Düngenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Düngenheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Düngenheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 16′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 50° 16′ N, 7° 10′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Kaisersesch
Höhe: 430 m ü. NHN
Fläche: 9,31 km2
Einwohner: 1387 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56761
Vorwahl: 02653
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 023
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Römerturm 2
56759 Kaisersesch
Website: www.duengenheim.de
Ortsbürgermeister: Mike Kaiser
Lage der Ortsgemeinde Düngenheim im Landkreis Cochem-Zell
KarteKalenborn (bei Kaisersesch)Eppenberg (Eifel)Laubach (Eifel)LeienkaulMüllenbach (bei Mayen)HaurothUrmersbachMasburgDüngenheimKaiserseschLandkernIllerichEulgemHambuchGamlenZettingenKaifenheimBrachtendorfUlmen (Eifel)AlflenAuderathFilz (Eifel)WollmerathSchmittBüchel (Eifel)Wagenhausen (Eifel)GillenbeurenGevenichWeiler (bei Ulmen)LutzerathBad BertrichUrschmittKlidingBeuren (Eifel)MoselkernMüden (Mosel)Treis-KardenLützLiegRoesMöntenichForst (Eifel)DünfusBrohlBinningen (Eifel)WirfusBriedenKailPommern (Mosel)BriedelAltlayPeterswald-LöffelscheidHaserichSosbergForst (Hunsrück)AltstrimmigReidenhausenMittelstrimmigBlankenrathPanzweilerWalhausenSchauren (bei Blankenrath)TelligHesweilerLiesenichMoritzheimGrenderichZell (Mosel)NeefBullaySankt AldegundAlfPünderichGreimersburgKlottenFaidDohrBremmBruttig-FankelSenheimNehren (Mosel)Ediger-EllerMesenichValwigErnst (Mosel)Beilstein (Mosel)Ellenz-PoltersdorfBriedernCochemLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-WittlichLandkreis Mayen-KoblenzRhein-Hunsrück-Kreis
Karte
St. Simeon in Düngenheim

Düngenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kaisersesch an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Düngenheim liegt am Rande des Landkreises Cochem-Zell. Der Ort erstreckt sich auf einer Länge von 1,4 Kilometer und ist einwohnermäßig die größte Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kaisersesch.

Zu Düngenheim gehören auch die Wohnplätze Kinderheim St. Martin, Lehnholz und Weierthalerhof.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jahresniederschlag beträgt 729 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 47 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der September, die meisten Niederschläge fallen im November. Im November fallen 1,4 mal so viel Niederschläge als im September. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahr 1097 als „Dunechinga“ erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Erwähnungen waren „Dunichenheim“ (1140), „Thunechingin“ (1179) und „Dungingen“ (1475).[3]

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Düngenheim landesherrlich zu Kurtrier und war dem Amt Kaisersesch zugeordnet.[4] Die Grundherrschaft hatte das Kloster Stuben inne, bereits im Jahr 1179 wurde der Besitz des Klosters durch einen eingesetzten Vogt verwaltet. Laut einem Weistum aus dem Jahr 1521 übte das Kloster Stubben die Niedere Gerichtsbarkeit durch einen Schultheißen aus.[3]

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer annektiert, von 1798 bis 1814 gehörte Düngenheim (damals „Dingenheim“) zum Kanton Kaisersesch im Arrondissement Koblenz des Rhein-Mosel-Departements. Der Munizipalrat (Düngenheimer Gemeindevertreter in der Mairie Kaisersesch) war 1808 der Bürger Darscheid. Es gab einen Schullehrer im Ort.[5]

Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress (1815) wurde die Region dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung kam die Gemeinde Düngenheim zur Bürgermeisterei Kaisersesch im Kreis Cochem, der zum neuen Regierungsbezirk Koblenz sowie von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.[6]

Seit 1946 ist die Gemeinde Düngenheim Teil des Landes Rheinland-Pfalz, seit 1968 gehört sie der Verbandsgemeinde Kaisersesch an und seit 1969 zum Landkreis Cochem-Zell.

