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Geprüfter Artikel: Biosphärenreservat Donaudelta [Bearbeiten in Wikipedia]

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{{Infobox Nationalpark
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|img1_name = Der schmale Teil des Biosphärenreservats Donaudelta nördlich der Grenze liegt in der Ukraine, der größere südliche Teil in Rumänien.
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|img2_name = Rosapelikane und Kormorane im ukrainischen Teil des Deltas, 2009
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|img4_name = Vögel des Biosphärenreservats Donaudelta, ukrainischer Briefmarkenblock von 2004, abgebildet sind von links nach rechts ein Höckerschwan, eine Zwergscharbe, ein Silberreiher, eine Graugans und ein Löffler
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{{Infobox Welterbe
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Das '''Donaudelta''' ({{roS|Delta Dunării}}, {{ukS|дельти Дунаю}}) befindet sich im Mündungsgebiet der [[Donau]] in das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]]. Das Donaudelta stellt nach dem [[Wolgadelta]] das zweitgrößte [[Mündungsdelta|Delta]] [[Europa]]s dar und umfasst ein Gebiet von 5800&nbsp;km², wovon 72 % mit einer Fläche von 4178&nbsp;km² unter [[Naturschutz]] stehen. Diese Fläche liegt zu 82,5 % im [[Rumänien|rumänischen]] Teil der Landschaft [[Dobrudscha]] sowie zu 17,5 % in der [[Ukraine]].<ref name="info" /> Das Donaudelta ist seit 1990 ein [[Biosphärenreservat]].

Der nördliche Teil des Reservats – das eigentliche Delta<ref name="bk" /> – wird von den drei aus westlicher Richtung einlaufenden Mündungsarmen der Donau durchflossen: dem [[Chiliaarm]] als [[Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine|rumänisch-ukrainische Staatsgrenze]] im Norden, dem [[Sulinaarm]] in der Mitte und dem [[Sfântu-Gheorghe-Arm]] im Süden. Unmittelbar südlich schließt sich der von Kanälen gespeiste [[Razim-See|Razim]]-[[Sinoie-See|Sinoie]]-[[Lagune]]nkomplex an. Die Gegend ist bereits seit der Antike spärlich besiedelt. Landwirtschaft, Viehzucht und Fischwirtschaft bedienen sich vielfach der natürlichen Ressourcen vor Ort.

In dem [[Biosphärenreservat]] konnten bisher etwa 5200 Tier- und Pflanzenarten katalogisiert werden. Die hohe Artenzahl wird einerseits auf das große Angebot von [[Aquatische Lebensräume|aquatischen]] und [[terrestrisch]]en [[Habitat|Lebensräumen]] zurückgeführt, zum anderen auf das geografische Zusammentreffen der [[Zentraleuropa|zentraleuropäischen]] Wälder und des [[Balkangebirge]]s mit den [[Mediterrane Region|mediterranen Regionen]]. Die eng miteinander verbundenen Lebensräume wie [[Röhricht]]e, [[schwimmende Insel]]n, [[Altarm]]e und Seen, [[Auwald|Auwälder]] und extreme Trockenbiotope in den [[Düne]]n bilden im Mündungsgebiet ein einzigartiges Netzwerk<ref name="herpetofauna">HerpAG Haus der Natur: {{Webarchiv|url=http://www.herpag-hdn.amphibien.at/doku/skriptum%20donaudelta_herpag.pdf |wayback=20071009052157 |text=Donaudelta 2004}} (PDF; 265&nbsp;kB) Skriptum Herpetologie, 2004.</ref> von über 30 Ökosystemen.<ref name="info">Rumänisches Fremdenverkehrsamt: ''{{Webarchiv|url=http://www.rumaenien-info.at/de/sehenswuerdigkeiten/donaudelta/81 |wayback=20130102003540 |text=Das Donaudelta. Landschaft des Jahres 2008–2009 }}''</ref> Manche dieser Arten gelten als selten oder vom Aussterben bedroht. Das Reservat beherbergt das mit einer Ausdehnung von etwa 1800&nbsp;km²<ref name="auto1">Judith Brandner: ''[https://oe1.orf.at/artikel/201997 Das Donaudelta – Ein fragiler Naturraum].'' In: ''[[Österreichischer Rundfunk]].'' 5. März 2007.</ref> weltweit größte zusammenhängende [[Schilfrohr]]gebiet und ein bedeutendes [[Vogelschutz]]reservat mit der größten Kolonie des [[Rosapelikan]]s und der zweitgrößten des [[Krauskopfpelikan]]s Europas.

Rumänien erklärte 1990 als erster [[Donauanrainerstaaten|Donauanrainerstaat]] seinen Teil des Deltas zum Biosphärenreservat. Die Liste der ''[[Feuchtgebiet]]e von internationaler Bedeutung'' der [[Ramsar-Konvention]] konnte 1991 um das Delta erweitert werden. Die UNESCO nahm das Gebiet 1993 in die [[UNESCO-Welterbe|Weltnaturerbeliste]] auf. Rumänien wies das Reservat im gleichen Jahr als ''[[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Naturschutzgebiet]] von nationaler und internationaler Bedeutung'' aus. Seit 1998 ist auch[FILLWORD?] der ukrainische Teil des Donaudeltas ein anerkanntes Biosphärenreservat.

Ab den 1960er Jahren wurden weite Teile der Sumpflandschaft für landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt, wodurch bis 1986 rund ein Fünftel des natürlichen Lebensraums im Delta zerstört wurde.<ref name="Spiegel H-IV">Françoise Hauser: ''[https://www.spiegel.de/reise/europa/donaudelta-in-rumaenien-bullerbue-auf-hartz-iv-a-574580-2.html Donaudelta in Rumänien: Bullerbü auf Hartz IV].'' In: ''[[Der Spiegel]].'' 29. August 2008.</ref> Im Jahr 2000 verpflichteten sich Rumänien, [[Bulgarien]], die [[Republik Moldau]] und die Ukraine zum Schutz und zur [[Renaturierung]] der Feuchtgebiete im Verlauf der etwa 1000 Kilometer langen unteren Donau. Mit diesem vom [[WWF|World Wide Fund For Nature]] (WWF) initiierten ''Grünen Korridor'' entstand das größte grenzüberschreitende Schutzgebiet in Europa.

Die Arbeitslosenquote der Ortsansässigen liegt zwischen 30 und 40&nbsp;Prozent.<ref name="Keno Verseck" /> Sie erhoffen sich Chancen aus den Initiativen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] zur Förderung von [[Sanfter Tourismus|Sanftem Tourismus]] in der Region, jedoch hat der Tourismus punktuell bereits die Grenzen seiner Naturverträglichkeit erreicht.<ref name="Monzer/Ulrichs" /> Unfälle der Ölindustrie, die Begradigung und Eindämmung von Schifffahrtswegen, aber auch illegales Wildern beeinträchtigen das [[Ökologisches Gleichgewicht|ökologische Gleichgewicht]].

== Geographie ==
[[Datei:Danube Delta ESA23450088.jpeg|mini|Biosphärenreservat Donaudelta, Satellitenaufnahme 2021]]
[[Datei:Delta Dunarii 500.jpg|mini|Im Donaudelta, 2005]]
[[Datei:Danube Delta, autumn.jpg|mini|Im Donaudelta, 2008]]

=== Landschaft ===
Die Donau ist der bedeutendste[WORDS?] [[Vorfluter]] [[Südosteuropa]]s und die Sammelader für die großen Flüsse der [[Ostalpen]] ([[Inn]], [[Drau]]), der [[Karpaten]] ([[Theiß]]) und der östlichen [[Dinarisches Gebirge|Dinariden]] ([[Save]]).<ref name="diercke" /> Das Biosphärenreservat Donaudelta liegt im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer<ref name="Monzer/Ulrichs" /> und bildet einen [[Refugialraum]] für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.<ref name="diercke" />

Mehr als die Hälfte der Gesamtfläche des Reservats von 5800&nbsp;km² umfasst mit 3510&nbsp;km² den gemeinhin als Donaudelta bezeichneten Bereich, während sich der restliche Bereich auf die stromaufwärts gelegenen Donauauen zwischen [[Isaccea]] und Tulcea (102&nbsp;km²), den Razim-Sinoie Lagunenkomplex (1145&nbsp;km²), einen schmalen Streifen im Schwarzen Meer (1030&nbsp;km²) bis zu einer [[Höhenlinie|Tiefenlinie]] von 20&nbsp;m, und das an der Donau liegende Gebiet zwischen der Insel Cotul Pisicii und Isaccea (13&nbsp;km²) unterteilt.<ref name="Gâștescu" /> Hierbei erstreckt sich das Reservat im südöstlichen Teil Rumäniens mit einer Fläche von 3446&nbsp;km² über die [[Kreis Tulcea|Kreise Tulcea]] und [[Kreis Constanța|Constanța]], und ein 732&nbsp;km² großes Gebiet im Süden der Ukraine in der [[Oblast Odessa]]. Zwischen Rumänien und der Ukraine bildet die Donau die 54&nbsp;km lange natürliche Grenze. In diesem Teil der Grenze bestehen keine offiziellen Grenzübergänge, die nächstgelegenen Übergänge befinden sich in [[Galați]] und [[Brăila]].<ref name="Monzer/Ulrichs">Frieder Monzer, Timo Ulrichs: ''[http://books.google.de/books?id=3pjSmu6uZ_AC&pg=PA234&lpg=PA234&dq=Ukraine+donaudelta+Bystroje+OR+bystre&source=bl&ots=KsY9asWea7&sig=XaDt1qsABvqkeagp1puNiYU0USE&hl=de&sa=X&ei=Q6YBUs6yKenGiwKYvICACQ&ved=0CFkQ6AEwBg#v=onepage&q=Ukraine%20donaudelta%20Bystroje%20OR%20bystre&f=false Moldova – Moldau: Mit Chisinau, Bessarabien und Transdnestrien].'', Trescher Verlag, 2013, ISBN 978-3-89794-245-5, S. 234.</ref>

Das Reservat ist in die historische Landschaft Dobrudscha eingebunden. Die meist hügelige umgebende Region lässt sich [[Physiographische Regionen der Erde nach Fenneman|physiographisch]] in folgende Gebiete untergliedern:

Das Hinterland ist überwiegend von [[Paläozoikum|paläozoischen]] und [[Mesozoikum|mesozoischen]] Bodenformationen gezeichnet. Ihr nördlicher Teil weist mit Höhenlagen von 180–467 Metern über dem [[Nullniveau]] des Meeresspiegels am Schwarzen Meer die höchsten Erhebungen der Region auf. Der Süden der Dobrudscha besteht aus Kalksteinplateaus, die etwa 100 bis 200 Meter über dem Meeresspiegel liegen und von [[Löss]]böden bedeckt sind. Insgesamt erhebt sich 60&nbsp;Prozent der Landfläche der Dobrudscha nicht über 100 Höhenmeter hinaus.<ref name="EU-Management" /> Im inneren Bereich der Dobrudscha flacht das Gelände von Nord nach Süd auf Höchstwerte um 300 Meter ab. Das vorrangige bodenbildende Gestein ist schiefrig.<ref name="EU-Management">[[Europäische Union]]: {{Webarchiv | url= http://ec.europa.eu/environment/iczm/evaluation/iczmdownloads/romania2004.pdf | wayback= 20080721112100 | text=''Outline Strategy for the integrated management of the Romanian Coastal Zone.''}} (PDF; 1,2&nbsp;MB), November/Dezember 2004 (englisch), S. 13. In: Geographisches Institut der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Universität Kiel]], Tina Geisler, Johannes Tiffert: ''{{Webarchiv|url=http://www.ikzm-d.de/modul.php?show=156 |wayback=20131224111647 |text=Küsten im Wandel: Rumänien |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}.'', 2007.</ref> Der östliche Bereich entlang der Küste wird vom weitläufigen Deltagebiet der Donau und seinen zahlreichen Lagunen geprägt. Die niedrige flache Ebene liegt mit 0,52&nbsp;m über dem mittleren Meeresspiegel des Schwarzen Meeres und hat einen mittleren Anstieg der allgemeinen Gradienten von 0,006&nbsp;m/km. Die maximale Höhendifferenz ist 15&nbsp;m, die sich aus dem höchsten Punkt (+12,4&nbsp;m) in den Dünen bei Letea und dem Seegrund (−3&nbsp;m) im marinen Teil ergibt. 20,5 % des Deltagebietes liegen unterhalb des Meeresspiegels des Schwarzen Meeres, die restlichen 79,5 % liegen darüber. Von dem sich über dem Meeresspiegel befindlichen Bereich liegen 54,6 % zwischen 0 und 1&nbsp;m Höhe, sowie 18,2 % zwischen 1 und 2&nbsp;m. Insgesamt gesehen liegen 93 % des Deltas innerhalb einer [[Hypsometer|Hypsometrie]] von 0–3&nbsp;m.<ref name="Gâștescu">[[Rumänische Akademie]], Petre Gâștescu: ''{{Webarchiv|url=http://www.rjgeo.ro/atasuri/revue%20roumaine_53_2/P.%20Gastescu.pdf |wayback=20131224112945 |text=The Danube Delta Biosphere Reserve. Geography, Biodiversity, Protection, Management. |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}'' (PDF; 5,3&nbsp;MB) In: ''Romanian Journal of Geography.'' 14. September 2009 (englisch)</ref>

Unter dem [[Hydromorphologie|hydromorphologischen]] Aspekt unterteilt sich das Reservat in:<ref name="Gâștescu" />

==== Gebiete aus der Zeit vor der Entstehung des Deltas ====
Diese Gebiete liegen in der historischen Landschaft [[Budschak]] nördlich des Chiliaarms. Die Lössablagerungen dieses Bereiches wurden durch Wasser erodiert und lagerten sich als die Basis der Sandbänke ''Câmpul Chiliei'' und ''Stipoc'' ab. Auf sie entfallen 2,4&nbsp;Prozent der Fläche des Deltas.<ref name="Gâștescu" />

==== Sandbänke an Flussarmen oder am Meer ====
Die Flusssandbänke liegen entlang der Ränder der wichtigsten Donauarme und Verzweigungen. Die [[Akkretion (Geologie)|Akkretion]] und Höhe der Sandbänke lässt zum Meer hin nach. Für die Bildung der parallel zur Meeresküste verlaufenden Meersandbänke (auch ''Grind'') sind in erster Linie die Meeresströmungen verantwortlich, die aus angeschwemmten Donausedimenten natürliche Meeresdämme bildeten und sich im Laufe der Zeit durch weitere Ablagerungen im Meer vergrößerten. Die größeren Sandbänke lagerten sich als eine Reihe von hohen Dünen mit dazwischenliegenden Dünenquertälern ab.<ref name="Gâștescu" />

==== Flussläufe und Kanäle ====
[[Datei:Voskhod 5.jpg|mini|Am Chiliaarm, 2005]]
[[Datei:DanubedeltaSulinaarm.jpg|mini|Am Sulinaarm, 2004]]
Am Beginn des Deltas westlich von Tulcea beträgt der mittlere [[Abfluss|Durchfluss]] der Donau 7320&nbsp;m³/s. Die Differenzen zwischen [[Niedrigwasser]] (2000&nbsp;m³/s) und [[Hochwasser]] (24.000&nbsp;m³/s) sind erheblich.<ref name="diercke" />

