Michael Maier (Alchemist)

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Michael Maier, 48 Jahre alt. Einziges Porträt. 1617. Aus: Atalanta Fugiens. Oppenheim 1618. Kupfer von Matthäus Merian.
Ein Kupferstich aus Atalanta fugiens

Michael Maier (* 1568; † 1622) war ein paracelsischer Arzt in Rostock, der sich später als Leibarzt am Hof Kaiser Rudolfs II. betätigte. Dort kam er mit vielen höfischen Alchemisten und Hermetikern in Berührung. Nach dem Tod Rudolfs II. wurde er Leibarzt von Landgraf Moritz von Hessen. Durch sein Buch Atalanta fugiens, das eine Sammlung von 50 Kupferstichen enthält, wurde er berühmt. Über seine naturwissenschaftlichen, hermetisch-alchemistischen Interessen fand er Zugang zu den Rosenkreuzer-Urschriften. Maier hatte neben Robert Fludd eine wichtige Brückenfunktion bei der Vermittlung und Verbreitung der Rosenkreuzer-Ideen, die er mit eigenen Gedanken umgestaltete, nach England.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochschulausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Maier studierte Sprachen und Rhetorik sowie Medizin, und zwar von 1587 bis 1591 in Rostock,[2] und seit Juli 1592 bereitete er sich an der Viadrina in Frankfurt an der Oder auf die Magisterprüfung vor, die er im Oktober 1592 ablegte.

In den nächsten beiden Jahren führte Matthias Carnarius (1562–1620) den jungen Arzt in die Lebenspraxis des ärztlichen Berufes ein. Der erst 33-jährige väterliche Freund empfahl ihm, vor Abschluss seiner Ausbildung in Padua eine Reise im Sommer 1595 „in die Ostseeprovinzen“ zu unternehmen, um die Heilpflanzen, die man als Simplicia bezeichnet, besser kennenzulernen. Wo genau sich Maier aufhielt, als er den „uralten Naturweg“ betrat, wissen wir nicht.

Am 4. Dezember 1595 immatrikulierte er sich in Padua. Wegen eines Duells musste er Padua allerdings nach wenigen Monaten erneut fluchtartig verlassen. An der Universität Basel promovierte Michael Maier 1596 mit theses de epilepsia zum Doktor der Medizin. Hans Roger Stiehle, der Maiers Stellung in der Medizin seiner Zeit untersucht hat, bemerkt über die Dissertation, dass deren Beschreibung des Krankheitsbildes umfangreicher und ausführlicher als die anderer vergleichbarer Arbeiten aus der Zeit sei. Aber „religiöse, neuplatonische oder paracelsische Einflüsse sind in den Maierschen Doktorthesen noch nicht erkennbar.“[3] Noch im selben Jahr kehrte er nach Rostock zurück, wo er ein Jahr später 1597 den Doktorgrad der Philosophie erwarb.

Der Weg zum Alchemisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit zwischen 1597 und 1607 hat sich Michael Maier, der Junggeselle blieb, vom gelehrten Philosophen zum praktischen Okkultisten oder Alchemisten entwickelt. Dank einer biografisch erweiterten medizinischen Schrift Medicina regia et vere heroica, Coelidonia,[4] die Maier in Prag drucken, aber nicht verkaufen ließ, lässt sich sein Weg nachzeichnen. Nach einem Zwischenaufenthalt in Holstein suchte er 1597 erneut „jenes vielbesuchte Handelszentrum nahe der baltischen See“[5] auf, das er schon 1595 besucht hatte. Figala und Neumann vermuten, es könne Königsberg gemeint sein oder eine preußische Stadt weiter ostwärts. Dort wohnte Maier im Haus eines berufsmäßigen Scheidekünstlers und Münzprüfers. Durch ihn lernte er eine örtliche Gruppe von Liebhabern der Alchemie kennen, wurde Zeuge einer rätselhaften Heilung mit Hilfe eines unbekannten goldgelben Pulvers und begann sich systematisch mit der Alchemie zu befassen. Die Medizin sollte nach Maier von einem „Engländer“ stammen.

Als im Sommer 1601 eine Seuche ausbrach, lud ihn ein wohlhabender Patient ein, bei ihm auf dem Landgut das Ende der Epidemie abzuwarten. Hier fand er eine umfassende alchemistische Bibliothek vor, aus der er im Sommer 1601 systematisch die Beschreibungen der verschiedenen Stufen des Prozesses abschrieb. Was nun geschah, fassen Figala und Neumann wie folgt zusammen:

„Wegen der großen Unterschiedlichkeit der Termini, die von den verschiedenen Autoren gebraucht werden, legte sich Maier für den eigenen Gebrauch eine Konkordanz der alchemistischen Terminologie an. Mit deren Hilfe verglich er – und versuchte, sie in Zusammenhang zu bringen – die Aussagen der verschiedenen Autoren, soweit sie ihm zugänglich waren. Im Laufe des Sommers formulierte er eine Reihe von Arbeitshypothesen, die er wiederholt änderte und gelegentlich ganz verwarf. Am Ende glaubte er, eine Theorie der wahren materia philosophica formuliert zu haben, die den Aufwand an Material, Zeit und Geld für eine experimentelle Prüfung rechtfertigte.“

Michael Maier: Medicina regia et vere Coelidonia[6]

Figala und Neumann glaubten aus wenigen Indizien erschließen zu können, dass die Experimente etwas mit Salpeter zu tun hatten. Als sein Gastgeber ihn aufforderte, seine Erkenntnisse mit ihm zu teilen, kehrte Maier Ende 1601 nach Kiel zurück. Nun begann er, neben seiner ärztlichen Tätigkeit die Experimente vorzubereiten, indem er sich geeignete Räume und Werkzeuge verschaffte. Währenddessen erwarb und studierte er weitere alchemistische Literatur. Im Jahre 1603 ging er auf die Suche nach den nötigen Mineralien. Er besuchte dreißig Bergwerke in Deutschland, und im Herbst reiste er bis in den Norden Ungarns, wo bestimmte Mineralien wegen der stärkeren Sonneneinstrahlung von höherer Qualität sein sollten.