Lange mit Düngenheim verbunden war der Schieferabbau in verschiedenen Gruben der Umgebung. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Betrieb eingestellt. Etliche Männer leiden heute noch an den Folgen der harten Arbeit unter Tage. Die Eingänge der Schiefergruben wurde fest verschlossen und dienen nur noch Fledermäusen als Unterschlupf. Für Besucher der Gemeinde ist der Schieferabbau dennoch an den großen Schieferschuttplätzen erkennbar.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Düngenheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][7]

Jahr Einwohner
1815 487
1835 798
1871 781
1905 966
1939 978
1950 985
Jahr Einwohner
1961 960
1970 1.266
1987 1.145
1997 1.280
2005 1.328
2022 1.387

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Düngenheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mike Kaiser wurde am 17. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Düngenheim.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 61,41 % für fünf Jahre gewählt worden.[10]

Kaisers Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2019 Manfred Bons.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort besitzt ein ausgeprägtes Vereinsleben mit vielen verschiedenen Vereinen und Zusammenschlüssen: Angelverein, Düngenheimer Carnevals Club (DCC), Möhnenverein, TuS Düngenheim, Tambourverein, Spielzeit Düngenheim, Freiwillige Feuerwehr Düngenheim, Kirchenchor, Schürzenjägerfans, Eifelverein, Hundesportverein und dem Junggesellenverein Düngenheim, der wohl auf die größte Tradition (125 Jahre) zurückblicken kann.

Der größte Verein im Ort ist der Turn und Sportverein (kurz TuS). Mehrere Abteilungen bilden ein komplexes Vereinsgefüge. Die breiteste Sparte ist die Abteilung Fußball. Momentan spielt die SG Düngenheim/Urmersbach/Masburg mit der I. Mannschaft in der Kreisliga A sowie mit der II. Mannschaft in der Kreisliga C. 6–17-jährige Jugendliche können in den verschiedenen Jugendmannschaften spielen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildungs- und Pflegeheime[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Düngenheim befindet sich das Bildungs- und Pflegeheim Sankt Martin. Das Kinderheim St. Martin ist einer der größten Arbeitgeber in der Verbandsgemeinde Kaisersesch. Es liegt am Rande des Waldgebiets Wettau. Seit 1996 gibt es das Seniorendomizil Eifel. Es ist spezialisiert auf das Fachgebiet der künstlichen Beatmung.

Kindertagesstätten und Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Träger der Grundschule ist die St. Hildegardishaus GmbH. Im Jahr 2004 hat der Träger eine Genehmigung zur Einrichtung einer privaten Grundschule erhalten. Damit existiert in der Gemeinde Düngenheim seit 1977 wieder eine Grundschule.

Die Grundschule St. Martin Düngenheim ist eine zweizügige Bekenntnisschule mit mittlerweile acht Klassen. Sie bietet eine integrative Beschulung für Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf an.

Die Ortsgemeinde verfügt über zwei Kindertagesstätten, die Integrative Kindertagesstätte St. Martin im Bereich des Bildungs- und Pflegeheims Sankt Martin mit zwei Gruppen und die dreigruppige Kindertagesstätte Arche Noah im Ort. Beide Einrichtungen liegen in der Trägerschaft des Bildungs- und Pflegeheims Sankt Martin Düngenheim.

Sohn des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Kremer (1927–2007), katholischer Theologe und Kulturphilosoph

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Gorges, Von Dunechinga bis Düngenheim 1097–1997
  • Theodor Stolzenberg: Ortsfamilienbuch der Pfarrei St. Simeon Dümgenheim mit den Filialorten Urmersbach, Lehnholz, Schuweracker Hof 1662 bis in die Gegenwart. 2 Bände, Weißenthurm: Cardamina 2017; ISBN 978-3-86424-383-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 32 (PDF; 1 MB).
  3. a b Elmar Rettinger: Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Band 1: Ehemaliger Landkreis Cochem, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 1985. ISBN 3-515-04173-7, S. 66 (Google Books)
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 137.
  5. Handbuch für die Bewohner vom Rhein-Mosel-Departement, Koblenz: Prefektur-Buchdruckerey, 1808, S. 63 ff (www.dilibri.de)
  6. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, S. 37 (www.dilibri.de)
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. a b Konstituierende Sitzung in Düngenheim. In: Region im Blick, Ausgabe 26/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kaisersesch, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 7. Oktober 2020.