Der nördlich gelegene Chiliaarm ist mit einer Länge von 116&nbsp;km der größte der drei Donauarme. An der Verzweigung in [[Ismajil]] trennt sich der Tulceaarm vom Chiliaarm, wonach der Chiliaarm noch 67&nbsp;Prozent der Gesamtwassermenge der Donau über etwa 25 Mündungen zum Schwarzen Meer trägt. Mitgeführter Kies, Sand und Schlamm lagern sich zusammen mit organischen Resten in einem etwa 2.430&nbsp;km² großen eigenen Delta ab. Zwei Fünftel dieser Fläche liegt auf ukrainischem Gebiet.<ref name="bk">Botond J. Kiss: ''[http://adatbank.transindex.ro/html/cim_pdf1269.pdf Das Donaudelta. Menschen, Tiere, Landschaften]'' (PDF; 10,6&nbsp;MB), Kriterion Verlag, Bukarest 1988.</ref>

Der Sulinaarm läuft in gerader Linie von Westen nach Osten und führt nach der Abzweigung nur etwa 13&nbsp;Prozent des gesamten Stromwassers, ist aber[FILLWORD?] der für die [[Schifffahrt]] wichtigste[WORDS?] Donauarm. Zwischen 1858 und 1902 wurde er reguliert und sein Strombett vertieft. Durch Begradigungen seiner ausgeprägten Krümmungen wurde der ursprünglich 84&nbsp;km lange Wasserweg auf 62&nbsp;km verkürzt. Bis heute finden regelmäßig Bagger- und Instandhaltungsarbeiten statt. Die Wassertiefe erreicht mindestens 23 Fuß = 7,32 Meter und ermöglicht so den Verkehr von [[Seeschifffahrt]] mittlerer [[Tonnage]].<ref name="bk" />

Etwa 20&nbsp;Prozent der Wassermenge gelangt durch den 70&nbsp;km langen Sfântu-Gheorghe-Arm ins Meer, der bis [[Murighiol]] die nördliche Grenze des Dobrudscha-Hochlands (rumänisch ''Podișul Dobrogei'') bildet. Der Arm durchfließt den südlichsten und landschaftlich schönsten Teil des Donaudeltas. In seiner Umgebung sind Spuren menschlicher Eingriffe am wenigsten sichtbar. Dieses Gebiet ist schwach besiedelt; die Pflanzen- und Tierwelt ist jedoch reichhaltig.<ref name="bk" />

Das Gebiet zwischen dem Chilia- und Sulinaarm trägt den Namen ''Letea''; zwischen dem Sulina- und dem Sfântu-Gheorghe-Arm liegt das Gebiet ''Caraorman''; zwischen dem Sfântu-Gheorghe-Arm und den ''Razim-'' und ''Dranov-Seen'' befindet sich der Bereich ''Dranov''.<ref name="Gâștescu" />

Das Netzwerk aus zahlreichen Seitenarmen, einiger kleinerer Flüsse, Kanälen und Seitenkanälen durchzieht die Ebene und bestimmt die Bewegung des Wassers durch und um das Delta.<ref name="Gâștescu" /> Diese Wasserwege erweitern sich vielfach zu Seen und bilden unter anderem den ''Razim-Sinoie-Lagunenkomplex''.<ref name="tk">Thede Kahl, [[Michael Metzeltin]], [[Mihai Răzvan Ungureanu]]: ''Rumänien.'' Teilband 2. Historische Regionen, LIT-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-8258-0069-7.</ref>

==== Seen ====
[[Datei:Вл4.jpg|mini|Am Ufer des Jalpuhsees (2008)]]
Die meisten Seen im Reservat sind Fluss[[liman]]e, Meereslimane oder [[Brackwasser]]lagunen.<ref name="tk" /> Die langgezogenen und tiefen [[Jalpuhsee|Jalpuch-]] und [[Kotlabuch-See|Kotlabuch]]-Seen sind Limane auf der ukrainischen Seite des Deltas.<ref name="bk" />

Der Razim-See und der Sinoie-See südlich des eigentlichen Deltas sind Brackwasserlagunen.<ref name="tk" /> Westlich und südlich grenzen die Seen an die Dobrudschaer Hochebene und im Norden an das Sumpfgebiet des Sfântu-Gheorghe-Arms. Die östliche Seite wird von einer Reihe niedriger Sandbänke begrenzt.<ref name="bk" /> Der ''Razim-See'' erstreckt sich über eine Fläche von etwa 870&nbsp;km²<ref name="bk" /> und bildet gemeinsam mit den anderen Seen einen zusammenhängenden, 1.145&nbsp;km²<ref name="Gâștescu" /> großen Komplex. Der See, der an einigen Stellen eine Tiefe von bis zu drei Metern hat, war ursprünglich bei [[Portița]] (deutsch: ''Türchen'') mit dem Schwarzen Meer verbunden, ist nun aber durch einen Deich hiervon getrennt. Die Deichanlagen werden gelegentlich von heftigen Stürmen heimgesucht.<ref name="bk" /> Der ''Razim-Sinoie-Lagunenkomplex'' steht mit 75 bis 80&nbsp;Prozent seiner Fläche ständig unter Wasser. Der Sfântu-Gheorghe-Arm speist den ''Razim-See'' durch die Kanäle ''Dranov'' und ''Dunavăț''. Im Süden grenzen der [[Golovița-See]] und der [[Sălcioara-See]] an; es folgen der [[Smeika-See]]- und Sinoie-See, im Westen liegt der [[Babadag-See]], im Norden der [[Calica-See]] und im Osten der ''Dranov-See''.<ref name="bk" />

Ab 1980 wurden im kommunistischen Rumänien viele der Seen in der Gegend um ''Pardina'' und ''Sireasa'' zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung trockengelegt. Hierdurch reduzierte sich die Seenfläche von 313&nbsp;km² (9,28&nbsp;Prozent der Fläche des Deltas) auf 258&nbsp;km² (7,28&nbsp;Prozent der Deltafläche). Zu den größeren Seen dort gehören der ''Dranov–See'' (21,7&nbsp;km²), der [[Gorgova–See]] (13,8&nbsp;km²), der [[Roșu–See]] (14,5&nbsp;km²) und der [[Lumina–See]] (13,7&nbsp;km²). Vor 1980 bestanden 668 Seen im rumänischen Teil des Reservats, danach reduzierten Entwässerungsprojekte ihre Zahl auf 479.<ref name="Gâștescu" />

==== Sümpfe ====
87 Prozent[NBSP] des Deltas bestehen aus Sumpfland; der Rest ist [[Alluvialboden]].<ref name="lm" /> Das Delta bildet das größte Feuchtgebiet Europas.<ref name="info" /> Die Sümpfe liegen zwischen −0,5 und 1&nbsp;m über dem Wasserspiegel und umgeben die Seen in den Senken des Deltas. Im Frühsommer schwillt die Menge des einfließenden Wassers in der Donau durch Schmelzwasser aus den Bergen an und überschwemmt die Sümpfe.<ref name="Gâștescu" /> Der weite Mündungsbereich zwischen den Mündungsarmen verfügt über einen hohen Schilfbestand.<ref name="Dobraca">Lucien Dobraca: ''[http://books.google.de/books?id=klWuIEtQjGsC&pg=PA17&lpg=PA17&dq=Lagune+Razim+Sinoie&source=bl&ots=gOgptGN4WF&sig=tmpuNAb8wBOZ-BuIt_pN7t105Xw&hl=de&sa=X&ei=8s7tUZXqNcmviQeGi4DYDQ&ved=0CEMQ6AEwAw#v=onepage&q&f=false Das Donaudelta: Raumstrukturen und Entwicklungsoptionen.]'' In: Josef Sallanz (Hrsg.): ''Die Dobrudscha: Ethnische Minderheiten – Kulturlandschaft – Transformation: Ergebnisse eines Geländekurses des Instituts für Geographie der Universität Potsdam im Südosten Rumäniens.'' Band 35 von Praxis Kultur- und Sozialgeographie, Verlag Universitätsverlag Potsdam, 2005 {{ISSN|0934-716X}}, ISBN 3-937786-76-7, S. 17–24.</ref> Von der Strömung getrieben bewegen sich schwimmende Schilfinseln durch den sumpfigen Raum, der dauernder Veränderung unterworfen ist. Die Gewässer sind von natürlichen Dämmen eingefasst.<ref name="diercke">[[Johann-Bernhard Haversath]]: ''[https://www.diercke.de/kartenansicht.xtp?artId=978-3-14-100700-8&stichwort=Donau Donaudelta, Diercke Arbeitsblätter]''</ref> Die Entwässerungsprojekte der 1980er Jahre legten auch viele Sümpfe und Moore des Deltas trocken.<ref name="Gâștescu" />

=== Entstehung ===
[[Datei:Danube Delta evolution.gif|mini|Paläografische Evolution des Donaudeltas]]
[[Datei:Danube mouths 1867.JPG|mini|Ausdehnung der Donaumündungen auf einer Karte von 1867]]
[[Datei:Areas polderised under Ceausescu.png|mini|Die das Donaudelta entwässernden [[Deich]]e im [[Rumänien#Sozialistische Republik|sozialistischen Rumänien]]]]
Das Donaudelta formte sich vor mehr als 10.000 Jahren aus einer Bucht. Zu dieser Zeit lag der [[Meeresspiegel]] an dieser Stelle zwischen 50 und 60 Metern unter seiner heutigen Höhe. In dieser Etappe deutete sich die Entstehung eines „Anfangsgürtels“ an, der dem heutigen [[Letea-Wald]], [[Caraorman-Wald]] und ''Crasnicol'' entspricht und schließlich zur Eindämmung der Bucht führte. Durch weitere Ablagerungen von Milliarden Tonnen von [[Schwemm]]stoffen bildete sich das heutige Delta. Die Donau fließt bei mittlerem Hochwasser mit über 6000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde bei ''Ceatalul Chiliei'', wo sich der Fluss in zwei Arme teilt, und führt circa 80 Millionen Tonnen [[Sedimentation|Schwemmmaterial]] pro Jahr mit sich. In Verbindung mit Strömungen und Wellen bildete sich ein Labyrinth aus Kanälen, Seen und Schilf.<ref name="dd">Stefan Lehretter: ''[http://www.donaudelta.de/historie.html Bilder aus dem Donaudelta]''</ref>

Erst seit dem Ende der [[Kleine Eiszeit|Kleinen Eiszeit]] sammelte sich Sand in der Mündungsbucht der Donau in das Schwarze Meer. Von den Berghängen der [[Alpen]] und [[Karpaten]] spülte seitdem [[Geröll]] und feiner [[Schlamm]] in die Donau. Das grobe Geröll setzte sich bereits in strömungsstarken oberen Bereichen des Flusslaufes ab. Der feine Schlamm wurde bis in die untere Donau und schließlich in das Schwarze Meer transportiert. Die Meeresströmungen verteilten den Schlamm nicht gleichmäßig im Meer, sondern häuften ihn in der Meeresbucht an. An der Oberfläche dieser Ansammlungen von Sand und Schlamm entwickelte sich ein Netzwerk von [[Wasserlauf|Wasserläufen]], von denen einige immer wieder von Sand oder Schilfinseln verstopften und [[Verlandung|verlandeten]], andere wurden durch Hochwasser neu geschaffen, wodurch sich die Beschaffenheit des Deltas ständig änderte. Nur die drei großen Mündungsarme der Donau blieben seit ihrer [[Kanal (Wasserbau)|Kanalisierung]] und [[Begradigung]] nahezu unverändert. Ab dem späten 19. Jahrhundert wurde das Delta beruhigt; [[Deich]]e schützen weite Gebiete vor Überflutungen, und die Befestigung der Ufer verhindert eine Wanderung der [[Mäander]]. Die Zunahme der Schifffahrt leitete den Ausbau von Häfen ein.<ref name="UG">Uwe Gradwohl: ''{{Webarchiv|text=Biosphärenreservat Donaudelta |url=http://www.planet-schule.de/wissenspool/natur-nah/inhalt/hintergrund/naturparadies-am-schwarzen-meer-das-donaudelta/biosphaerenreservat.html |wayback=20130703104037 }}''</ref>

Der Sfântu-Gheorghe-Arm ist der älteste Donauarm und bildete als erster Arm sein eigenes Delta.<ref name="ddbra-entstehung">Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/de/donaudelta-biospharenreservat/allgemeine-daten/die-entstehung-des-donau-deltas-a685 Die Entstehung des Donau Deltas]''</ref> Parallel zur Küstenlinie reihen sich vor allem im Bereich des Sfântu-Gheorghe-Arms mehrere in [[Staffeln (Vermessung)|Staffeln]] angeordnete Dünengürtel auf, die ältere Küstenlinien anzeigen. Mit rund 80 Millionen Tonnen [[Schwebstoffe]]n pro Jahr wächst sein Delta zurzeit[WORDS?] weiter ins Meer hinein.

Der Sulinaarm entwickelte sich in den Ablagerungen des Sfântu-Gheorghe-Arms und übernahm dabei einen immer größeren Zufluss an Sedimenten, wobei er sein eigenes Delta formte.<ref name="ddbra-entstehung" /> Er ist der kürzeste der drei Stromarme und wächst aktuell nicht mehr. Durch das Errichten von weit ins Meer hineinragenden Betonmauern zur Sicherung der Verkehrswege werden nun die Schwebstoffe aus dem Delta hinausgeführt und dienen nicht mehr dem Küstenaufbau. Zahlreiche Stillgewässer im Delta sind von der Sinkstoffzufuhr abgeschnitten und verlanden allmählich.<ref name="diercke" />

Der Hafen von [[Chilia Veche]] am Chiliaarm war im 15. Jahrhundert noch fünf Kilometer vom Meer entfernt, heute sind es etwa 30 Kilometer. An diesem stark sedimentierenden Arm schiebt sich die Küstenlinie gegenwärtig um vier bis fünf Meter pro Jahr vor allem östlich von [[Wylkowe]] weiter vor.<ref name="diercke" /> Sedimente, die das Meer durch den Chiliaarm erreichen, werden von der Meeresströmung mitgetragen und lagern sich weiter nördlich um die Formation ''Jibrieni'' ab.<ref name="ddbra-entstehung" />

Die [[pleistozän]]en [[Ria]]s der Jalpuch- und Kotlabuch-Seen wurden im [[Holozän]] durch die Ablagerungen der Donau vom offenen Meer abgetrennt. Diese Flusslimane entstanden aus den alten Einmündungen ''Gârlița'', ''Oltina'', ''Dunăreni'', ''Baciu'', und die Meereslimane ''Corbu'', ''Siutghiol'', ''Tașaul'' durch ehemalige Flussmündungen.<ref name="tk" /> Der ''Razim-See'' und die benachbarte ''Sinoie-Lagune'' sind [[Nehrung]]en, die in den ehemaligen Meeresbuchten durch Ablagerungen entstanden.<ref name="diercke" />

=== Klima ===
Das Donaudelta weist [[kontinentales Klima]] mit [[Seeklima|maritimer]] Abmilderung auf. Geringe [[Niederschläge]] und hohe Sonnenscheindauer sind charakteristisch. Die durchschnittliche [[Regenmenge]] liegt bei 457,2 Millimetern im Jahr und die [[Durchschnittstemperatur|durchschnittliche Jahrestemperatur]] beträgt 11&nbsp;°C, allerdings[FILLWORD?] sind extreme Schwankungen keine Seltenheit. Das trockene Klima begünstigt eine Versteppung und verhindert die Entstehung von Wäldern.<ref name="tk" />

Die bisher gemessenen [[Temperaturextrema]] lagen bei −23,6&nbsp;°C am 9. Februar 1929 und +37,5&nbsp;°C am 20. August 1946. In [[Tulcea]] steigt das Thermometer jährlich etwa 100&nbsp;Tage über +30&nbsp;°C. In [[Sulina]] gibt es im Durchschnitt 80 warme Tage im Jahr. Zwischen Mai und Oktober beträgt der mittlere Wert der Temperatur +19,0&nbsp;°C und die Sonne scheint circa 300&nbsp;Stunden im Monat.