Maier beschrieb in dem Buch „De medicina regia et vere heroica, Coelidonia“ („Von der königlichen Medizin, der wahrhaft heroischen, der Himmelsgabe“) die Zubereitung einer Universalmedizin. Dazu benötigte er neben den Gerätschaften und Stoffen drei Dinge: die königliche selbstbestimmende Kraft des Ich, das mutig heldenhafte Ringen mit den gegnerischen Kräften und die gnadenhafte Mitwirkung des Himmels.[7]

Im Frühjahr 1607 hatte Maier die dritte Arbeit des großen Werkes abgeschlossen. Nach zwei misslungenen Versuchen des vierten Teils brach er die Experimente vorläufig ab. Verdächtigungen seitens der Nachbarn, wachsende Kosten und das Fehlen des richtigen „Feuers“ sollen zum Abbruch geführt haben.[8] 1608 eröffnete Maier eine Arztpraxis in Rostock.[9]

Am Hof Kaiser Rudolfs II.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa in der Mitte des Jahres 1608 zog Maier nach Prag, wo der habsburgische Kaiser Rudolf II. residierte. Zwischen Rudolf II. und seinen Brüdern war der „Bruderzwist im Hause Habsburg“ ausgebrochen. Seine Familie zwang den Kaiser, auf seine angestammten Rechte in Österreich, Ungarn und Mähren zu verzichten. Erzherzog Matthias war mit einem Heere zu diesem Zweck vor den Mauern Prags erschienen, und der Kaiser hatte auf seine Macht in den habsburgischen Stammlanden verzichten müssen. Rudolf galt seinen Brüdern und den katholischen Mächten als unsicherer Fürst. Er wollte Kaiser aller Untertanen sein, welcher Zunge und welcher Religion sie auch angehörten. Matthias und seine Anhänger wollten der Gegenreformation den Weg ebnen. Rudolf II. stand im Rufe, den Regierungsgeschäften wenig Zeit zu widmen. Seine melancholische Ader wurde als krankhafte Schwermut missverstanden, seine Ehelosigkeit als Gefahr für die Monarchie angesehen.

Kaiser Rudolf II. 1609 in Prag. Kupferstich von Aegidius Sadeler.

Dass Michael Maier seine Nähe suchte, war kein Zufall. Der Kaiser war selbst ein leidenschaftlicher Jünger des Mercurius. Rudolf II. hatte Dutzende von Alchemisten nach Prag berufen. Auf sein Interesse an der Alchemie ist auch die Einrichtung des durch Gustav Meyrink berühmt gewordenen Alchemistengässleins in der Prager Hochburg, dem Hradschin, zurückzuführen. Die Alchemie galt damals nicht als etwas Weltfremdes, sondern war noch untrennbar der Naturwissenschaft einverwoben, und eine Marmortafel im Hradschin verkündet noch heute, dass dem Kaiser gemeinsam mit dem polnischen Alchemisten Michael Sendivogius eine Transmutation gelungen sei: „Möge jeder das vollbringen, was der Pole Sendivogius vollbracht hat.“[10]

Als Maier nicht gleich von Rudolf II. empfangen werden konnte, schrieb er seine Medicina regia, wahrscheinlich, um sich damit dem Kaiser zu empfehlen. Im Juli 1609 war die Schrift gedruckt; Maier verkaufte sie aber nicht über den Buchhandel, sondern verschenkte sie nur an den Kaiser sowie an ausgewählte Freunde. Der Erfolg blieb nicht aus. Rudolf II. berief den weitgehend Unbekannten zu seinem Leibarzt und Privatsekretär. Im Laufe des Jahres erhob der Kaiser ihn zum Pfalzgraf, in den erblichen Adelstand. Das war zwar nicht mit Einnahmequellen verbunden, aber Maier war nunmehr sein eigener Herr, niemand hatte mehr Anspruch auf ihn als Landeskind.

In Prag kam Maier aber nicht nur mit den höfischen Hermetikern und Alchemisten in Kontakt. Rudolf II. hatte berühmte Astronomen wie Tycho Brahe und Johannes Kepler an den Hof gezogen. Giuseppe Arcimboldo, Bartholomäus Spranger, Hans von Aachen und Roelant Savery seien als Hofmaler genannt. Der Bildhauer Adriaen de Vries, der Kupferstecher Aegidius Sadeler, der Alchemist und Arzt Oswald Croll bereicherten das vielfältige geistige und kulturelle Leben am Prager Hofe.[11]

Weihnachtsgruß an Jakob I. von England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

König Jakob I. von England (1566–1625). Kupferstich von Wolfgang Kilian. Nach 1610.

Im Winter 1611/12 schickte Maier einen Weihnachtsgruß an König Jakob I. von England (James I.). Adam McLeans Vermutung, Maiers Grußkarte habe dazu gedient, im Winter 1611/12 Zutritt zum englischen Hof zu erlangen, um die Hochzeit des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz mit Elisabeth, der Tochter des Königs einzufädeln, mit der eine protestantische Koalition zum Schutz des Rosenkreuzertums geschmiedet werden sollte, ist unbegründet und findet in dem Dokument keine Stütze.[12] Möglicherweise hat Maier aber die Hochzeit am 14. Februar 1613 in London noch miterlebt, ehe er auf den Kontinent zurückkehrte. Ron Heislers dunkle Andeutungen, Maier könne mit dem Tod des genialen englischen Kronprinzen Henry[13] am 6. November 1612 irgendetwas zu tun haben, ist rein spekulativ.[14]

Aufenthalt in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außer mit dem Leibarzt des Königs William Paddy verkehrte Maier bei seinem ersten Aufenthalt 1612/13 mit Francis Anthony, einem in der Nähe von London äußerst zurückgezogen lebenden Erforscher der Alchemie.[15]

Als Nachwirkung seines englischen Aufenthaltes wertet man es ferner, dass er in dem Buch Tripus Aureus, das auch ins Musaeum Hermeticum aufgenommen wurde, zwei englische alchemistische Traktate übersetzt hat.

