächst der Fraktion Arnim an. Im Jahr 1855 wurde er Begründer und Vorsitzender der nach ihm benannten Fraktion Pückler. Im Jahr 1858 wurde Graf Pückler zum königlichen Kammerherrn ernannt. Zwischen 1863 und 1869 amtierte er als Landrat des Kreises Schweidnitz. Danach war er Landeshauptmann von Schlesien. Gleichzeitig erhielt er die Ehrentitel eines Zeremonienmeisters und eines Obermundschenks.

Von 1867 bis 1871 gehörte Graf Pückler dem Reichstag des Norddeutschen Bundes an.[1] Zwischen 1871 und 1877 war er Mitglied des Reichstages als Mitglied der Konservativen Partei für den Wahlkreis Regierungsbezirk Breslau 9 (StriegauSchweidnitz).[2] Seit 1876 war er General-Landschaftsdirektor der Provinz Schlesien und somit Leiter der Schlesischen Landschaft. Bis 1886 war er außerdem Präsident des landwirtschaftlichen Zentralvereins Schlesiens. Seit 1883 gehörte er dem Preußischen Herrenhaus an. Im Jahr 1886 wurde er Fideikommissherr auf Friedland in Oberschlesien. Mit Diplom vom 15. Juli 1887 wurde ihm die Namens- und Wappenvereinigung mit denen der Grafen von Burghauß genehmigt. Im Jahr 1896 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt. Seit 1867 war Graf Pückler Rechtsritter[3] des Johanniterordens.

Seine Ehefrau wurde Karoline (Caroline) Henriette Prinzessin Reuß-Schleiz-Köstritz, deren Eltern mit Klemzig im Landkreis Züllichau-Schwiebus ein kleines Gut besaßen. Karolines Mutter war Dorothee Prinzessin Schoenaich-Carolath, ihr Vater der Ritterschaftsrat der Neumark Heinrich LX. Fürst Reuß zu Köstritz (1784–1833). Karl und Karoline von Pückler hatten sieben Kinder, die zwischen 1845 und 1857 geboren wurden, Maria, Eberhard, Friedrich, Heinrich, Dorothea, Anna und Karl. Hervorzuheben ist hier der Sohn Friedrich Graf von Pückler-Burghauss (1849–1920), der später Generallandschaftsdirektor[4] und Mitglied des Preußischen Herrenhauses wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1863, Sechs und dreißigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1862, S. 675.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch, in: Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2, Droste, Düsseldorf 1989, Kurzbiographie S. 450. ISBN 3-7700-5151-3.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 71.
  3. Königlich Preußische Ordensliste 1895. Reichsdruckerei, Berlin 1895, S. 1261.
  4. Direktorium Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. 1896, Band 11, Verlag Gebr. Unger, Berlin 1896, S. 96.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]