Regen geht oft als [[Platzregen]] nieder, die nur von kurzer Dauer sind. Die meisten Niederschläge fallen im Juni und die wenigsten im Februar und März. Im Dürrejahr 1942 betrug die jährliche Niederschlagsmenge in Sulina nur 134,4 Millimeter.

Der Wind weht nahezu ständig; die Zahl windstiller Tage liegt im Laufe eines Jahres zwischen 25 und 30. Die vorherrschende Windrichtung ist Nordosten. ''Crivăț'' genannte starke und kalte Nordostwinde können aufgrund der geringen Brechung durch Berge und Wald hohe Geschwindigkeiten erreichen.<ref name="bk" />
{| class="wikitable centered"
|- class=hintergrundfarbe6
! colspan="14"| Durchschnittstemperatur (Monatsdurchschnitt/Jahresdurchschnitt)<ref name="bk" />
|- class=hintergrundfarbe8
!Monat !!Jan !!Feb !!Mar !!Apr !!Mai !!Jun !!Jul !!Aug !!Sep !!Okt !!Nov !!Dez !!jährlich
|-
| Tulcea || −1,8° || −0,2° || 4,2° ||10,3° || 16,2° || 19,9° || 22,2° || 21,1° || 17,4° || 12,6° || 6,2° || 1,8° || 10,8°
|-
| Sulina || −0,7° || −0,2° || 4,1° || 9,6° || 15,8° || 20,1° || 22,5° || 21,8° || 17,9° || 12,7° || 6,8° || 2,1° || 11,1°
|- class=hintergrundfarbe6
! colspan="14" | Niederschlagsmenge (Monatsdurchschnitt/Jahresdurchschnitt in mm)<ref name="bk" />
|- class=hintergrundfarbe8
!Monat !!Jan !!Feb !!Mar !!Apr !!Mai !!Jun !!Jul !!Aug !!Sep !!Okt !!Nov !!Dez !!jährlich
|-
| Tulcea || 35,5 || 26,4 || 30,8 || 35,7 || 39,4 || 50,2 || 46,9 || 44,5 || 37,7 || 32,0 || 29,4 || 35,0 || 443,0
|-
| Sulina || 24,2 || 21,0 || 21,1 || 21,6 || 34,2 || 45,5 || 34,5 || 40,8 || 26,4 || 33,6 || 27,2 || 28,9 || 359,0
|}

== Humangeographie ==
=== Besiedlung und Grenzverläufe ===
<gallery perrow="2" widths="160" class="float-right" caption="Geschichtsatlas">
 Scythia Minor map.jpg|Antike Ortschaften in ''Scythia Minor''
 Roman provinces of Illyricum, Macedonia, Dacia, Moesia, Pannonia and Thracia.jpg|Die unteren Donauländer zur Römerzeit, Karte von 1886
 Tracian state.png|Von Thrakern besiedelte Gebiete, 5.–3. Jahrhundert v.&nbsp;Chr.
 Roman Byzantine Gothic Walls Romania Plain.svg|Römische Wallanlagen im heutigen Rumänien
</gallery>
<gallery perrow="2" widths="160" heights="200" class="float-right">
 Balkans650.jpg|Slawisches Siedlungsgebiet auf dem Balkan, um 650
 Dobroudja (carte ethnographique).JPG|Ethnografische Karte der Dobrudscha von 1918
 Galati - 46-45.jpg|Gebiet westlich von Tulcea, 1898
 Sulina - 47-45.jpg|Gebiet östlich von Tulcea, 1901
</gallery>
<gallery widths="170" class="float-right">
 Rumaenisch-Russischer Streit um Donauinseln am Chiliaarm, 1940, 1948.JPG|Rumänisch-Sowjetischer Streit um Donauinseln am Chiliaarm, Situation 1940 und 1948
</gallery>

Archäologische Ausgrabungen bei ''Baia-Hamangia'' förderten Spuren der [[Hamangia-Kultur]] aus der [[Jungsteinzeit]] zutage.

Das Gebiet war ursprünglich von [[Thraker]]n bewohnt, zuerst von den [[Geten]], danach von den [[Daker]]n.
Ab dem 7.&nbsp;Jahrhundert&nbsp;v.&nbsp;Chr. wurden mehrere [[Griechische Kolonisation|griechische Kolonien]] entlang der Küste des Schwarzen Meeres gegründet. Später wurde die Region Ziel [[Kelten|keltischer]] und [[Skythen|skythischer]] Invasionen. Für eine Zeit war sie Teil des Königreichs [[Dakien]].

[[Scythia Minor]] bezeichnete in der [[Antike]] die Region, deren Grenzen etwa der historischen Landschaft ''Dobrudscha'' entsprechen, die heute zu Teilen in Rumänien und Bulgarien liegt. Die früheste Beschreibung der Region findet sich bei [[Herodot]], der zwischen 454–447 v.&nbsp;Chr. die Gegend bereiste<ref name="Magosch">Thomas Magosch, Fotos Olaf Meinhardt, Tom Schulze: ''[http://books.google.de/books?id=ls9Tv92b1kMC&pg=PT102&lpg=PT102&dq=Herodot+donaudelta&source=bl&ots=qt_kw13z3g&sig=XXCGRhbvKd7Kqg0rF0XPgvL50_s&hl=de&sa=X&ei=-jD3Uai5Lsq3kgWTmIGoDg&ved=0CEIQ6AEwBDgK#v=onepage&q=Herodot%20donaudelta&f=false Donau: Von der Quelle bis zur Mündung].'' (= DuMont-Bildatlas / DuMont-Bildatlas. Band 123). DuMont Reiseverlag, 2011, ISBN 978-3-7701-9286-1, S. 105–107.</ref> und den Beginn ''Skythiens'' nördlich des Donaudeltas sah.<ref name="Kretschmer">{{RE|II A,1|946||Scythia minor|[[Konrad Kretschmer]]}}</ref>

Weitere Gelehrte und Reisende des [[Altertum]]s schrieben über das Mündungsgebiet der Donau, unter ihnen [[Polybios]] (201–120 v.&nbsp;Chr.), der „große Schlammmengen, die der Fluss ins Meer schleppt“ bemerkte und von einer für die Navigation gefährlichen Sandbank berichtete. In seinen genauen Beschreibungen befürchtete er „eine Ausfüllung des Schwarzen Meeres“ mit Schlamm.<ref>[[Hermann Schreiber (Historiker)|Hermann Schreiber]]: ''[http://books.google.de/books?id=5ikrAQAAIAAJ&q=Polybios+donaudelta&dq=Polybios+donaudelta&hl=de&sa=X&ei=sjL3Uae_DM7OkAX-uYC4CA&ved=0CDcQ6AEwAQ Gastliche Erde: Die Geschichte der Erde und des Lebens]'', Stiasny, 1965, S. 72.</ref> Auch [[Plinius der Ältere]] und [[Arrian]] erwähnten das Donaudelta.<ref name="Gâștescu" /> In einem [[Römisches Reich|römischen]] Dekret aus ''[[Histria (Schwarzes Meer)|Histria]]'' wurde die Gegend im 2.&nbsp;Jahrhundert&nbsp;v.&nbsp;Chr. als ''Skythien'' bezeichnet. Der erste Gebrauch des Namens „Scythia Minor“ (''Mikrá Skythia'') findet sich in der ''Geographie'' des griechischen Geographen [[Strabon]] (63 v.&nbsp;Chr.–23 n.&nbsp;Chr.)<ref name="Kretschmer" /><ref>[[Johannes Hoops]], [[Herbert Jankuhn]] (Hrsg.): ''[http://books.google.de/books?id=0Jf6LqG65uUC&pg=PA317&dq=Strabon+DONAUDELTA&hl=de&sa=X&ei=nDT3UeaoNI3jlAX7_YGQCw&ved=0CDkQ6AEwAQ#v=onepage&q=Strabon%20DONAUDELTA&f=false Reallexikon der germanischen Altertumskunde: Jadwingen-Kleidung]'', Band 16 von Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Walter de Gruyter, 1968, ISBN 3-11-016782-4, S. 317.</ref> Auch der Geograph und Mathematiker [[Claudius Ptolemäus]] (um 100–180) aus [[Alexandrien]]<ref>[[Institut für Deutsche Sprache]], [[Hans Schulz (Germanist)|Hans Schulz]], [[Otto Basler]], Gerhard Strauss: ''[http://books.google.de/books?id=lKly3s9n0rUC&pg=PA228&dq=Claudius+Ptolem%C3%A4us+DONAUDELTA&hl=de&sa=X&ei=Hzb3UafGEMXjkQXrhoGACw&ved=0CFUQ6AEwBg#v=onepage&q=Claudius%20Ptolem%C3%A4us%20DONAUDELTA&f=false Da capo – Dynastie: 4]'', Band 4 von Deutsches Fremdwörterbuch, Walter de Gruyter, 1999, ISBN 3-11-016235-0, S. 228.</ref> hinterließ Aufzeichnungen über das Delta, ebenso wurde der Fischhandel im Hafen von Histria in historischen Dokumenten erwähnt.<ref name="Dobraca" />

Im Jahre 29 v. Chr. eroberte [[Marcus Licinius Crassus (Konsul 30 v. Chr.)|Marcus Licinius Crassus]] [[Moesia]]. Das Delta wurde darauf Teil der [[Römische Provinz|römischen Provinz]] ''Moesia Inferior''. Schwerpunkte des Handels während der römischen Epoche bildeten die Festungen ''Halmyris'' bei Murighiol, ''Salsovia'', ''Aragmum'' entlang des Sfântu-Gheorghe-Armes.<ref name="Dobraca" /> Der [[Trajanswall]] endete am nördlichen Zipfel des Donaudeltas.

Im Zuge der [[Diokletian#Reichsreformen|Reformen Diokletians]] während seiner Amtszeit (284–305) als römischer Kaiser wurde die Region von der Provinz ''Moesia'' als eigene Provinz ''Scythia'' abgetrennt. Das Delta wurde daraufhin Teil der [[Thracia (Provinz)#Spätantike nach der Reichsreform Diokletians: Dioecesis Thraciae|Dioecesis Thraciae]]. Mit der [[Reichsteilung von 395]] geriet die Provinz unter [[Byzantinisches Reich|byzantinische]] Kontrolle. Die Region behielt den Namen ''Scythia Minor'' bis zur [[Landnahme der Slawen auf dem Balkan]] im 7.&nbsp;Jahrhundert. Danach wurde der klassische Name vom slawischen ''Dobrudscha'' abgelöst.<ref name="Kretschmer" /> Bis ins 13. Jahrhundert stand die Region abwechselnd unter byzantinischer und bulgarischer Herrschaft.<ref name="tk" />

[[Datei:C. E. Hartley - Sulina, mouths of the Danube.jpg|mini|links|Sulina, Impression von 1861]]
Tulcea ist seit dem Altertum eine bedeutende Hafenstadt.<ref name="bk" /> Die ersten auf Meereskarten verzeichneten Orte sind Sulina um das Jahr 950, Chilia Veche als Handelszentrum mit eigener Verwaltung und eigenen Geldmünzen im 13. Jahrhundert, sowie [[Sfântu Gheorghe (Tulcea)|Sfântu Gheorghe]] im 14. Jahrhundert.<ref name="Dobraca" /> In weiteren – bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts andauernden – Besiedlungphasen wanderten [[Slawen]] sowie [[Rumäne]]n aus [[Bessarabien]] und [[Siebenbürgen]] in die Binnenbereiche des Deltas wie [[Caraorman]] und [[Letea]] ein.<ref name="Dobraca" />

Im 15. Jahrhundert war das Donaudelta als [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sandschak Tulça]] Teil des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reichs]]. Turksprachige Völker wie [[Turkmenistan|Turkmenen]], [[Oghusen]] und [[Kyptschaken]], aber auch [[Nogaier]] (Alttataren) wurden bereits im 13. Jahrhundert in der Region ansässig.<ref name="tk" />

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wanderten [[Armenier]] über die Handelsroute von [[Lemberg]] nach [[Konstantinopel]] in die Gegend ein. Um diese Zeit lebten hier auch[FILLWORD?] [[Roma]], die unter dem Einfluss des Osmanischen Reiches zum Islam konvertiert waren. [[Griechen]] und [[Juden]] lebten hauptsächlich ab dem 17. Jahrhundert im urbanen Umfeld der Region.<ref name="tk" />

[[Datei:Lipovans-1895.jpg|mini|hochkant=.5|links|Gruppe Lipowanischer Männer, 1895]]
[[Datei:La Comission Européenne 1856.JPG|mini|hochkant=.5|links|Gedenktafel ''La Commission Européenne'' von 1856 an der Wand des Leuchtturms in Sulina]]
In Ablehnung der Kirchenreform des russischen [[Nikon (Patriarch)|Patriarchen Nikon]] zogen sich die [[altorthodoxe]]n [[Lipowaner]] auf der Flucht vor religiöser Verfolgung durch die russische [[orthodoxe Kirche]] im 17. Jahrhundert aus dem Raum [[Moskau]] in die unzugänglichen Gebiete des Deltas zurück.<ref>Josef Sallanz (Hrsg.): ''[http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2007/1465/pdf/PKS35.pdf Die Dobrudscha. Ethnische Minderheiten, Kulturlandschaft, Transformation; Ergebnisse eines Geländekurses des Instituts für Geographie der Universität Potsdam im Südosten Rumäniens]'', Band 35 von Praxis Kultur- und Sozialgeographie, Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2005, ISBN 3-937786-76-7, S. 81&nbsp;ff. (PDF; 20,1&nbsp;MB)</ref> Ukrainische ''Chacholen'', Nachfolger von ursprünglich entlang des Flusses [[Don (Asowsches Meer)|Don]] siedelnden Söldner[[kosaken]], suchten nach ihrer militärischen Entmachtung seit der Mitte des 18. Jahrhunderts im Donaudelta Zuflucht.<ref name="Dobraca" />

Das Osmanische Reich und das Russische Kaiserreich einigten sich nach dem [[Russisch-Türkischer Krieg (1806–1812)|Russisch-Türkischen Krieg (1806–1812)]] auf einen Grenzverlauf entlang des Chiliaarms, und ab 1829 entlang des Sfântu-Gheorghe-Arms. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in der Umgebung von Letea und Chilia ständige Siedlungen wie [[C.A. Rosetti]] (Satu Nou) zum Betrieb von [[Transhumanz]] – jahreszeitlicher Wechsel der Weideplätze in der [[Fernweidewirtschaft]] über große Entfernungen hinweg mit der Folge hoher Mobilität<ref>Harald Roth: ''Kleine Geschichte Siebenbürgens.'' 2., durchgesehene Auflage. Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-13502-X, S. 22.</ref> – gegründet. Zuwanderung aus der bessarabischen Region Budschak und den ukrainischen Siedlungen Wylkowe und [[Kilija]] trug wesentlich zum Wachstum der Bevölkerung in den Dörfern um Letea im 19. Jahrhundert bei.<ref name="Dobraca" />

Die ersten deutschen „Kolonisten“ in der Dobrudscha bestanden hauptsächlich aus ursprünglich aus dem süddeutschen Raum stammenden Bauernfamilien, die sich in mehreren Wellen zwischen 1841 und 1856 aus dem benachbarten russischen [[Gouvernement Bessarabien]] und [[Gouvernement Cherson|Cherson]] auch im Donaudelta ansiedelten, wo sie unter anderen die Orte [[Malcoci (Tulcea)|Malkotsch]] und [[Atmagea|Atmadscha]] gründeten. Aus ihnen bildete sich im Verlauf ihrer einhundertjährigen Geschichte die Volksgruppe der [[Dobrudschadeutsche]]n, die sich 1940 zur [[Zeit des Nationalsozialismus]] im Zuge ihrer Umsiedlung „[[Heim ins Reich]]“ de facto auflöste.<ref name="tk" />

Der [[Pariser Frieden (1856)|Pariser Frieden]] von 1856 beendete den [[Krimkrieg]], in dessen Folge das Donaudelta an die Osmanen fiel. In dem Frieden garantierten die europäischen Mächte die freie Schifffahrt auf der [[Donau]]. Zur Lösung tagesgeschäftlicher Probleme wurden die [[Europäische Donaukommission]] und die [[Kommission der Donau-Uferstaaten]] gegründet. 1870 erhielt Sulina den Status eines [[Freihafen|Internationalen Freihafens]].<ref name="Dobraca" /> Innerhalb der Tataren des Donaudeltas bilden heute noch die nach dem Krimkrieg hier eingewanderten [[Krimtataren]] die größte Gruppe.<ref name="tk" />

Nach der Niederlage der Türken im [[Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)|Russisch-Osmanischen Krieg]] 1878 verlief am Chiliaarm die Grenze zwischen Russland und Rumänien. Im Zuge der Eingliederung der Dobrudscha in Rumänien nach dem [[Berliner Kongress]] wurde das Delta planmäßig mit [[Rumänen]] besiedelt, wobei entlang der Donauarme „Kolonien“ wie ''Carmen Sylva'' und ''Floriile'' gegründet wurden. Aus ihnen entstand später der Ort [[Crișan (Tulcea)|Crișan]].