Erste hermetische Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland veröffentlichte er 1613 oder 1614 sein erstes eigenes Werk Arcana arcanissima, das Aufsehen und Anerkennung erregte.[16] Das Buch enthält keine Orts- und Zeitangabe. Ob es in Oppenheim oder irgendwo in England gedruckt wurde, wie die Widmung an Sir Paddy vermuten lässt, ist ungewiss.

Die ersten sechs Abschnitte sind den Hieroglyphen und ägyptischen Göttern gewidmet. Dieser Teil wurde 1625 nochmals unter dem Titel De Hieroglyphicis Aegyptiorum aufgelegt. Die zugehörige Handschrift mit dem Titel De Theosophia Aegyptiorum befindet sich heute in der Universitätsbibliothek Leipzig.[16]

Maier deutet in dem Werk die ägyptischen Göttergeschichten und griechischen Göttersagen als imaginative Bilder von alchemistischen Vorgängen. Auch die 12 Taten des Hercules versteht er als Entwicklungsweg, ebenso den Trojanischen Krieg.[17] 1614 kehrte Maier nochmals für einige Zeit nach England zurück.

Das Gold nehme unter den Metallen den wichtigsten Platz ein, es sei das wichtigste Heilmittel für das Herz. Zwischen dem Gold (dem perfekten Zentrum der Metalle), dem Herzen (Zentrum des menschlichen Körpers) und der Sonne (Zentrum des Planetensystems) bestehe eine Übereinstimmung.

Fast gleichzeitig erschien im September 1616 die Schrift Lusus Serius in Frankfurt. In dem seriösen Spiel deutet Maier die vielseitige Funktion Merkurs: Tiere als Vertreter der einzelnen Naturgewalten erscheinen vor einem Tribunal und verteidigen die Alchemie. Der Schiedsspruch des Menschen erklärt dann den Merkur zum Vater aller Metalle und krönt ihn zum König aller Weltbürger.

Schließlich erschien Anfang 1617 sein Examen Fucorum Pseudo-Chymicorum, dessen Widmung ebenfalls in Frankfurt, September 1616 unterzeichnet ist.[18] In dieser Schrift setzte sich Maier kritisch mit anderen Alchemisten auseinander.

Einsatz für das Rosenkreuzertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 1616 war Maier zu Michaeli auf der Frankfurter Buchmesse. Dort kam er mit den ersten beiden Rosenkreuzerschriften in Berührung. Nach eigenen Angaben hatte er bereits 1613 zum ersten Mal in England von den Rosenkreuzern gehört. Im Dezember 1616 kommentierte er diese in seinem Werk Symbola Aureae Mensae. In den folgenden Jahren verfasste er eine Reihe von Schriften, in denen er sich offen für das Rosenkreuzertum einsetzte.

Die Symbola Aureae Mensae duodecim nationum 1617[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwölf Alchemisten tragen das Wissen aller Völker über die Alchemie an einer Tafel zusammen, um die Alchemie zu retten. Titel der Symbola Aureae Mensae duodecim Nationum. Frankfurt 1617.

Das Titelblatt der ersten Verteidigungsschrift vereinigt an einer goldenen Tafel (Aurea Mensa) die führenden Alchemisten von zwölf Nationen. Es sind am oberen Ende der Tafel sitzend: Hermes, der Ägypter, und Maria, die Hebräerin. Im Uhrzeigersinne folgen: der Grieche Democrit, der Römer Morienus, der Perser Avicenna, der Deutsche Albertus Magnus. Am unteren Ende der Tafel sitzen der Franzose Arnoldus von Villanova und Thomas von Aquin für Italien. Den Kreis beschließen der Spanier Raymundus Lullus, der englische Mönch Roger Bacon, der ungarische Priester Melchior Cibinensis und ein anonymer Sarmate (Pole oder Russe). Jede dieser Persönlichkeiten trägt in einem eigenen Kapitel ihre Symbole herbei und wirft ihre Erkenntnisse gegen die Feinde der Alchemie in die Waagschale.

Das Buch ist dem Fürsten Ernst zu Holstein-Schaumburg (1569–1622) gewidmet, den Maier, wie das Vorwort vom Dezember 1616 berichtet, einst besucht hatte. Er residierte in Bückeburg und Stadthagen. Sein Interesse an der Alchemie ist gut bezeugt. Reich geworden, reformierte der Fürst seinen Kleinstaat, indem er ihm eine neue Residenzstadt schuf, Schulen, eine Universität, eine Druckerei gründete. Das Musikleben am Bückeburger Hof zog Musiker wie Heinrich Schütz an. Der Fürst berief englische Schauspieler an seinen Hof. Auch die berühmte Goldene Pforte im Bückeburger Schloss belegt das Interesse Ernsts an der Alchemie, indem die Gestalt Merkurs in der Mitte unverkennbar die Züge des Fürsten Ernst trägt.[19] Das siebeneckige Mausoleum des Fürsten in Stadthagen, eine Ikone der Weserrenaissance, gleicht in vielem dem in der Fama Fraternitatis beschriebenen „wiederaufgefundenen Grab“ des Christian Rosenkreutz.[20] Diesem Fürsten war es vorbehalten, am Schluss des umfangreichen Buches das Urteil darüber zu sprechen, ob die Verteidiger der Alchemie oder der Angreifer die Oberhand behalten hätten.