Die Staatszugehörigkeit einiger Donauinseln am Chiliaarm – Tatarul Mic, Tatarul Mare, Daleru Mic, Daleru Mare, Maican, Cernofica und [[Limba (Insel)|Limba]] – war nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] umstritten. Ab 1948 gehörten sie zur Sowjetunion, heute sind sie Teil der Ukraine. Die nahe [[Schlangeninsel]] wurde in einem geheimen Protokoll vom 23. Mai 1948 der Sowjetunion übergeben, wovon die rumänische Öffentlichkeit jahrzehntelang nichts erfuhr.<ref>Evenimentul Zilei, Andrei Crăciun, Vlad Odobescu: ''[http://www.evz.ro/detalii/stiri/dilema-lui-ceausescu-cum-a-ajuns-insula-la-sovietici-819316.html Dilema lui Ceaușescu: cum a ajuns insula la sovietici?]'', 4. September 2008, in rumänischer Sprache</ref><ref>[[Internationaler Gerichtshof]]: ''{{Webarchiv|text=Delimitation in the Black Sea (Romania v. Ukraine) |url=http://www.icj-cij.org/docket/files/132/14985.pdf?PHPSESSID=87e357fcf3c2d689819cbb3c1b658684Maritime |wayback=20131212164449 }}'', Februar 2009.</ref>

Die ''Sozialistische Republik Rumänien'' siedelte zwischen 1960 und 1980 gezielt Spezialisten für Fischzucht, Schilfrohranbau und Landwirtschaft im Donaudelta an. In dem Grenzgebiet waren auch militärische Einheiten stationiert.<ref name="Dobraca" /> Seit der Auflösung der Sowjetunion bildet der Chiliaarm und im weiteren Verlauf sein Seitenarm ''Stambulul Vechi'' (deutsch ''Alter Stambul'') die Grenze Rumäniens zur Ukraine.<ref>Costică Brânduș, Cătălin Canciu: ''[http://pesd.ro/articole/nr.5/2/09.%20Brandus.pdf On the Geomorphologic Evolution of the Chilia Secondary Delta.]'' (PDF; 1,18&nbsp;MB) 2011 (englisch)</ref>

=== Bevölkerung ===
[[Datei:Lippovani-style house of Danube Delta.JPG|mini|Lipowanisches Haus, 2010]]
[[Datei:Lippovani church Tulcea.jpg|mini|hochkant|Lipowanische Kirche in Tulcea, 2010]]
Durch seine Lage an Fluss und Meer war das Donaudelta seit jeher ein Siedlungs-, Durchzugs- und Zufluchtsort unterschiedlichster Kulturen.<ref name="nfi" /> Heute prägen neben den Rumänen die [[Ukrainer]] (''Chacholen'') und [[Lipowaner]] die ethnische Landschaft dieser Region. In den entlegenen Dörfern des Donaudeltas Sfântu Gheorghe, Caraorman, Letea und Chilia Veche leben vorwiegend Ukrainer. Infolge ihrer sprachlichen Assimilation – ukrainische Sprachkenntnisse sind nur noch bei der älteren Bevölkerung vorhanden – identifizieren sich die meisten Chacholen mit den Rumänen. Eine mehrheitlich rumänische Bevölkerung findet sich lediglich in ''C. A. Rosetti'' und ''Sulina''.<ref name="tk" />

1960 erreichte die Bevölkerung im rumänischen Teil der Region ihren bisherigen Höchststand von etwa 21.000 Bewohnern.<ref name="Dobraca" /> In den 1990er Jahren emigrierten Teile der Bevölkerung aus der Gegend.<ref name="Föderalismus-Forschung" /> 2002 lebten ungefähr 14.000 Menschen im Donaudelta, meist auf kleineren Inseln aus [[Sandbank|Fluss- und Meersandbänken]], davon 68,5&nbsp;Prozent in Dörfern und 31,5&nbsp;Prozent in der Stadt Sulina. Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 3,5 Einwohner pro Quadratkilometer.<ref name="ddbra">Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/de/donaudelta-biospharenreservat/bevolking/die-bevolkerung-a688 Biosphärenreservat Donaudelta. Bevölkerung]'', in rumänischer Sprache</ref><ref name="diercke" />

Die Bevölkerung des Donaudeltas setzte sich nach der Volkszählung von 2002 wie folgt[WORDS?] zusammen:<ref name="ddbra" /><ref name="dd" />
* Rumänen: 12.666 Personen (87 %)
* [[Russen]], Lipowaner: 1438 Personen (10 %)
* Ukrainer (Chacholen): 299 Personen (2 %)
* Andere Ethnien (1 %): [[Roma]] (69 Personen), Griechen (63), Türken (17), [[Magyaren|Ungarn]] (12), [[Bulgaren]] (3), [[Deutsche]] (2), [[Armenier]] (2), andere (12).

15,3 % der Bevölkerung leben vom Fischfang, 29 % sind in der Forst- und Landwirtschaft beschäftigt, 15,7 % arbeiten in der Industrie, im Bauwesen, im Handel und im Dienstleistungsbereich. 15,4 % leben von Tourismus, Verkehr und Telekommunikation, 1,9 % arbeiten im Gesundheitswesen, 5,7 % sind in Bildung und Kultur tätig, weitere 13,5 % in der öffentlichen Verwaltung und 3,6 % in anderen Bereichen. Die drei Donauarme Chilia, Sulina und Sfântul Gheorghe trennen die Wohnsiedlungen voneinander und sind ihre Haupttrinkwasserquellen.<ref name="info" />

Die [[Bevölkerungsentwicklung]] im Reservat ist rückgängig, wobei die Orte Sulina und Tulcea seit der politischen Wende von 1989 einen Zuwachs von 60 % verzeichneten.<ref name="Dobraca" /> 88,5 % der Ortschaften im Donaudelta gelten als kleine Dörfer, von denen im ländlichen Raum Chilia Veche mit 2946 Einwohnern, Sfântu Gheorghe mit 1068 Einwohnern und Pardina mit 791 Einwohnern die bevölkerungsreichsten Dörfer sind. Die übrigen Siedlungen weisen jeweils weniger als 500 Einwohner auf.<ref name="Dobraca" /> Die Arbeitslosenquote liegt zwischen 30 und 40 %.<ref name="Keno Verseck">[[Keno Verseck]]: ''[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/gesichtereuropas/705587/ Die Wende im Schilf. Das Donaudelta in Rumänien.]'' In: ''[[Deutschlandradio]].'' 8. Dezember 2007.</ref>

1989 lebten in der ukrainischen Stadt Wylkowe 17.000 Menschen, 2013 wurden etwa 10.000 Einwohner gezählt.<ref>[[Konrad Schuller]]: ''[https://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/leben-am-rande-europas-warten-auf-beluga-12263980.html Leben am Rande Europas. Warten auf Beluga.]'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 29. Juni 2013.</ref>

=== Traditionelle Architektur ===
<gallery perrow="4" widths="150" class="float-right" caption="Lehmziegelherstellung, 2003">
RomaniaDanubeDelta MakingMaterialForCOnstructing0003jpg.JPG
RomaniaDanubeDelta MakingMaterialForCOnstructing0002jpg.JPG
RomaniaDanubeDelta MakingMaterialForCOnstructing0001jpg.JPG
RomaniaDanubeDelta MakingMaterialForCOnstructing0004jpg.JPG
</gallery>
<gallery perrow="4" widths="150" class="float-right" caption="Dörfliche Impressionen">
Poza5.jpg|Dorfeingang Letea, 2010
Letea1.jpg|Letea, 2009
Вилкове.jpg|Wylkowe, Belgorod-Kanal, 2010
Vilkovo View.jpg|Impression aus Wylkowe, 2007
</gallery>
Die traditionelle Architektur und die Form der Siedlungen sind der Hauptbeschäftigung der Bewohner und dem umgebenden Naturraum angepasst. Die langgestreckten Fischerhäuser in den [[Straßendorf|Straßendörfern]] der lipowanischen Bevölkerung unterscheiden sich in Form und Gestaltung deutlich von den Gehöften der Bauern und den festen Steinhäusern der Kaufleute.<ref name="tk" />

Die Einheimischen des Donaudeltas nutzen schon seit jeher natürliche Ressourcen wie Lehm, Steine und Schilf zum Bau ihrer einfachen traditionellen Häuser. Der Lehm wird zu Ziegeln geformt, die zur Errichtung von Wänden verwendet werden. Die Dächer werden mit [[Reet]] gedeckt. Die natürlichen Baustoffe, die bei der Verarbeitung keine aufwendigen Vorbereitungen benötigen, sind im Delta im Überfluss vorhanden.<ref name="la" /> Für die Herstellung von [[Lehmziegel]]n (''Ceamur'') wird der lösshaltige Boden mit Stroh und Spreu vermengt und festgestampft.<ref name="tk" /> In die Ecken der Häuser aus Lösserde wird zur Verhinderung von Mauerbruch durch Wärmeausdehnung oftmals Eichenholz eingearbeitet. Vorgelagerte Lehmmauern schützen viele Lehmhäuser vor starken Winden und regelmäßigen Überschwemmungen. Die Lehmziegel werden im ländlichen Raum auch für den Bau von Hirtenhütten und Speicherschuppen genutzt. Im urbanen Raum des Deltas herrscht die Betonbauweise vor.<ref name="tk" />
<gallery perrow="3" widths="100" heights="130" class="float-right">
Danube Delta Biosphere Reserve Logo.png|Logo der rumänischen Reservats- administration
Danube Delta Biosphere Authority Head Office, Tulcea..JPG|Verwaltung des Biosphärenreservats Donaudelta in Tulcea, 2010
</gallery>

== Entwicklung des Schutzgebietes zum Biosphärenreservat Donaudelta ==
Der ''Letea Wald'' wurde bereits 1938 als Naturreservat ausgewiesen. Am 27. August 1990 erklärte Rumänien das Donaudelta per Erlass zu einem Biosphärenreservat, wonach die ''Verwaltung des Biosphärenreservates des Donaudeltas'' ({{roS|''Administrația Rezervației Biosferei Delta Dunării''}}, ARBDD) ins Leben gerufen wurde.<ref>Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/ Administrația Rezervației Biosferei Delta Dunării]'', in rumänischer Sprache</ref> Das Ziel der ARBDD ist die Verhinderung der Ausbeutung von Naturressourcen, durch die das natürliche Gleichgewicht gestört werden kann. Die ARBDD legt die Schonzeiten für die Tierpopulation des Deltas fest. Die Liste der ''Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung'' der Ramsar-Konvention konnte 1991 um das Delta erweitert werden. Die UNESCO nahm das Gebiet am 15. Februar 1993 in die Weltnaturerbeliste auf. Rumänien wies das Reservat im gleichen Jahr mit dem Gesetz 82/1993 als ''Naturschutzgebiet von nationaler und internationaler Bedeutung'' aus. Seit 1998 ist auch der ukrainische Teil des Donaudeltas ein anerkanntes Biosphärenreservat, für den eine eigene Reservatsverwaltung ([[Ukrainische Sprache|ukrainisch]] ''Дунайський біосферний заповідник'') besteht.<ref>Webseite der ukrainischen Reservatsverwaltung: ''{{Webarchiv|url=http://dbr.org.ua/ |wayback=20131024132045 |text=Дунайський біосферний заповідник |archiv-bot=2023-03-21 17:49:50 InternetArchiveBot }}'', in ukrainischer Sprache</ref>
[[Datei:Дунайський біосферний заповідник 1.JPG|mini|Markierung des geschützten Bereichs im ukrainischen Teil des Reservats, 2012]]
[[Datei:Donaudelta 1.jpg|mini|Im Donaudelta, 2004]]
Rumänien, Bulgarien, die Republik Moldau und die Ukraine verpflichteten sich am 5. Juni 2000 zum Schutz und zur Renaturierung der Feuchtgebiete im Verlauf der etwa 1000 Kilometer langen unteren Donau.<ref name="Monzer/Ulrichs" /> Mit diesem vom WWF initiierten 6000&nbsp;km² großen ''Grünen Korridor'' entstand das größte grenzüberschreitende Schutzgebiet und Renaturierungsvorhaben in Europa. Das Biosphärenreservat beherbergt das weltweit größte zusammenhängende Schilfrohrgebiet und ein bedeutendes Vogelschutzreservat mit der größten Pelikankolonie Europas. Der WWF zeichnete das Engagement der beteiligten Länder als „Geschenk an die Erde“ aus.<ref name="wwf">[[WWF|World Wide Fund For Nature]]: ''{{Webarchiv|url=http://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/donau/donau-delta/ |wayback=20121129095413 |text=Die Donau. Lebensader Europas }}''</ref><ref name="nfi">[[Naturfreunde]] Internationale, Stefanie Röder: ''{{Webarchiv|url=http://www.nfi.at/dmdocuments/LdJ_DD_Abschlussbericht_DE.pdf |wayback=20131212154803 |text=Donaudelta. Landschaft des Jahres 2007–2009. Abschlussbericht }}'', Dezember 2009 (PDF; 3,1&nbsp;MB)</ref>

2007 entstand das Projekt „Danubeparks“ zum Schutz und zur Renaturierung des Ökosystems entlang der Donau. Es ist Teil des [[Kohärenzgebot|kohärenten Netzwerks]] von Schutzgebieten [[Natura 2000]], das innerhalb der Europäischen Union nach der [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie]] errichtet wurde. Seither steht hiervon eine Fläche von 4178&nbsp;km² unter [[Naturschutz]].<ref name="info" /> Die Donauanrainerstaaten Deutschland, Österreich, Kroatien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Bulgarien und Rumänien beteiligten sich an dem Projekt, zu dem 15 Naturschutzgebiete gehören, darunter das Biosphärenreservat Donaudelta in Rumänien, der [[Nationalpark Donau-Auen]] in Österreich, der [[Nationalpark Drawa]] in Ungarn, der [[Naturpark Lonjsko Polje]] in Kroatien, der [[Nationalpark Đerdap]] in Serbien, der [[Belene (Insel)#Naturpark Persina|Naturpark Persina]] in Bulgarien und der ''Naturpark Donauauwald Neuburg–Ingolstadt'' in Deutschland.<ref>National Park Donau-Auen GmbH: ''[https://www.danubeparks.org/?story=2 Cooperation for conservation. Danubeparks – Network Of Protected Areas]'' (englisch)</ref><ref>Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/rezervatia/delta-dunarii/biodiversitate/reteaua-ecologica-natura-2000-a838 Rețeaua ecologică Natura 2000]'', in rumänischer Sprache</ref>

Seit 1989 zeichnet die Naturfreunde Internationale (NFI) ökologisch wertvolle, grenzüberschreitende Regionen in Europa als Landschaft des Jahres aus, mit dem Ziel zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Am 3. Juni 2007 wurde das Biosphärenreservat Donaudelta zur ''Landschaft des Jahres 2007–2009'' in Tulcea von NFI-Präsident [[Herbert Brückner]] im Beisein der Präsidentin der Internationalen Donauschutzkommission (ICPDR) ''Lucia Varga'', regionaler Politik-Prominenz und einer ukrainischen Delegation erklärt. Am Hafen erinnert seitdem ein Pelikan an die Landschaft des Jahres 2007–2009 in rumänischer, ukrainischer, englischer und deutscher Sprache als Zeichen grenzüberschreitender Verständigung.<ref name="nfi" />

Für den Erhalt des Deltas setzt sich neben dem WWF unter anderem die [[Internationale Kommission zum Schutz der Donau]] (IKSD) ein. Unter ihrer Schirmherrschaft fand 2006 eine Konferenz zum Schutz des Donaudeltas im ukrainischen Odessa statt, an der neben zahlreichen Naturschützern auch[FILLWORD?] Delegationen aus den Delta-Anrainern Rumänien, Ukraine und die Republik Moldau teilnahmen.<ref name="Planet Wissen" />

== Zonierung des Biosphärenreservats Donaudelta ==
Der rumänische Teil<ref>Schutzgebiete entdecken: ''{{Webarchiv|url=https://sites.google.com/site/schutzgebieteentdecken/home/schutzgebiete-in-rumaenien |wayback=20140308183107 |text=Schutzgebiete in Rumänien }}'', 29. Juli 2013.</ref> des Biosphärenreservats Donaudelta wurde von der [[IUCN|International Union for Conservation of Nature and Natural Resources]] (IUCN) in vier Schutzzonen unterteilt:

=== Kernzone ===
Die [[Totalreservat|Kernzone]] des Biosphärenreservats Donaudelta ist in 18 streng geschützte Zonen unterteilt. Diese sind zur Erhaltung der [[Biodiversität]] als [[Strict Nature Reserve/Wilderness Area|Strenges Naturreservat/Wildnisgebiet]] ausgewiesen und erstrecken sich mit etwa 506&nbsp;km² über 8,7&nbsp;Prozent des Reservats.<ref>Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/de/donaudelta-biospharenreservat/allgemeine-daten/zweckbestimmte-zonen-a682 Biosphärenreservat Donaudelta. Zweckbestimmte Zonen]'', in rumänischer Sprache</ref> Diese Zonen wurden von der ''World Commission on Protected Areas'' (deutsch ''Weltkommission für geschützte Gebiete'') als „Kategorie&nbsp;IV: Biotop-/Artenschutzgebiet mit Management Schutzgebiet, für dessen Management gezielte Eingriffe erfolgen“ eingestuft.

Die 18 streng geschützten Zonen der IUCN-Kategorie&nbsp;IV [[Biotop-/Artenschutzgebiet]] des Biosphärenreservats Donaudelta sind:<ref>[http://www.cimec.ro/Monumente/Zonenaturale.htm Naturschutzgebiete in Rumänien], Gesetz Nummer 5 vom 6. März 2000.</ref>
{| class="wikitable sortable" width="100%"
|-
! Lfd. Nr. !! Strenges Naturreservat!! Fläche<br>in km² !! Ortschaft, Kreis !! Typ des Biotops, Artenschutzgebiets
! Bedeutung laut Managementplan der Reservatsverwaltung ARBDD<ref name="management" /> !! Bild
|-
! 1.
| [[Roșca-Buhaiova]] || style=text-align:right | 96,25 || [[Chilia Veche]], Kreis Tulcea || Biotopkomplex
| Beherbergt die größte Pelikankolonie Europas und ist Nistplatz für Entenvögel<ref name="management" />
| [[Datei:Pelicani din Delta Dunarii.PNG|100px]]
|-
! 2.
| [[Letea-Wald]] || style=text-align:right | 28,25 || [[C. A. Rosetti (Tulcea)|C. A. Rosetti]], Kreis Tulcea || Waldschutzgebiet
| Wald mit subtropischem Charakter: mediterrane, balkanische, subtropische und Steppenvegetation<ref name="management" />
| [[Datei:Letea0.jpg|100px]]
|-
! 3.
| [[Răducu-See]]|| style=text-align:right | 25{{0|00}} || C. A. Rosetti, Kreis Tulcea || Biotopkomplex
| Erhalt der Fischpopulation der Seen Răducu und Răduculeț<br> Erhalt der Vegetation der Feuchtgebiete<ref name="management" />
| [[Datei:CA Rosetti.JPG|100px]]
|-
! 4.
| [[Nebunu-See]]|| style=text-align:right | 1,15 || [[Pardina (Tulcea)|Pardina]], Kreis Tulcea || Vogelschutzgebiet
| Nist- und Nahrungsplatz für Limikolen und Entenvögel<br> Erhalt der Fischpopulation in Seen mit geringer Tiefe<ref name="management">DDBRA: [http://www.ddbra.ro/mediatizari/PM-ARBDD/PM_ARBDD_ANEXE.pdf Plan de management], Managementplan der Verwaltung des Biosphärenreservats Donaudelta</ref>
| [[Datei:Silurus glanis.jpg|100px]]
|-
! 5.
| [[Vătafu-Lunghuleț]]|| style=text-align:right | 16,25 || [[Sulina]], Kreis Tulcea || Vogelschutzgebiet
| Erhalt der vielfältigen Ökosysteme: steile Ufer, kleine Seen, Feuchtgebiete, schwimmende und feste Schilfinseln, Dünen<ref name="management" />
| [[Datei:DanubedeltaSulinaarm2.jpg|100px]]
|-
! 6.
| [[Caraorman-Wald]] || style=text-align:right | 22,50 || [[Crișan (Tulcea)|Crișan]], Kreis Tulcea || Wald- und Vogelschutzgebiet
| Eichenwald mit jahrhundertealtem Baumbestand<br> Nistplatz für Seeadler<ref name="management" />
| [[Datei:White tailed eagle.jpg|70px|zentriert]]
|-
! 7.
| [[Brackwassersee Murighiol]]|| style=text-align:right | 0,87 || [[Murighiol]], Kreis Tulcea || Biotopkomplex
| 206 Vogelarten: Limikolen, Enten- und Gänsevögel<ref name="management" />||
|-
! 8.
| [[Erlenwald Erenciuc]]|| style=text-align:right | 0,5{{0}} || [[Sfântu Gheorghe]], Kreis Tulcea || Wald- und Vogelschutzgebiet
| Erhalt des einzigen Erlenbestands des Reservats<br> Nistplatz für Seeadler<ref name="management" />
| [[Datei:Sfantu Gheorghe (Tulcea) from space.jpg|100px]]
|-
! 9.
| [[Popina-Insel]] || style=text-align:right | 0,98 || [[Valea Nucarilor]], Kreis Tulcea || Vogelschutzgebiet
| Durchzugsort für Zugvögel, Nistort für Brandgans<br> Erhalt der Steppen- und Wasservegetation<ref name="management" />
| [[Datei:Danube delta chart.png|100px]]
|-
! 10.
| [[Sachalin-Zătoane]]|| style=text-align:right | 214,1{{0}} || Sfântu Gheorghe, Kreis Tulcea || Vogelschutzgebiet
| 229 Vogelarten: größte Kolonie von Krauskopfpelikan und Brandseeschwalbe<ref name="management" />||
|-
! 11.
| [[Periteașca-Leahova]]|| style="text-align:right" | 41,25 || [[Jurilovca]] und Murighiol, Kreis Tulcea || Vogelschutzgebiet
| 249 Vogelarten: Durchzugs-, Nahrungs-, Nist- und Überwinterungsort für Limikolen, Gänse- und Entenvögel<ref name="management" />||
|-
! 12.
| [[Capul Doloșman]]|| style="text-align:right" | 1,25 || Jurilovca, Kreis Tulcea || Vogelschutzgebiet<br> Archäologie
| Nistplatz für Mauersegler und Steinschmätzer<ref name="management" /><br> Archäologie: ''[[Orgame]]-Argamum''
| [[Datei:Argamum.jpg|100px]]
|-
! 13.
| Grindul Lupilor|| style=text-align:right | 20,75 || [[Mihai Viteazu (Constanța)|Mihai Viteazu]], [[Kreis Constanța]] || Vogelschutzgebiet
| Durchzugs-, Nahrungsplatz für Gänse- und Entenvögel<br>Vegetation spezifisch für Sandböden<ref name="management" />||
|-
! 14.
| Istria-Sinoie || style=text-align:right | 4{{0|00}} || [[Istria (Constanța)|Istria]], Kreis Constanța || Biotopkomplex<br> Archäologie
| Schutz der Maurischen Landschildkröte, Pfeilnatter, Würfelnatter<br> 288 Vogelarten: Durchzugs- und Nahrungsort für Enten- und Gänsevögel, Limikolen<ref name="management" /><br> Archäologie: Ruinen der Festung ''Histria''
| [[Datei:2006 0814Histria Terme I20060445.jpg|70px|zentriert]]
|-
! 15.
| Grindul Chituc|| style=text-align:right | 23{{0|00}} || [[Corbu (Constanța)|Corbu]], Kreis Constanța || Vogelschutzgebiet
| 289 Vogelarten: Durchzugs- und Überwinterungsort für Zugvögel<br> Erhalt des einzigen Lebensraums des Schakals im Reservat<ref name="management" />
| [[Datei:Chlidonias hybridus Danube Delta.jpg|100px]]
|-
! 16.
| [[Rotundu-See]] || style=text-align:right | 2,28 || [[Isaccea]], Kreis Tulcea || Gewässer- und Vogelschutzgebiet
| Erhalt des einzigen nicht eingedämmten Donau-Auen-Sees<br> Erhalt der Fischpopulation<ref name="management" />
| [[Datei:Isaccea, west 01.JPG|100px]]
|-
! 17.
| [[Potcoava-See]]|| style=text-align:right | 6,25 || Crișan, Kreis Tulcea || Gewässer- und Vogelschutzgebiet
| Nahrungs- und Nistort für Wasservögel<br> Erhalt der Fischpopulation: Karausche, Schleie<ref name="management" />||
|-
! 18.
| [[Belciug-See]]|| style=text-align:right | 1,1{{0}} || Sfântu Gheorghe, Kreis Tulcea || Gewässer- und Vogelschutzgebiet
| Erhalt der Fischpopulation: Karausche, Schleie, Nerfling<br> Nahrungs- und Nistort für Wasservögel<ref name="management" />
| [[Datei:Sfantu Gheorghe (Tulcea) from space.jpg|100px]]
|}
Nicht autorisierten Besuchern drohen Strafen von bis zu 6000 Lei (etwa €&nbsp;1400). Zwischen 2010 und 2013 wurden im rumänischen Teil des Reservats 305 Personen auffällig, von denen 207 mit Bußgeldern in Höhe von insgesamt 80.365 Lei (etwa €&nbsp;18.500) belegt wurden.<ref>Ziare: ''[https://www.ziare.com/stiri/turisti/amenzi-de-pana-la-6-000-de-lei-pentru-turistii-care-patrund-in-zonele-protejate-din-delta-1236294 Amenzi de pana la 6000 de lei pentru turistii care patrund in zonele protejate din Delta]'', 20. Mai 2013.</ref>

=== Pufferzonen ===
Um die Zonen ''Strict Nature Reserve/Wilderness Area'' wurden auf einer die streng geschützten Gebiete umgebenden Fläche von über 2233&nbsp;km² (38,5&nbsp;Prozent) 13<ref name="carolin" /> Pufferzonen eingerichtet, um einen besseren Schutz für die Kernzone zu erreichen:<ref name="info" /> Hier sind Landwirtschaft und Fischerei nur mit Einschränkungen erlaubt. Beispielsweise darf im Frühjahr nicht gefischt werden, um die Vogelbrut nicht zu stören.
[[Datei:LeteaMill.jpg|mini|hochkant|Windmühle bei Letea, 2008]]
{| class="wikitable sortable"
|-
! Lfd. Nr. !! Pufferzone !! Fläche<br>in km²
|-
! 1.
| Matita-Merhei-Letea|| align=right| 225,6{{0}}
|-
! 2.
| Sontea || align=right| 125{{0|,00}}
|-
! 3.
| Caraorman || align=right| 138,3{{0}}
|-
! 4.
| Lumina – Vătafu || align=right| 134,6{{0}}
|-
! 5.
| Dranov || align=right| 217,6{{0}}
|-
! 6.
| Sărături-Murighiol || align=right| 0,05
|-
! 7.
|Rotundu-See || align=right| 12,4{{0}}
|-
! 8.
| Popina-Insel || align=right| 2,60
|-
! 9.
| Capul Dolosman || align=right| 0,28
|-
! 10.
| Zmeica-Sinoie || align=right| 315,1{{0}}
|-
! 11.
| Potcoava-See || align=right| 29,37
|-
! 12.
| Periteasca-Leahova || align=right| 2,1{{0}}
|-
! 13.
| Maritime Pufferzone || align=right| 1.030{{0|,00}}
|}

=== Wirtschaftszonen ===
[[Datei:Дунайський біосферний заповідник.jpg|mini|Im Biosphärenreservat, 2012]]
{{Siehe auch|Biosphärenreservat Donaudelta#Wirtschaft|titel1=Abschnitt ''Wirtschaft''}}
Etwa die Hälfte des Reservats ist als Wirtschaftszone ausgewiesen. Die Wirtschaftszonen mit einer Fläche von insgesamt 3061&nbsp;km² (52,8&nbsp;Prozent) werden für Landwirtschaft, Fischfang, Forstwirtschaft und Wohngebiete genutzt.<ref name="info" />

=== Renaturierungszonen ===
Nach der [[Rumänische Revolution 1989|Rumänischen Revolution]] beschloss die neue Regierung des Landes Maßnahmen zur Renaturierung des Deltas, die erstmals 1994 umgesetzt werden konnten. Durch die Öffnung von Dämmen wurden trockengelegte Gebiete wieder als Flutflächen genutzt, und nach etwa zehn Jahren zeigten sich erste Erfolge bei der Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts.<ref>Susanne Weber: [https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/alteartikel/4096-einsatz-fuer-das-donaudelta.html ''Einsatz für das Donaudelta''.] In: ''Siebenbürgische Zeitung.'' 31. März 2005.</ref> Das Biosphärenreservat ist die größte ökologische Renaturierungszone Europas,<ref name="info" /> in der seit 1991 rund ein Zehntel der trockengelegten Flächen wieder renaturiert werden konnte.<ref name="Spiegel H-IV" />