Der ungarische Alchemist Melchior Cibinensis. Der Stein der Weisen müsse genährt werden wie das Kind durch die Milch der Mutter, schreibt Maier. Aus Symbola Aureae Mensae, 1617, S. 509.

Fünf heidnische Weise und sieben christliche sind es, die sich an Maiers goldener Tafel versammeln. Der vorletzte, der vor dem Anonymus Sarmatus erscheint, ist ein ungarischer Priester. Er wird am Anfang seines Kapitels am Altar abgebildet und ausdrücklich wird die Wandlung am Altar, die ja auch bis in die Substanzen wirken soll, als ein alchemistischer Prozess angesehen. Maier betrachtete die Alchemie als eine Kunst, durch die der Mensch zum Mithelfer am Erlösungswerk Christi werde, der Vergeistigung der menschlichen Substanz zum Auferstehungsleib.

Im 6. Buch wird der Beitrag des Albertus Magnus, des deutschen Alchemisten, dargestellt. Im Anschluss daran beschreibt Maier das Kollegium der Rosenkreuzer in einem Sonderkapitel etwas genauer. Er versucht aus den wenigen veröffentlichten Nachrichten der Originalschriften den Orden äußerlich zu rekonstruieren. Will man das Vorgehen nicht als eine Täuschung werten, muss man daraus schließen, dass er nicht zu dem engeren Kreis der Rosenkreuzer gehört hat. Frick, der wie die meisten, die Rosenkreuzerschriften auf einen Freundeskreis um Johann Valentin Andreae als Letztverantwortlichen zurückführt, meint, Maier könne zu diesem Tübinger Kreis keine Verbindung gehabt haben.[21]

Die Atalanta fugiens 1618[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das bekannteste Werk Michael Maiers ist wohl die 1618 bei Johann Theodor de Bry in Oppenheim erschienene kunstvoll komponierte Sammlung von Abhandlungen mit dem Namen Atalanta fugiens, zu der de Brys Schwiegersohn Matthäus Merian ein Titelbild, ein Porträt Maiers und 50 Kupferstiche im Text beisteuerte.

Der Aufbau der Atalanta fugiens weist auf ein spirituelles Anliegen und Wissen Michael Maiers hin. Nach dem Titelblatt, dem ein erläuterndes Gedicht beigefügt ist, folgt eine Widmung vom August 1617, sowie eine Vorrede an den Leser. Der Hauptteil besteht aus 50 Kapiteln von je 4 Seiten, deren viergliedrige Struktur sich bei allen 50 Kapiteln wiederholt. Auf der ersten Seite ist jeweils ein dreistimmiger Kanon auf einen lateinischen Text abgedruckt. Darunter eine deutsche Übersetzung des Liedes. Auf der zweiten Seite befindet sich ein Kupferstich Merians zum Text des Gedichtes. Darunter der lateinische Text des Liedes. Die dritte und vierte Seite enthalten jeweils eine alchemistische Abhandlung in Prosa, die Bild, Lied und Gedicht erklären sollen. In diesem Punkt unterscheidet sich Maiers Schrift grundlegend von älteren alchemistischen Schriften. Er bemüht sich, die drei Formen der spirituellen Erfahrung, nämlich imaginatives Bild, inspirierten Ton und intuitiv vernommenes Wort dem gewöhnlichen Verstand zugänglich zu machen, indem er sie durch einen rein denkerisch und empirisch bestimmten Teil ergänzt. Die Texte dieser Erläuterungen – wie auch der Lieder – enthalten natürlich eine Fülle von Zitaten aus der chymischen Literatur, die von Helena de Jong akribisch nachgewiesen wurden,[22] aber auch „vernünftige Überlegungen“.

Hippomenes gewinnt die schnellfüßige Atalante mit Hilfe von drei goldenen Äpfeln im Wettlauf. Kupfer von Matthäus Merian. Titelbild der Atalanta Fugiens. Oppenheim 1618

Das Titelblatt erzählt die Geschichte der leichtfüßigen Atalante, Königstochter auf dem Peloponnes. Atalante hatte sich den Versuchen, sie günstig zu verheiraten, lange entzogen. Als der Vater dies nicht länger dulden wollte, bestimmte sie, auf welche Weise ein würdiger Mann gefunden werden sollte. Da sie eine schnelle Läuferin war, versprach sie, dem zu eigen sein zu wollen, der sie im Laufen besiegen würde. Eine Niederlage sollten die Freier aber mit dem Leben bezahlen. Nach vielen Unglücklichen versuchte es auch Hippomenes. Auf sein Bitten hin empfing er von Venus drei goldene Äpfel aus dem Garten der Hesperiden. Mit Hilfe dieser Äpfel gelang es ihm, Atalante zu besiegen. Siegessicher hatte sie dem Hippomenes einen Vorsprung beim Start eingeräumt. Als sie ihn nun im Wettlauf überholte, warf er einen der goldenen Äpfel in hohem Bogen so zur Seite, dass sie dessen Glanz sehen musste. Von der Neugierde des weiblichen Geschlechtes angezogen, wich sie vom Parcours ab, um sich des goldenen Kleinods zu bemächtigen. So konnte Hippomenes wiederum an ihr vorbeiziehen. Als sie ihn erneut eingeholt hatte, warf er den zweiten Apfel; auch diesmal ließ sie sich von der Aussicht auf ein weiteres Schmuckstück vom Wege abbringen. Das wiederholte sich ein drittes Mal und diesmal gelang es ihr nicht, den Jüngling rechtzeitig einzuholen, so dass er sie gewonnen hatte. Das Paar betrat sogleich den Tempel der Venus und vereinigte sich leidenschaftlich. Venus, dadurch erzürnt, verwandelte sie in ein Paar Löwen.

Die 50 kurzen Kanons, die Maier selbst komponiert hat, bringen den Sinn dieser Parabel zum Erlebnis und offenbaren ihn. Maier nennt die Oberstimme Atalanta Fugiens, die mittlere Stimme Hippomenes Sequens und die Unterstimme Pomum Morans. Der Melodienverlauf spiegelt nun den Gedanken der Nikomachischen Ethik wider, dass in allem die rechte Mitte einzuhalten sei. Die davoneilende flüchtende Oberstimme (die flüchtige Atalante) wird von dem ihr folgenden mittleren Part dadurch eingebunden, dass ihr eine dumpf pochende, langsame Unterstimme (der auf dem Boden rhythmisch aufschlagende Apfel) entgegengesetzt wird. Zwei Gefahren bedrohen den mittleren Weg jedes Menschen: Weltflucht und Erdensucht. Hippomenes hält das Gleichgewicht zwischen diesen beiden, zwischen dem träge in langen Noten dahinfließenden Bass und den flüchtig versprühenden Tönen der Oberstimme. Maier fordert in seinem Vorwort, jedermann solle dichten und musizieren, wie es in Platos Freundeskreis üblich gewesen sei. Er hoffte also, dass seine dreistimmigen Lieder gesungen würden und ihre mäßigende Wirkung ausüben könnten.

Dem Mann ohne Füße bleibt der Philosophische Rosengarten verschlossen. Aus: Michael Maier: Atalanta Fugiens. 1618. Emblem XXVII. S. 117; vgl. Michael Maier: Chymisches Cabinet. 1708 S. 79.
Der Forscher sucht die Spuren der Göttin Natura. Aus: Michael Maier: Atalanta Fugiens. 1618. Emblem XLII. S. 177; vgl. Michael Maier: Chymisches Cabinet. 1708, S. 124.

Die 27. und die 42. Abhandlung enthalten eine Art Erkenntnistheorie des rosenkreuzerischen Geistesweges. Während der Mann in Emblem 27 keine Füße hat und seine Hände nicht regt, tritt der Forscher in Emblem 42 mit seinen Füßen vorsichtig in die Fußstapfen der Göttin Natura, wobei er sich einer Laterne, einer Brille und eines Stockes bedient. Man muss die Spuren des geistig Wesenhaften in der Natur, wie z. B. die Formen einer Pflanze, mit der eigenen Seelentätigkeit hervorbringen und sich ganz an sie anschmiegen (Fuß in Fußspur), dann erlebt man das Tun der Göttin nach. Es handelt sich um eine anschauliche Schilderung der Goetheschen Phänomenologie. Der Mann im Emblem 27 hat keine Füße ausgebildet und kann den Formen der Natur nicht begegnen. Er muss über das, was sich hinter der Mauer der Naturerscheinungen verbirgt, spekulieren. Maier sagt in der Erläuterung zu Emblem 27, jeder Mensch habe nicht nur zwei Beine, an denen sich Füße befinden, sondern zwei Seelentätigkeiten, nämlich experientia und ratio, d. h. Wahrnehmung und Denken. Wenn er die richtig anwende, dann sprängen die Schlösser an der Pforte auf und er könne in den verschlossenen Garten eintreten. Andernfalls gleiche er Erichthonius, der ohne Füße geboren sei. Der Schmied Vulkan habe sich nämlich einst in Athene, die Göttin der Weisheit, verliebt. Von ihr nicht erhört, habe er versucht ihr Gewalt anzutun. Sie habe sich ihm erfolgreich entwinden können, doch habe seine Erregung sich entladen. Der Same sei auf die Erde geflogen und daraus sei Erichthonius erwachsen. Das Bild weist darauf hin, dass man Geduld braucht, um die (Göttin der) Weisheit zu erringen. Dem ungebärdigen Willen ergibt sie sich nicht. Nur dem geduldigen Liebhaber ihrer Spuren zeigt sie sich, der ihr lange im Dunkel folgt. Im Gedicht zum 42. Emblem charakterisiert Maier die Hilfsmittel des wahren und geduldigen Jüngers der Göttin:

Dein Führerin die Natur sey, welch’r du must folgen von weiten,
Williglich, anderst du irrst, wo sie dich nicht thut leyten,
Die Vernunfft sey dein Stab, und es muß stärcken die Erfahrnheit
Dein Gesicht, daß du könnst sehen, was gelegt ist weit und breit,
Daß Lesen sey wie ein Lamp im finstern leuchtend hell und klar,
Dadurch du mögst verhüten der Sachn und Wörter Gefahr.[23]

Die Themis Aurea 1618[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der 1617 erschienenen Schrift Silentium post clamores trat er erneut für die Existenz des Ordens ein. Dessen beharrliches Schweigen auf die Bitten und Aufforderungen, sich zu erkennen zu geben, verteidigte er mit der Begründung:

„Wer an der Existenz der Rosenkreuzer-Gesellschaft zweifelt, der sollte sich vergegenwärtigen, daß die Griechen, die Ägypter, die Araber u.s.w. solche Geheimgesellschaften besaßen; inwiefern soll es da absurd sein, daß sie heute existieren? Ihre Hauptgrundsätze der Selbsterziehung sind ‚Gott zu ehren und zu fürchten über allen Dingen, ihren Mitmenschen soviel Gutes zu tun, als sie nur können.‘ Was in der ‚Fama‘ und der ‚Confessio‘ enthalten ist, ist wahr. Es ist ein sehr kindlicher Einwurf, daß die Bruderschaft so viel versprochen und so wenig durchgeführt habe. Die Meister des Ordens bieten die Rose als einen fernen Gewinn dar, aber sie legen das Kreuz all denen auf, die eintreten. Wie die Pythagoräer und Ägypter fordern die Rosenkreuzer Gelübde der Geheimhaltung und des Schweigens. Unwissende Männer haben das Ganze als freie Erfindung behandelt; es beruht aber auf der fünf Jahre währenden Prüfung, der sie selbst gut vorbereitete Novizen unterwerfen, bevor sie zu den höheren Mysterien zugelassen werden; innerhalb dieser Zeit haben sie zu lernen, ihre Zunge zu hüten.“