2013 waren etwa 150&nbsp;km² renaturiert.<ref name="adz">Nina May: [https://www.adz.ro/artikel/artikel/wenn-wir-das-donaudelta-verlieren-wird-rumaenien-erst-wirklich-arm-sein/ ''„Wenn wir das Donaudelta verlieren, wird Rumänien erst wirklich arm sein“. Naturschützer schlagen Alarm – nur zehn Prozent des Biosphäre-Reservats sind tatsächlich streng geschützt''.] In: ''[[Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien]]''. 12.&nbsp;Februar 2013.</ref><ref>Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: [https://www.info-delta.ro/delta-dunarii-17/zone-strict-protejate-in-delta-dunarii-105.html ''Zone strict protejate in Delta Dunarii''.] In: ''info-delta.ro'' (rumänisch).</ref> Mit Hilfe des WWF werden trockengelegte Flächen wieder an den Süßwasserstrom angeschlossen. Auengebiete, die einst in Äcker, Weideland, Fischzuchtanlagen und Pappelkulturen umgewandelt worden waren, sollen nun[FILLWORD?] renaturiert werden. Die Umweltminister von Rumänien, der Republik Moldau und der Ukraine vereinbarten im Jahr 2000 die Erweiterung des Biosphärenreservats bis an die Mündung des Flusses [[Pruth]] sowie ein gemeinsames Management des Vorhabens.<ref name="herpetofauna" />
[[Datei:Посеред ракушек.jpg|mini|Auf einer mit Muscheln bedeckten kleinen Insel an der Mündung zum Schwarzen Meer, 2012]]
[[Datei:Дунайский-Заповедник.jpg|mini|Schilfgebiet, 2011]]
[[Datei:Denube Delta Bank.JPG|mini|Ufergebiet, 2005]]

== Ökosysteme ==
Das Mündungsgebiet der Donau umfasst ein Netzwerk eng miteinander verbundener Lebensräume und Ökosysteme von Röhrichten, schwimmenden Inseln, Altarmen und Seen, Auenwäldern sowie extremen Trockenbiotopen in den Dünen.<ref name="wwf" /> Das Reservat ist in vier Kategorien unterteilt, die etwa 30 Ökosysteme umfassen. Hierzu zählen die drei natürlichen, also die ''aquatischen'', ''sumpfigen'' und ''terrestrischen'' Lebensräume. Hinzu kommen die [[anthropogen]]en Lebensräume mit Fischzucht, land- und forstwirtschaftlichen Anlagen oder menschlichen Siedlungen. Weiter wird in elf aquatische, vier sumpfige, fünf terrestrische und 16 Deich-Ökosysteme unterschieden, die untereinander Schnittmengen aufweisen.<ref name="öko">{{Webarchiv | url= http://donaudelta-expedition.com/oumlkosysteme.html | wayback= 20140910043659| text=''Donaudelta Expedition.''}} Ökosysteme</ref> Manche der hier lebenden Pflanzen und Tiere gelten als selten oder vom Aussterben bedroht. Das Reservat beherbergt das mit einer Ausdehnung von etwa 1800&nbsp;km² weltweit größte zusammenhängende Schilfrohrgebiet.<ref name="auto1" />

Die mäandrierenden [[Fließgewässer]] im flachen Unterlauf der Donau unterteilen sich in den freien [[Wasserkörper]], das [[Hyporheal]] (Bereich des fließenden Wassers unter dem Oberflächenwasser) und das [[Benthal]] (Bereich am Boden des Gewässers), die ihre eigenen Ökosysteme bilden. Die Lebewesen im Übergangsbereich zwischen Wasser und fester Oberfläche mussten sich diesem Lebensraum anpassen. Manche Arten entwickelten [[Saugnapf|Saugnäpfe]] oder [[Byssus]]-Fäden um nicht vom Wasser fortgetragen zu werden, wie zum Beispiel der [[Egel]] (''Hirudinea'') oder [[Muscheln]] (''Bivalvia''). Die Nahrungskette der Ökosysteme des Fließgewässerbereichs reicht vom [[Zooplankton|Zoo-]] oder [[Phytoplankton]] über Insekten bis hin zu [[Raubfisch]]en, die ihrerseits von [[piscivor]]en Vögeln gejagt werden. Friedfische ernähren sich von Plankton, Pflanzen, Insektenlarven und Schnecken. [[Omnivore]] Fische des Fließgewässerbereichs sind der Glattdick, der Russische Stör, der Sternhausen und der Wels. Vertreter der Raubfische sind hier der [[Rapfen]], der [[Europäischer Hausen|Riesenhausen]] oder der [[Zander]].<ref name="öko" />

Die Flussufer und Dämme des Reservats sind oftmals durch Felsen oder Beton zur Stabilisierung verstärkt. Diese Formationen bieten [[Reptilien]], [[Amphibien]] und [[Krebse]]n Unterschlupf. Der Pflanzenbewuchs der natürlichen Flussufer hängt von der [[Fließgeschwindigkeit von Gewässern|Fließgeschwindigkeit]] der Gewässer ab. Starker Pflanzenbewuchs hat eine bremsende Wirkung, was zur Bildung eines einem [[Stehende Gewässer|stehenden Gewässer]] ähnelnden Ökosystems führen kann. Meist ist der Bewuchs der Flussufer mit Vegetation jedoch gering. Hier sind [[Flussuferläufer]], und an steileren Flussufern [[Eisvögel]] unterwegs. Zu den stehenden Gewässern zählen die Seen, die langsam fließenden Nebenarme und die in Sackgassen führenden Kanäle. Zwischen den Seerosen sind Amphibien und Fischarten wie Karpfen, Schleie, Brasse, Barsch, Hecht, Zander oder Wels ansässig. Hinzu kommt eine Vielzahl von Vögeln wie Enten, Gänse, Reiher oder Pelikane. Hier lebt die größte Pelikankolonie Europas.<ref name="öko" /> Etwa 20 seltene Pflanzenarten des Reservats sind für den Fortbestand in ihren Ökosystemen auf Wildpferde angewiesen.<ref name="presse1" />

[[Marschland]]- oder Sumpfvegetation bedecken 1435&nbsp;km² oder 43&nbsp;Prozent des Deltas.<ref name="Gâștescu" /> Die Bereiche sind hauptsächlich von Schilf und Schilfinseln geprägt. Dieses Ökosystem ist in ständigem Wandel begriffen, da die teilweise mobilen Schilfinseln die Landschaft permanent verändern, was von den hier vorkommenden Arten eine ständige Anpassung erfordert. Fische bevorzugen Sumpflandschaften für die Eiablage, da die Jungfische zwischen den Wasserpflanzen vor Raubfischen Schutz finden. Auch viele Vogelarten nutzen die Sumpfgebiete für die Aufzucht ihres Nachwuchses, da die Nester in der dichten Vegetation vor Räubern besser geschützt sind. Hier leben auch Reptilien wie Schildkröten und Nattern,<ref name="öko" /> und Säugetiere wie Wildschweine oder Marderhunde.<ref name="öko" />

In Flussdeichlandschaften gedeihen Pappeln, Weiden und Sträucher. Die meisten Ökosysteme konnten sich an den Meeresdeichen entwickeln. Ihre Flora ist komplexer als die der Flussdeiche, die anthropogen beeinflusst sind. Zwischen den zahlreichen Sanddünen haben sich an einigen Stellen Wälder gebildet, die auch verschiedene subtropische Lianen-Arten beherbergen.<ref name="öko" /> Auch an den Meeresdeichen trifft man eine Vielzahl von [[Baum|Bäumen]] und [[Sträucher]]n.<ref name="öko" /> Die in Meeresnähe liegenden offenen Dünenkämme haben oft wüstenartigen Charakter und sind an einigen Stellen von ausgedehnten, fächerförmig von bis zu 250&nbsp;Meter langen und zehn Meter breiten [[Sanddüne]]n bedeckt und beherbergen an die extreme Trockenheit angepasste Arten. Hier leben Eidechsenarten wie der auch in asiatischen Steppen vorkommende [[Wüstenrenner]] oder Insektenarten wie der [[Ameisenlöwe]]. Uferwälder besetzen sechs Prozent der Deltafläche. Die auf hohen Ufergeländen wachsenden Weiden, Eschen, Erlen, Pappeln und Eichen erreichen stellenweise eine Höhe von bis zu 50 Metern und werden in regelmäßigen Abständen überflutet. Zur reichhaltigen Flora dieser Wälder gehören auch zahlreiche [[Kletterpflanzen]].<ref name="aurora" />

[[Datei:Inventar der Floraarten im Biosphärenreservat Donaudelta Stand 1999.JPG|mini|hochkant=1.2|Inventar der Pflanzenarten im Biosphärenreservat Donaudelta, Stand 1999]]
=== Flora ===
In der Dobrudscha wachsen 50&nbsp;Prozent der etwa 3800 in Rumänien katalogisierten Pflanzenarten; das Delta und der Lagunenkomplex beherbergen hiervon 1839.<ref name="Gâștescu" /> Die Flora des Reservats ist in 2383 [[Taxon|Taxa]] katalogisiert. Die 955 Arten von [[Gefäßpflanzen]] stellen eine Mischung von asiatischen und europäischen [[Florenelement]]en dar und beinhalten seltene Arten wie ''Ephedra distachya'', ''Carex colchica'', ''Nymphaea candida'' oder ''Convolvulus persicus''.<ref name="herpetofauna" />

==== Sumpflandschaft ====
[[Datei:Danube delta.jpg|mini|Weiden im Donaudelta, 2010]]
Die [[Sumpfpflanze|Sumpfvegetation]] aus [[Schilfrohr]] (''Phragmites australis''), [[Rohrkolben]] (''Typha angustifolia'') und [[Binsengewächse]]n<ref>Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/rezervatia/delta-dunarii/biodiversitate/flora-rezervatiei-biosferei-delta-dunarii-a841 Biosphärenreservat Donaudelta. Flora]'', in rumänischer Sprache</ref> macht etwa 70&nbsp;Prozent der Deltavegetation aus und nimmt 78&nbsp;Prozent der für Vegetation geeigneten Fläche des Deltas ein.<ref name="wwf" /> Mit etwa 1800&nbsp;km² ist es die größte zusammenhängende Schilffläche der Erde.<ref name="info" /> Das Schilf kann eine Höhe von über sechs Meter erreichen und wächst hier seit etwa 8000 Jahren.<ref name="carolin">Carolin Gründner: ''{{Webarchiv|text=Projekt Donaudelta. Vegetation. |url=http://carolin.ro/carolin/tulcea/donaudeltaprojekt/vegetation.html |wayback=20091214002920 }}'' 2003.</ref>

Die Sümpfe und die küstennahen Lagunen beherbergen neben ausgedehnten [[Seerosen|See-]] und [[Teichrosen]]feldern eine Vielzahl seltener und geschützter Pflanzen wie die [[Wassernuss]] (''Trapa natans''), [[Europäische Seekanne]] (''Nymphoides peltata''), [[Krebsschere]] (''Stratiotes aloides''), [[Schwanenblume]] (''Butomus umbellatus'') und [[Wasserschwertlilie]] (''Iris pseudacorus'').<ref name="tk" /> Weitere Pflanzen sind: [[Breitblättriger Rohrkolben]] (''Typha latifolia''), [[Schmalblättriger Rohrkolben]] (''Typha angustifolia''), [[Zweihäusige Segge]] (''Carex dioica''), [[steife Segge]] (''Carex stricta''), [[wurzelnde Simse]] (''Scirpus radicans''), [[Gewöhnliche Teichbinse]] (''Scripus lacustris''), [[Sumpfschwertlilie]] (''Iris pseudocorus''), [[Wasserminze]] (''Mentha aquatica''), [[Asch-Weide]] (''Salix cinerea'').<ref name="öko" />

==== Schwimmende Inseln ====
Das Schilf und die [[Binsen]] des Reservats bilden über und unter der Wasseroberfläche ein Dickicht aus teilweise stammdicken Wurzeln ([[Rhizom]]e), die sich im Schlamm zu einem dichten Gewebe verflechten. Gelegentlich lösen sich Teile des dichten Wurzelteppichs durch Hochwasser oder durch aus verfaulten Pflanzenteilen entweichendes Gas aus ihrer Verankerung am Grund und bilden schwimmende Schilfinseln, die beachtliche Größe erreichen können. Die Inseln werden „Plaur“ genannt, abgeleitet vom [[Slawische Sprache|slawischen]] Wort „plavaty“, deutsch ''schwimmen''. Schilfinseln können Teile von Seen und Lagunen überwuchern und dabei deren Form verändern.<ref name="öko" />

Daneben bestehen fest am Boden verankerte Inseln, die bei Hochwasser überflutet werden. Die reiche [[Humus]]schicht auf der Oberfläche der Inseln ist Nährboden für [[krautige Pflanzen]], [[Wurmfarne|Sumpfwurmfarne]], [[Minze]], [[Zwergweiden]], [[Kletterpflanzen]] oder wilden [[Hanf]].<ref name="bk" /> Dieses Milieu bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten für Kolonien von Pelikanen.<ref>Nina May, George Dumitriu: ''[https://www.adz.ro/artikel/artikel/wilde-pferde-und-schwimmende-inseln/ Wilde Pferde und schwimmende Inseln].'' In: ''[[Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien]].'' 17. Juni 2011.</ref> Außerdem wachsen hier [[Riedgras]], [[Wasserschierling]], [[Vogelknöterich]] sowie die Kletterpflanzen [[Calystegia sepium]] und [[Solanum dulcamara]].<ref name="deltaexplorer" />

==== Flussinseln ====
[[Datei:Prorva Spit-Danube Biosphere Reserve-Ukraine.JPG|mini|Prorva-Kanal an der Mündung ins Schwarze Meer, 2010]]
Das Schwemmland verteilt sich über drei große [[Flussinsel]]n (rumänisch: ''Grinduri''):<ref name="lm">Günter Köhler: ''Notizen zur Orthopterenfauna des Donaudeltas (SR Rumänien).'' In: ''Entomologische Nachrichten und Berichte.'' April 1988, S. 175–178 ({{ZOBODAT |pfad=pdf/EntBer_32_0175-0178.pdf |KBytes=1400}}).</ref>, die ''Letea-Insel'', zwischen dem Chilia- und dem Sulinaarm, die ''Sfântu-Gheorghe-Insel'', zwischen dem Sulina- und dem Sfântu-Gheorghe-Arm und die ''Dranov-Insel'', zwischen dem Sfântu-Gheorghe-Arm und dem Razelm-Sinoie-Lagunenkomplex.