J.B. Craven: Count Michael Maier. … Life and Writings.[24]

Ebenfalls bei Lucas Jennis erschien 1618 Maiers Schrift Themis Aurea. Auch der Zweck dieses Werkes ist eine Verteidigung der Rosenkreuzer. Maier erklärt und rechtfertigt die in der Fama beschriebenen Gesetze des Rosenkreuzerordens, die 1413 angenommen worden seien[25] und jetzt, nachdem sie sich 200 Jahre lang bewährt hätten, veröffentlicht worden seien. Auch in dieser Schrift weist er auf das sehr hohe Alter des Rosenkreuzer-Wissens hin. Es sei in der Form der Sieben Freien Künste schon vor der Sintflut vorhanden gewesen und habe diese überdauert, weil es in zwei Säulen eingeritzt worden sei, die weder durch Feuer noch durch Wasser zerstört werden konnten. Die jüdische Kabbala enthalte diese Geheimnisse nur noch bruchstückhaft.[26]

Letzte Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1619 ernannte der Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, der an der Veröffentlichung der Rosenkreuzerschriften in Kassel beteiligt gewesen war, Michael Maier zu seinem Leibarzt. Da Maier bereits 1620 in Magdeburg lebte, handelt es sich möglicherweise nur um eine finanzielle Zuwendung ohne ärztliche Betätigung.

1622 erschien seine letzte selbst veröffentlichte Schrift, merkwürdigerweise in Rom, ein Jahr später erneut in Rostock, die Cantilenae intellectuales de Phoenice redivivo. Die geistigen Gesänge über die Auferstehung des Phönix, so die Übersetzung des Titels, sind durchgehend in lateinische und französische Reime gefasst.[27]

In Magdeburg verliert sich seine Spur 1622 in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.

Nachleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Titelblatt der ersten englischen Übersetzung der Themis Aurea von 1656

Während Michael Maier mehrere Schriften aus dem Englischen ins Lateinische übertrug und in Deutschland herausgab, wurden seine Werke – zumindest einige – erst dreißig Jahre nach seinem Tod ins Englische übersetzt. 1654 soll John Hall Maiers 'Lusus Serius' übersetzt haben und 1656 folgte die Themis Aurea aus anderer Hand. Die Übersetzer N.L. und T.S. H.S. widmeten ihr Buch „dem einzigen Philosophen der gegenwärtigen Zeit“ Elias Ashmole. Als dieser gefragt wurde, wer die Verfasser der Zueignung seien, soll er gesagt haben, er habe es vergessen. In England betrachtete man die echten Rosenkreuzerschriften als symbolische Darstellungen der Templergeheimnisse und der Freimaurergrade.[28] So hatte man in den kompetenten Kreisen kein Interesse, die Verbreitung dieser Schriften zu fördern. Doch hat es handschriftliche Übersetzungen ins Englische gegeben. Eine solche Übersetzung des Viatorium aus dem „späten 18. Jahrhundert“ wurde von Adam McLean herausgegeben.[29] So muss mit einer beträchtlichen Wirkungsgeschichte in den Kreisen derer gerechnet werden, die in seinem Werk ein okkultes Wissen zu finden vermochten oder suchten. Das drückt sich ebenso in der Widmung an Elias Ashmole aus wie auch in dessen spurenverwischender Antwort.

Das Buch Atalanta Fugiens wurde in Deutschland mehrfach wiederaufgelegt. An der Entwicklung der Auflagen zeigt sich das zunehmende Unverständnis gegenüber Maiers Intentionen. Als das Werk 1687 in Frankfurt aufgelegt wurde, wurden die fünfzig Kanons gestrichen, auf die der ursprüngliche Titel des Buches anspielte und deren Aufbau dem Verständnis so hilfreich sind. Der lateinische Text wurde bereinigt, so dass darin kein Hinweis auf die Musik mehr war. Selbst in dem völlig veränderten Titel war von den Augen und dem Intellekt die Rede.[30] 1708 wurde die Atalanta fugiens erneut in Frankfurt aufgelegt, wieder unter einem neuen Titel: „MICHAELIS MAJERI Chymisches Cabinet, derer großen Geheimnussen der Natur durch wohl ersonnene sinnreiche Kupfferstiche und EMBLEMATA … dargestellet …[31] Die Erläuterungen der Bilder wurden für diese Ausgabe erheblich gekürzt und ins Deutsche übersetzt, wobei nicht nur die sorgfältig von Maier eingefügten Referenzen, sondern teilweise auch der Sinn verloren ging. Möglicherweise ging es hier schon um die Vermarktung der Kupferstiche.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lusus series, quo Hermes sive Mercurius Rex Mundanorum Omnium sub Homine existentium. Oppenheim 1616, 1619. Frankfurt 1617 (deutsche Übersetzung Frankfurt 1615, englische London 1654).
  • Symbola aureae mensae duodecim nationum. Frankfurt 1617.
  • Silentium post clamores. Frankfurt 1617.
  • Atalanta fugiens, hoc est emblemata nova de secretis naturae chymica. Mit 52 Stichen von Matthaeus Merian d. Ä. Oppenheim 1618. Nachdruck: Bärenreiter, Kassel, 1964 und Schalksmühle 2006, ISBN 978-3-935937-42-9. Weitere Ausgabe: Frankfurt 1687 (als Scrutinium Chymicum), Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dmichaelismajeris00maie~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D. Deutsche Übersetzung: Chymisches Cabinet. Frankfurt 1708.
  • Viatorium, hoc est De Montibus Planetarum Septem seu Metallorum. Oppenheim 1618.
  • Tripus aureus. Frankfurt 1618 (Sammlung der Schrift Practica von Basilius Valentinus und jeweils einer Schrift des englischen Alchemisten Thomas Norton und des fiktiven John Cremer aus dem Pseudo-Lull-Umfeld).
  • Examen Fucorum Pseudochymicorum. Frankfurt 1617.
  • Jocus Severus. Frankfurt 1617.
  • Symbola Aureae Mensae Duodecim Nationum. Frankfurt a. M. 1617. Nachdruck: Akademische Druck und Verlags Anstalt, Graz 1972.
  • Themis aurea. Frankfurt 1618. Nachdruck: Los Angeles 1976.
  • Verum Inventum hoc est munera Germaniae. Frankfurt 1619.
  • Arcana Arcanissima. (ohne Datum und Ort, wahrscheinlich 1613/1614).
  • Cantilenae Intellectuales et Phoenice redivivo. Rostock 1622. Französische Ausgabe: Chansons sur la resurection de Phoenix. Paris 1758. Neuausgabe: Erik Leibenguth: Hermetische Poesie des Frühbarock. Die ‚Cantilenae intellectuales‘ Michael Maiers. Edition mit Übersetzung, Kommentar und Bio-Bibliographie. Tübingen 2002.
  • Civitas Corporis Humani. Frankfurt 1621.
  • De Circulo Physico Quadrato. Oppenheim 1616.
  • Septimana Philosophia. Frankfurt 1620.
  • Viridarium Chymicum, das ist: Chymisches Lustgärtlein. Frankfurt 1678.
  • Tractatus posthumus sive Ulysses. Frankfurt 1624 (mit anderen Rosenkreuzer-Traktaten).
  • De Hieroglyphicis Aegyptiorum libri sex. London 1625 (Neuauflage von Arcana Arcanissima).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • George-Florin Calian: Spiritual alchemy and the function of image : coincidentia oppositorum in Michael Maier’s Atalanta fugiens. Budapest: CEU, Budapest College, 2009 (ceu.hu).
  • James Brown Craven: Count Michael Maier: Life and Writings, 1568–1622, William Peace & Son, Kirkwall, 1910, Ibis Press 2003
  • Helena Maria Elisabeth De Jong: Michael Maier’s Atalanta Fugiens. Sources of an Alchemical Book of Emblems. Leiden (E.J. Brill) 1969, Neudruck Maine (Nicolas-Hays, Inc. York Beach) 2002 (= Janus. Suppléments, 8).
  • Karin Figala, Ulrich Neumann: Chymia – die wahre Königin der Künste. Leben und Schriften des holsteinischen Dichters, Arztes und Alchemisten Michael Maier (1569-1622), Chemie in unserer Zeit, Band 25, 1991, Nr. 3, S. 143–147
  • Karin Figala, Ulrich Neumann: Michael Maier (1569-1622): New Bio-Bibliographical Material, in: Z. R. W. M. von Martels (Hrsg.), Alchemy revisited, Brill 1990, S. 34–50, Google books
  • Karin Figala, Ulrich Neumann: Author, cui nomen Hermes Malavici. New light on the Bio-Bibliography of Michael Maier (1569-1622), in: Piyo Rattansi, Antonio Clericuzio (Hrsg.), Alchemy and Chemistry in the 16th and 17th Centuries, Kluwer, 1994, S. 121–148
  • Wlodzimierz Hubicki: Maier, Michael. In: Charles Coulston Gillispie (Hrsg.): Dictionary of Scientific Biography. Band 9: A. T. Macrobius – K. F. Naumann. Charles Scribner’s Sons, New York 1974, S. 23–24.
  • Nils Lenke, Nicolas Roudet, Hereward Tilton, Michael Maier: Nine Newly Discovered Letters, Ambix: The Journal of the Society for the Study of Alchemy and Early Chemistry, Vol. 61, Issue 1 (Februar 2014), S. 1–47.
  • Ulrich Neumann: Maier, Michael. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 562–564.
  • Ulrich Neumann: Maier, Michael. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 703 f. (Digitalisat).
  • Ulrich Neumann: Michael Maier. In: Claus Priesner, Karin Figala (Hrsg.): Alchemie. Lexikon einer hermetischen Wissenschaft. Beck, München 1998, ISBN 3-406-44106-8.
  • Annelen Ottermann: Dem / der in Chymicis versiret, sey die Natur / die Vernunft / die Erfahrenheit und Lesen / wie ein Führer / Stab / Bryllen und Lampen (Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz: Das besondere Buch, Folge 49) : Mainz Vierteljahreshefte für Geschichte, Kultur, Politik, Wirtschaft 42 (2022), H. 4, S. 70–75. ([1])