Die Inseln bestehen aus älteren Lößschichten, auf denen meterhoch Sand lagert, der vor allem dem östlichen Teil dieser Gebiete einen Dünencharakter verleiht. Sie sind nur noch an wenigen Stellen ursprünglich bewaldet, so bei Letea und bei Caraorman.<ref name="lm" /> [[Weiden (Botanik)|Weiden]] sind die am meisten vertretenen [[Baum]]arten der [[Schwemmland]]wälder. Durch den zeitweise hohen Wasserstand entwickeln sich an ihren Stämmen viele Nebenwurzeln. Weidenstämme werden hohl und sind so im Innern einem [[Fäulnis]]prozess ausgesetzt, der unter Einwirkung von Pilzen wie dem [[Schwefelporling]] beschleunigt wird. Die befallenen Stämme nehmen eine gelbe [[phosphoreszierend]]e Farbe an und leuchten in der Dunkelheit. In den menschengroßen Höhlungen im Inneren der Weiden finden oft Vögel Unterschlupf.<ref name="bk" />

==== Deichlandschaft ====
In Flussdeichlandschaften wachsen Pappeln wie die forstwirtschaftlich bedeutende [[Bastard-Schwarz-Pappel]] (''Populus x canadensis'') und die [[Silberpappel]]n (''Populus alba''), sowie die [[Graupappel]] (''Populus canescens'') und die [[Zitterpappel]] (''Populus tremula''). Daneben kommen Weiden wie die [[Silber-Weide]] (''Salix alba''), [[Bruch-Weide]] (''Salix fragilis''), [[Purpur-Weide]] (''Salix purpurea''), [[Lorbeer-Weide]] (''Salix petandra''), [[Mandel-Weide]] (''Salix triandra''), [[Blend-Weide]] (''Salix rubra'') und [[Asch-Weide]] (''Salix cinerea'') vor.<ref name="öko" />

An den Meeresdeichen wachsen die [[Stieleiche]] (''Quercus robur''), die [[schmalblättrige Esche]] (''Fraxinus angustifolia''), die [[behaarte Esche]] (''Fraxinus pallisiae'') und die [[Feldulme]] (''Ulmus foliacea''). Als Vertreter der Sträucher kommen hier unter anderem der [[Schlehdorn]] (''Prunus spinosa''), der [[Eingriffeliger Weißdorn|eingriffelige Weißdorn]] (''Crataegus monogyna''), die [[Hunds-Rose]] (''Rosa canina''), die [[Berberitze]] (''Berberis vulgaris''), der [[Gewöhnlicher Liguster|gewöhnliche Liguster]] (''Ligustrum vulgare''), die [[Heide-Tamariske]] (''Tamarix ramosissima'') und der [[Sanddorn]] (''Hippophae rhamnoides'') vor.<ref name="öko" /> Die [[Kletterpflanzen]] sind durch die [[wilde Weinrebe]] (''Vitis sylvestris''), den [[Efeu]] (''Hedera helix''), den [[Echter Hopfen|echten Hopfen]] (''Humulus lupulus'') und die [[griechische Baumschlinge]] (''Periploca graeca'') vertreten.<ref name="öko" />
[[Datei:Letea0.jpg|mini|Pappeln bei Letea, 2009]]

==== Dünenlandschaft ====
Die Wälder ''Letea'' und ''Caraorman'' sind an einigen Stellen von Sanddünen bedeckt. Hier bestehen [[Hartholzauenwald|Hartholzauenwälder]], in denen Graueiche, Stiel- und [[Balkaneiche]] überwiegen.<ref name="aurora" /> Des Weiteren kommen [[Rot-Esche|Sumpfeschen]], Erlen, Zitterpappeln, [[Ulmen]] vor.

Der Letea-Wald ist das älteste Naturreservat der Dobrudscha und ist von großen [[Eichen]] wie der Graueiche geprägt. Weitere Baumarten sind die Silber-Pappel und die Schwarz-Pappel, die Ulme, die Silber-Weide, die Erle und die [[Eschen (Pflanzengattung)|Esche]]. Seinen tropischen Aspekt zeigt der Letea-Wald mit seinen großen Vorkommen von Lianen, neben der auch andere Hängepflanzen wie die wilde [[Weinrebe]], der [[Hopfen]], das [[Efeu]] und die [[Ackerwinde]] bestehen,<ref name="carolin" /> aber auch die [[Winden (Gattung)|persische Winde]], das [[Meerträubel]], die [[Seggen|kolchische Segge]] und verschiedene [[Flechte]]narten.<ref name="deltaexplorer">Deltaexplorer: {{Webarchiv|text=Flora im Donaudelta |url=http://www.deltaexplorer.ro/de/flora.php |wayback=20140727073124 }}</ref>

Der Sandboden des [[Caraorman-Wald]]es ist durch Eichenwald besiedelt, dessen [[türkische Sprache|türkischer]] Name „Caraorman“ ''Schwarzer Wald'' bedeutet. Hier befindet sich die größte Eiche des Reservats. Sie ist 400&nbsp;Jahre alt und hat einen Umfang von zwölf Metern. Sie trägt den Beinamen „Kniende Eiche“, da ihre Äste bis zum Boden reichen. Ihr Standort trägt den Namen ''Fântâna Vânătorilor'' (deutsch: ''Jägerbrunnen'').<ref>Sabine Stöckmann: ''[http://books.google.de/books?id=klWuIEtQjGsC&pg=PA49&dq=caraorman+Schwarzer+Wald&hl=de&sa=X&ei=9lT3UauZDMKllQXR8ICoAg&ved=0CDMQ6AEwAA#v=onepage&q=caraorman%20Schwarzer%20Wald&f=false Caraorman, Gemeinde Crișan]'', 16. September 2004. In: Josef Sallanz: ''Die Dobrudscha: Ethnische Minderheiten – Kulturlandschaft – Transformation: Ergebnisse eines Geländekurses des Instituts für Geographie der Universität Potsdam im Südosten Rumäniens.'' Universitäts-Verlag Potsdam, Potsdam, 2005, ISBN 3-937786-64-3, S. 49.</ref>

==== Andere Pflanzen ====
Weitere im Biosphärenreservat Donaudelta vorkommende Pflanzenarten sind:<ref>Muriel Bendel: ''[https://www.naturus.ch/downloads/07donau-pflnz.pdf Artenliste Pflanzen Donaudelta naturus 9.-17. April 2007]'' (PDF; 21&nbsp;kB)</ref>
<div style="column-width: 33em">
* [[Ahorngewächse]]: [[Feld-Ahorn]] (''Acer campestre''), [[Spitz-Ahorn]] (''Acer platanoides'')
* [[Bisamkrautgewächse]]: [[Bisamkraut]] (''Adoxa moschatellina'')
* [[Borretschgewächse]]: [[Acker-Steinsame]] (''Buglossoides arvensis''), [[Braunes Mönchskraut]] (''Nonea erecta'')
* [[Braunwurzgewächse]]: [[Schuppenwurz]] (''Lathraea squamaria''), [[Efeublättriger Ehrenpreis]] (''Veronica hederifolia''), [[Niederliegender Ehrenpreis]] (''Veronica prostrata''), [[Vielteiliger Ehrenpreis]] (''Veronica multifida'')
* [[Buchengewächse]]: [[Flaum-Eiche]] (''Quercus pubescens'')
* [[Dickblattgewächse]]: [[Mauerpfeffer]] (''Sedum'')
* [[Doldengewächse]]: [[Feld-Mannstreu]] (''Eryngium campestre''), [[Venuskamm]] (''Scandix pecten-veneris'')
* [[Erdrauchgewächse]]: [[Hohlknolliger Lerchensporn]] (''Corydalis cava''), [[Corydalis solida|Festknolliger Lerchensporn]] (''Corydalis solida'')
* [[Fieberkleegewächse]]: [[Nymphoides peltata|Teichenzian]] (''Nymphoides peltata'')
* [[Gänsefussgewächse]]: [[Kochia|Niederliegende Radmelde]] (''Kochia prostrata''), [[Steppenläufer (Pflanze)|Steppenläufer]] (''Salsola sp.'')
* [[Geissblattgewächse]]: [[Attich]] (''Sambucus ebulus''), [[Schwarzer Holunder]] (''Sambucus nigra'')
* [[Hahnenfussgewächse]]: [[Gelbes Windröschen]] (''Anemone ranunculoides''), [[Isopyrum thalictroides|Muschelblümchen]] (''Isopyrum thalictroides''), [[Scharbockskraut]] (''Ranunculus ficaria''), [[Illyrischer Hahnenfuß]] ''(Ranunculus illyricus''), [[Ranunculus trichophyllus|Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus trichophyllus'')
* [[Hasel (Botanik)|Haselgewächse]]: [[Orientalische Hainbuche]] (''Carpinus orientalis'')
* [[Hartriegelgewächse]]: [[Roter Hornstrauch]] (''Cornus sanguinea'')
* [[Hundsgiftgewächse]]: [[Krautiges Immergrün]] (''Vinca herbacea'')
* [[Korbblütler]]: [[Artemisia (Pflanze)|Wermut]] (''Artemisia absinthium''), [[Scorzonera mollis subsp. idaea|Weiche Schwarzwurzel]] (''Scorzonera mollis'')
* [[Krappgewächse]]: [[Gewöhnliches Kreuzlabkraut]] (''Cruciata laevipes''), [[Piemonteser Kreuzlabkraut]] (''Cruciata pedemontana'')
* [[Krautige Pflanzen]]: [[Sand-Winde]] (''Convolvulus persicus''), die [[Sprossende Zeitlose]] (''Merendera sobolifera''), [[Orchideen]]-Arten wie der [[Pyramiden-Hundswurz]] (''Anacamptis pyramidalis''), der [[Braunroter Stendelwurz|Braunroten Stendelwurz]] (''Epipactis atrorubens'') und die [[Zweiblättrige Waldhyazinthe|Zweiblättrigen Waldhyazinthe]] (''Platanthera bifolia'')<ref name="öko" />
* [[Kreuzblütler]]: [[Steppen-Steinkraut]] (''Alyssum desertorum''), [[Felsen-Steinkraut]] (''Aurinia saxatilis''), [[Cardamine bulbifera|Knöllchentragender Zahnwurz]] (''Cardamine bulbifera''), [[Blauer Senf]] (''Chorispora tenella''), [[Descurainia sophia|Sophienkraut]] (''Descurainia sophia''), [[Lepidium|Durchwachsene Kresse]] (''Lepidium perfoliatum''), [[Stängelumfassendes Hellerkraut]] (''Thlaspi perfoliatum'')
* [[Kreuzdorngewächse]]: [[Stechdorn]] (''Paliurus spina-christi'')
* [[Leingewächse]]: [[Ausdauernder Lein]] (''Linum perenne'')
* [[Liliengewächse]]: [[Muscari racemosum|Traubige Bisamhyazinthe]] (''Muscari racemosum''), [[Milchstern]] (''Ornithogalum oreoides'')
* [[Lippenblütler]]: [[Taubnessel]] (''Lamium amplexicaule''), [[Lamium purpureum|Acker-Taubnessel]] (''Lamium purpureum''), [[Andorn]] (''Marrubium vulgare''), [[Edel-Gamander]] (''Teucrium chamaedrys'')
* [[Mohngewächse]]: [[Schöllkraut]] (''Chelidonium majus''), [[Klatsch-Mohn]] (''Papaver rhoeas'')
* [[Nelkengewächse]]: [[Holosteum umbellatum|Spurre]] (''Holosteum umbellatum'')
* [[Ölweidengewächse]]: [[Schmalblättrige Ölweide]] (''Elaeagnus angustifolius'')
* [[Orchideen]]: [[Affen-Knabenkraut]] (''Orchis simia'')
* [[Rosengewächse]]: [[Weißdorne|Weißdorn]] (''Crataegus sp.''), [[Schwarzdorn]] (''Prunus spinosa'')
* [[Primeln]]: [[Androsace elongata|Verlängerter Mannsschild]] (''Androsace elongata''), [[Acker-Mannsschild]] (''Androsace maxima'')
* [[Schmetterlingsblütler]]: [[Gleditschie]], [[Falscher Christusdorn]] (''Gleditsia triacanthos''), [[Robinie]] (''Robinia pseudoacacia'')
* [[Stachelbeergewächse]]: [[Gold-Johannisbeere]] (''Ribes aureum'')
* [[Steinbrechgewächse]]: [[Saxifraga tridactylites|Dreifingeriger Steinbrech]] (''Saxifraga tridactylites'')
* [[Storchschnabelgewächse]]: [[Erodium cicutarium|Gemeiner Reiherschnabel]] (''Erodium cicutarium''), [[Weicher Storchschnabel]] (''Geranium molle'')
* [[Ulmengewächse]]: [[Feld-Ulme]] (''Ulmus minor'')
* [[Veilchengewächse]]: [[Steppen-Stiefmütterchen]] (''Viola kitaibeliana'')
* [[Walnussgewächse]]: [[Walnussbaum]] (''Juglans regia'')
* [[Wasserlinsengewächse]]: [[Dreifurchige Wasserlinse]] (''Lemna trisulca'')
* [[Wasserschlauchgewächse]]: [[Wasserschläuche|Wasserschlauch]] (''Utricularia'' sp.)
* [[Wolfsmilchgewächse]]: ''Euphorbia myrsinithes'' ssp. ''litardieriei''
</div>
[[Datei:Danube delta banner 1.jpg|mini|hochkant=2.2|zentriert|Panoramaansicht von Vegetation im Donaudelta, 2013]]

=== Fauna ===
[[Datei:Inventar der Faunaarten im Biosphärenreservat Donaudelta Stand 1999.JPG|mini|hochkant=1.2|Inventar der Tierarten im Biosphärenreservat Donaudelta, Stand 1999]]
Im Biosphärenreservat Donaudelta kommen 4029 [[Tierarten]] vor, davon 3477 [[Wirbellose]] und 552 [[Wirbeltiere]].<ref name="fauna" /> Insgesamt leben etwa 98&nbsp;Prozent der aquatischen Fauna Europas hier.<ref name="herpetofauna" />

Vertreter der Wirbellosen sind:<ref name="fauna" />
* 2244 [[Insekten]]arten
* {{0}}168 Arten [[Spinnentiere]]
* {{0}}115 [[Krebstiere|Krebstierarten]]
* {{0|00}}91 Arten [[Weichtiere]]
* {{0|00}}73 Arten [[Würmer]] und [[Rädertierchen]]

==== Insekten ====
Bei einigen Arten der auf der Insel Caraorman (48) und auf der Insel Letea (33) nachgewiesenen [[Orthoptera|Orthopterenarten]] besteht eine Biotopbindung. An feuchten Stellen wurden vor allem die [[Langflüglige Schwertschrecke]] (''Conocephalus fuscus''), die [[Lauchschrecke]] (''Parapleurus alliaceus'') sowie ''Chorthippus loratus'' nachgewiesen. An trockenen Stellen konnten die [[Blauflügelige Ödlandschrecke]] (''Oedipoda caerulescens''), [[Costas Schönschrecke]] (''Calliptamus barbarus''), ''Omocestus minutus'' und die [[gewöhnliche Nasenschrecke]] (''Acrida ungarica'') nachgewiesen werden, während an Salzstellen die [[grüne Strandschrecke]] (''Aiolopus thalassinus'') beobachtet werden konnte.<ref>G. Köhler: [{{ZOBODAT/URL|pdf/EntBer_32_0175-0178.pdf}} ''Notizen zur Orthopterenfauna des Donaudeltas''] (PDF; 1,4&nbsp;MB), ''Entomologische Nachrichten und Berichte'', 32, Jena 1988/4.</ref>

Die bekannteste[WORDS?] [[Culicidae|Stechmücke]] ist die Malariamücke ''[[Anopheles maculipennis]]''. Ursprünglich stellten die Schwemmgebiete der Donau, hier besonders das Deltagebiet, eine berüchtigte Brutstätte der [[Malaria]] dar, im Rahmen des ''[[Global Eradication of Malaria Program]]'' wurde die Krankheit in diesem Gebiet ausgemerzt. Die Bekämpfung verlief in zwei Richtungen: der flächendeckenden Bekämpfung der Überträger und der umfassenden Behandlung der an Malaria Erkrankten mit wirksamen Medikamenten. Die Bekämpfung der erwachsenen Malariamücken erfolgte durch die Verwendung von [[DDT]]. Als Vertilger der ans Wasser gebundenen Larven und Puppen wurde der aus Amerika stammende [[Koboldkärpfling]] angesiedelt, der in der Umgebung von [[Mangalia]] und [[Bukarest]] heimisch wurde. Die [[Anophelinae|Anopheles-Mücken]], die vereinzelt heute noch im Delta vorkommen, tragen keinen Malariaerreger mehr in sich und sind deswegen ungefährlich. Sie sind an ihrer Körperhaltung und den gefleckten Flügeln zu erkennen. Unter den Fliegen, besonders unter den [[Bremsen]], können einzelne Exemplare eine Größe von 15–20&nbsp;Millimetern erreichen.<ref name="bk" />

In ihrem Larvenzustand schmarotzen die zu den Milben gehörenden [[Zecken]] (''Ixodida'') an Kriechtieren, Vögeln und Kleinsäugern. Die ausgewachsenen Zecken befallen auch größere Säugetiere, so auch Menschen. Die bekannteste Zeckenart ist der [[Gemeiner Holzbock|Gemeine Holzbock]] (''Ixodes ricinus''), die, wenn sie satt ist, ihrem lateinischen Namen entsprechend in Größe und Form einem [[Rizinus]]kern ähnelt.