  • Joachim Telle: Maier, Michael. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh & München 1990, Bd. 7, S. 438 f.
  • Hereward Tilton: The Quest for the Phoenix. Spiritual Alchemy and Rosicrucianism in the Work of Count Michael Maier (1569-1622). de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017637-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, S. 43.; Harald Lamprecht: Material und Ergänzungen zu dem Buch „Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch.“ Michael Maier und Robert Fludd.
  2. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Michael Maier im Rostocker Matrikelportal.
  3. Hans Roger Stiehle: Michaelus Maierus Holsatus (1569–1622), Alchemist und Arzt. Ein Beitrag zur naturphilosophischen Medizin in seinen Schriften und zu seinem wissenschaftlichen Qualifikationsprofil. Diss. München. 1991, S. 269.
  4. Es ist nur ein Exemplar davon erhalten: Kopenhagen. Königliche Bibliothek. 12, −159,4°.
  5. Michael Maier: Medicina regia et vere Coelidonia. Zitiert nach Karin Figala und Ulrich Neumann: „Author Cui Nomen Hermes Malavici“. New Light on the Biobibliography of Michael Maier (1569–1622). In: Alchemy and Chemistry in the 16th and 17th Centuries. Ed. Piyo Rattansi & Antonio Clericuzio. Kluwer Academic Publishers. Dordrecht/Boston/London 1995, S. 127.
  6. Michael Maier: Medicina regia et vere Coelidonia. Zitiert nach Karin Figala und Ulrich Neumann: „Author Cui Nomen Hermes Malavici“. New Light on the Biobibliography of Michael Maier (1569–1622). In: Alchemy and Chemistry in the 16th and 17th Centuries. Ed. Piyo Rattansi & Antonio Clericuzio. Kluwer Academic Publishers. Dordrecht/Boston/London 1995, S. 128.
  7. Hans Roger Stiehle: Michaelus Maierus Holsatus (1569–1622), Alchemist und Arzt. Ein Beitrag zur naturphilosophischen Medizin in seinen Schriften und zu seinem wissenschaftlichen Qualifikationsprofil. Diss. München. 1991, S. 270.
  8. Brief vom 4. August 1610 von Maier an Prinz August von Anhalt-Plötzkau. Siehe: Karin Figala und Ulrich Neumann: „Author Cui Nomen Hermes Malavici“. New Light on the Biobibliography of Michael Maier (1569–1622). In: Alchemy and Chemistry in the 16th and 17th Centuries. Ed. Piyo Rattansi & Antonio Clericuzio. Kluwer Academic Publishers. Dordrecht/Boston/London 1995, S. 129 und Anm. 47.
  9. Bruce T. Moran: The Alchemical World of the German Court. Occult Philosophy and Chemical Medicine in the Circle of Moritz of Hesse. Stuttgart 1991, S. 103.
  10. Gertrude von Schwarzenfeld: Rudolf II. Der saturnische Kaiser. München 1961, S. 71.
  11. Erich Trunz: Wissenschaft und Kunst im Kreise Kaiser Rudolf II. 1576–1612. Neumünster 1992. Mit vielen Abbildungen von Kupferstichen.
  12. Adam McLean. A rosicrucian manuscript of Michael Maier. In: The Hermetic Journal. 1979. Nr. 5, S. 4–7. Mit einer Nachzeichnung der Blüte, deren Wiedergabe des lateinischen Textes allerdings voller Fehler ist.
  13. Roy Strong: Henry Prince of Wales and England’s Lost Renaissance. London 1986.
  14. Ron Heisler: Michael Maier and England. In: The Hermetic Journal. 1989. Er bringt ihn ferner aufgrund sehr weniger Indizien mit der mutmaßlichen Vergiftung Overburys im Tower in Verbindung.
  15. Ron Heisler: Michael Maier and England. In: The Hermetic Journal. 1989.
  16. a b Hermann A. Schlögl: Das Alte Ägypten: Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra. Beck, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-406-54988-8, S. 28–29.
  17. Ausführliches Referat in englischer Sprache in J.B. Craven: Count Michael Maier. S. 31–50.
  18. Wolfgang Beck: Michael Maiers Examen Fucorum (Diss. TU München), 1992.
  19. Helge Bei der Wieden: Ein norddeutscher Renaissancefürst. Ernst zu Holstein-Schaumburg. 1569–1622. Bielefeld 1994. S. 29.
  20. Marie-Theres Suermann: Das Mausoleum des Fürsten Ernst zu Holstein-Schaumburg in Stadthagen. Berlin 1984. S. 67 ff.
  21. Karl R.H. Frick. Einleitung. In: M. Maier: Symbola Aureae Mensae duodecim nationum. Nachdruck Graz 1972. S. XVIII.
  22. H.M.E. de Jong: Michael Maier’s Atalanta Fugiens: sources of an alchemical book of emblems. Leiden 1969., 2. Aufl., York Beach 2002.
  23. Michael Maier: Atalanta Fugiens. Frankfurt. 1618. S. 176.
  24. Zitiert nach J.B. Craven: Count Michael Maier. … Life and Writings. S. 67. – John Yarker gibt irrtümlich an, diese Äußerung sei in der Themis Aurea enthalten: John Yarker: Notes on the scientific and religious Mysteries of Antiquity. London 1872, S. 77.
  25. Michael Maier: Themis Aurea. The Laws of the Fraternity of the Rosie Crosse. London 1656. S. 24 und 120.
  26. Michael Maier: Themis Aurea. The Laws of the Fraternity of the Rosie Crosse. London 1656. S. 109.
  27. Eine deutsche Übersetzung bietet Erik Leibenguth: Hermetische Poesie des Frühbarock. Die ‚Cantilenae intellectuales‘ Michael Maiers. Edition mit Übersetzung, Kommentar und Bio-Bibliographie. Tübingen 2002.
  28. John Yarker: Notes on the scientific and religious Mysteries of Antiquity. London 1872, S. 77.
  29. Yale University Library. Mellon Collection. Ms. 114. The Viatorum of Michael Maier. Edited by Adam McLean. A 17th century English manuscript translation. Glasgow 2005.
  30. Michaelis Majeri … Secretioris Naturae Secretorum Scrutinium Chymicum, per oculi et intellectui … Francofurti … M.DC.LXXXVII. Landesbibliothek Eutin: Rc 118.
  31. Yale University Library: German Baroque Literature. Nr. 677.