Die [[Europäische Schwarze Witwe]] (''Latrodectus tredecimguttatus'') ist eine Giftspinne, deren Biss schmerzhaft ist und in Ausnahmefällen tödlich sein kann. Die Männchen dieser Spinne sind mit einer Körperlänge von fünf Millimetern verhältnismäßig klein. Die Körper der Weibchen erreichen eine Länge von 15 Millimetern. Sie sind samt-schwarz und tragen rote Punkte auf dem Hinterleib. Der [[Europäischer Riesenläufer|Riesenläufer]] (''Scolopendra cingulata''), ein [[Hundertfüßer]], der über zehn Zentimeter groß werden kann, ist auf der Insel Popina anzutreffen.<ref name="bk" />

==== Fische ====
Im Biosphärenreservat Donaudelta leben mehr als 110 Fischarten, darunter 75 [[Süßwasserfisch|Süßwasserarten]].<ref name="gv">Green Village: ''{{Webarchiv|text=Tierwelt im Donaudelta |url=http://www.greenvillage.ro/flora_si_fauna_de |wayback=20121005012408 }}''</ref>

[[Datei:Silurus glanis.jpg|mini|Flusswels (Silurus glanis) im Donau-Delta, 2008]]
Eine einzigartige Familie unter den Fischen des Donaudeltas bilden die [[Salzwasser]]störe: der [[Sternhausen]], der [[Europäischer Hausen|Hausen]], der Donaustör, aus dessen [[Rogen]] der [[Kaviar|schwarze Kaviar]] gewonnen wird, sowie auch die [[Süßwasser]]störe: der [[Sterlet]] und der [[Glattdick|Glattstör]].<ref name="gv" /> Der bedeutendste[WORDS?] Vertreter der [[Störe]] ist der [[Europäischer Hausen|Europäische Hausen]] (''Huso huso'', auch ''Riesenhausen''). In der [[Laich]]zeit verlässt er seinen gewohnten Lebensraum im Schwarzen Meer und dringt zu den Laichstellen bis zum [[Eisernes Tor|Eisernen Tor]] vor. In vergangenen Jahrhunderten wurden Störe stromaufwärts bis [[Budapest]], [[Bratislava]] und [[Wien]] gesichtet. Störe reagieren aufgrund ihrer geringen Anpassungsfähigkeit empfindlich auf physiologisch-ökologische Schwankungen. Als Folge von intensivem Fischfang und Umweltverschmutzung sinkt die Population der Störe. Ökologische Eingriffe in die Natur wie Wasserkraftwerke oder Dämme sind trotz Fischwanderhilfen wie [[Fischpass|Fischtreppen]] für viele Störe ein unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zu ihren Laichstellen im [[Oberlauf]] des Flusses. Einige Störarten haben ihre Laichgebiete in die Küstengewässer des Schwarzen Meeres und in den [[Potamal|Unterlauf]] der Donau verlagert. Nach dem Laichen kehren die Fische ins Meer zurück. Ein oder zwei Jahre später folgt ihnen die Brut ins Meer.

Der [[Heringe|Donauhering]] ist der wichtigste[WORDS?] [[Wanderfisch]] der Region.<ref name="gv" /> Ein ausgewachsener Donauhering wiegt zwischen 300 und 800 Gramm.<ref name="bk" /> Der [[Donauwaller]] gilt als der größte Süßwasserfisch Rumäniens.<ref name="gv" />

[[Datei:Chinese sleeper2.jpg|mini|Chinesische Schläfergrundel aus dem ukrainischen Teil des Reservats bei Wylkowe, 2012]]
In stehenden Gewässern kommen Fischarten wie [[Karpfen]] (''Cyprinus carpio''), [[Schleie]] (''Tinca tinca''), [[Brachse|Brasse]] (''Abramis brama''), [[Flussbarsch]] (''Perca fluviatilis''), [[Hecht]] (''Esox lucius''), [[Zander]] (''Lucioperca lucioperca''), [[Rotfeder]] (''Scardinius erytrophthalmus''), [[Silberkarausche]], [[Glattbutt]] (''Scophthalmus rhombus''), (''Carassius auratus gibelio'') und [[Europäischer Wels|Wels]] vor.<ref name="öko" /> Welse verlassen zur Laichzeit ihre unter Wurzeln und Uferhöhlungen verborgenen Schlupfwinkel und dringen mit den Frühjahrsüberschwemmungen in die Deltaseen vor. Ein Weibchen legt zwischen 50.000 und 200.000 Eier. Mit sinkendem Wasserstand verlassen die Welse als erste die Seen und kehren in das Flusssystem zurück.<ref name="bk" />

Die normalerweise in den Süßgewässern im Norden [[Vietnam]]s, in der [[Volksrepublik China]], [[Korea]], [[Japan]] und im fernen Osten [[Sibirien]]s lebenden [[Zahn-Schläfergrundeln|Chinesischen Schläfergrundeln]] (''Perccottus glenii'') fühlen sich auch in den Brackgewässern der ukrainischen Flussmündungen heimisch, wo einzelne Exemplare im Juni 2011 erstmals gesichtet wurden. Sie ernähren sich [[Fleischfresser|carnivor]] und sind [[Substratlaicher]]. Das Gelege wird von dem Männchen bewacht. Die Fische wurden als Zierfische zum Ende des 19. Jahrhunderts in das osteuropäische Flusssystem entlassen und haben sich seither weiter verbreitet. Im [[Slowakei|slowakischen]] Teil der Donau und in [[Polen]] fielen [[Spezimen (Biologie)|Spezimen]] als Träger von Parasiten (''Nippotaenia mogurndae'') auf. Yuriy Kvach vom ''Institute of Biology of the Southern Seas of the National Academy of Science of Ukraine'' sieht in der Verbreitung der Fische auch die Gefahr einer Weitergabe dieser Parasiten an andere Fische im Delta.<ref>Yuriy Kvach: ''[https://www.reabic.net/journals/bir/2012/1/BIR_2012_1_Kvach.pdf First record of the Chinese sleeper Perccottus glenii Dybowski, 1877 in the Ukrainian part of the Danube delta] (PDF; 621&nbsp;kB)'', 2011 (englisch)</ref>

Obwohl einerseits bei Arten wie den Karauschen, Karpfen und [[Brachse]]n (''Abramis brama'') ein Anstieg der Bestände zu verzeichnen war, führte andererseits die [[Überfischung]] des Reservats zu einem starken Rückgang der Bestände an Stören, Hechten, Schleien, Welsen und Zandern.<ref name="la" />

==== Amphibien ====
[[Datei:Rana ridibunda2.jpg|mini|Seefrosch im Donaudelta, 2008]]
[[Datei:Triturus dobrogicus - biotop Vilkovo.jpg|mini|Donau-Kammmolch-Biotop in Wylkowe, 2007]]
Die [[Amphibien]] sind unter anderem durch folgende Arten im Donaudelta vertreten:<ref name="fauna">Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/rezervatia/delta-dunarii/biodiversitate/fauna-rezervatiei-biosferei-delta-dunarii-a840 Fauna Rezervației Biosferei Delta Dunării]'', in rumänischer Sprache</ref><ref name="ab">Adrian Borgula: ''[https://www.naturus.ch/downloads/07donau-tr.pdf Donaudelta Rumänien]'' (PDF; 25&nbsp;kB), 28. Mai 2007.</ref><ref name="herpetofauna" />
<div style="column-width: 14em">
* [[Europäischer Laubfrosch]] (''Hyla arborea'')
* [[Kleiner Wasserfrosch]] (''Rana lessonae'')
* [[Moorfrosch]] (''Rana arvalis'')
* [[Seefrosch]] (''Rana ridibunda'')
* [[Springfrosch]] (''Rana dalmatina'')
* [[Teichfrosch]] (''Rana kl. esculenta'')
* [[Erdkröte]] (''Bufo bufo'')
* [[Knoblauchkröte]] (''Pelobates fuscus'')
* [[Syrische Schaufelkröte]] (''Pelobates syriacus balcanicus'')
* [[Wechselkröte]] (''Bufo viridis'')
* [[Donau-Kammmolch]] (''Triturus dobrogicus'')
* [[Teichmolch]] (''Triturus vulgaris'')
* [[Rotbauchunke]] (''Bombina bombina'')
</div>

==== Reptilien ====
[[Reptilien]] wie [[Echte Eidechsen|Eidechsen]] (Lacertidae), [[Schlangen]] (Serpentes) und [[Schildkröten]] (Testudinata) sind Bewohner der Waldgebiete und Sanddünen. Die häufigste Vertreterin der [[Natricinae|Wassernattern]] im Reservat ist die [[Würfelnatter]]. Im eigentlichen Delta ist auf der Insel Letea die [[Glattnatter]] heimisch, auch[FILLWORD?] die [[Äskulapnatter]] und die [[Vierstreifennatter]] leben hier. Im Süden der nicht mehr zum eigentlichen Delta gehörenden Dobrudscha lebt die einzige europäische Riesenschlangenart, die [[Westliche Sandboa]]. [[Giftschlange]]n wie [[Sandotter]]n und [[Steppenotter]]n sind überall im Delta anzutreffen.<ref name="bk" />
Die [[Maurische Landschildkröte]] (''Testuda graeca'') wurde 1938 als [[Naturdenkmal]] anerkannt.<ref name="fauna" /><ref>Rumänische Gesetzesgrundlage: JCM 142/1938, wobei und „JCM“ für ''Jurnalul Consiliului de Miniștri'' (deutsch: ''Journal des Ministerrats'') steht.</ref>

Außerdem leben im Reservat:
* [[Europäische Sumpfschildkröte]]n (''Emys orbicularis'')
* [[Östliche Smaragdeidechse]]n (''Lacerta viridis'')
* [[Riesensmaragdeidechse]]n (''Lacerta trilineata'')
* [[Zauneidechse]]n (''Lacerta agilis'')
* [[Taurische Eidechse]]n (''Podarcis taurica'')
* [[Johannisechse]]n (''Ablepharus kitaibelii'')
* [[Kaspische Zornnatter]]n (''Coluber caspius'') und [[Ringelnatter]]n (''Natrix natrix'')<ref name="ab" />
* [[Mauereidechse]]n (''Podarcis muralis'')
* [[Blindschleiche]]n (''Anguis fragilis'')
* [[Pfeilnatter]]n (''Coluber caspius'')
* [[Schlingnatter]]n (''Coronella austriaca'')
* [[Wiesenotter]] (''Vipera ursinii'') und [[Sandviper]]n (''Vipera ammodytes'')<ref name="herpetofauna" />

Die Wiesenotter ist eine national und europaweit gefährdete Art. Die wenigen überlebenden Exemplare konnten nur in einigen geschützten Zonen des Reservats nachgewiesen werden. Der [[Steppenrenner]] (''Eremias arguta'') lebte auf den Landarmen des Donaudeltas, konnte jedoch seit den 1990er Jahren dort nicht mehr beobachtet werden.<ref name="la" />

==== Vögel ====
[[Datei:Pelicani din Delta Dunarii.PNG|mini|Rosapelikane im Donaudelta, 2007]]
[[Datei:Stamps of Romania, 2004-001.jpg|mini|hochkant|Graureiher im Donaudelta, rumänische Briefmarke von 2004]]
[[Datei:Nycticorax nycticorax' AM1 slepowron.jpg|mini|Nachtreiher im Donaudelta, 2007]]
Das Biosphärenreservat Donaudelta bietet etwa 325 Vogelarten in großer Zahl Brut- und Nahrungsplätze.<ref name="wwf" /> 218 Arten nisten im Donaudelta, die übrigen 109 Arten halten sich nur auf der Durchreise im Delta auf (Herbst, Winter und Frühling).
Das Reservat liegt an der Kreuzung von sechs Vogelzugrouten und ist das größte Rastgebiet für die Zugvögel.<ref name="Dieter Wulf">Dieter Wulf: ''{{Webarchiv|url=http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=3207028/1ion0bd/index.html |wayback=20140131051905 |text=Streit ums Donaudelta |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}.'' In: ''[[Südwestfunk|SWR2 Wissen]]'' Sendetermin 8. April 2008 (→ [https://www.swr.de/-/id=3207030/property=download/nid=660374/63v7ki/swr2-wissen-20080408.rtf Manuskript zur Sendung]; [[Rich-Text-Format|RTF]]; 111&nbsp;kB)</ref> Ornithologen katalogisieren hier regelmäßig neue Vogelarten. Im Delta befinden sich drei größere Vogelreservate (hier besonders das ''Roșca-Buhaiova-Hrecisca-Reservat'') und mehrere kleine Schutzzonen mit der größten [[Pelikane|Pelikankolonie]] Europas. Mehr als 7000 [[Rosapelikan]]e (''Pelecanus onocrotalus'') und 700 [[Krauskopfpelikan]]e (''Pelecanus crispus'') leben im Delta.<ref name="Stuttgarter Nachrichten" /> Der Krauskopfpelikan (160–180&nbsp;cm) und der Rosapelikan (140–175&nbsp;cm) sind mit einem Gewicht von über 13 Kilogramm die größten Vögel des Deltas.<ref name="carolin" /> Die Pelikane sind das [[Wahrzeichen]] des Reservats in Rumänien.<ref name="rm" />

Die Schutzgebiete ''Perișor-Zătoane'' und ''Periteașca-Leahova'' sind im Sommer Brutgebiete für [[Höckerschwan|Höckerschwäne]], [[Gänse]] und [[Entenvögel]] sowie Durchzugsgebiete für die von jenseits des nördlichen [[Polarkreis]]es stammende [[Eisente]] (''Clangula hyemalis''). Auch [[Kraniche]] (Gruidae) und verschiedene [[Reiher]]arten (Ardeidae) brüten hier. Die ''Insel Popina'' ist eine Brutstätte der [[Brandgans|Brandgänse]] (''Tadorna tadorna''). Zahlreiche nordische Zugvögel überwintern in diesen Gebieten. Bei Murighiol liegen kleinere Schutzgebiete für [[Stelzenläufer]] und [[Säbelschnäbler]]. Bei [[Marhelova]] sind gemischte Reiherkolonien heimisch. Uzlina beherbergt Pelikane (Pelecanidae, ''Pelecanus''), [[Istria (Constanța)|Istria]] [[Wassergeflügel]].<ref>Werner Kremm: ''{{Webarchiv|text=Rumäniens Naturschutzgebiete |url=http://www.eastern-images.de/KommMit/1971/RumaeniensNaturschutzgebiete.htm?zoom_highlight=donaudelta |wayback=20131214052638 }}'', Neuer Weg, Bukarest, Komm Mit 71, S. 124–134.</ref>

In den stehenden Gewässern lebt eine Vielzahl von Vögeln: [[Reiherente]] (''Aythya fuligula''), [[Moorente]] (''Aythya nyroca''), [[Kolbenente]] (''Netta rufina''), [[Stockente]] (''Anas plathyrhynchos''), [[Graugans]] (''Anser anser''), [[Silberreiher]] (''Egretta alba''), [[Seidenreiher]] (''Egretta garzetta''), [[Graureiher]] (''Ardea cinerea''), [[Nachtreiher]] (''Ardea nycticorax''), Rosapelikan, Krauskopfpelikan, [[Höckerschwan]] (''Cygnus olor'') und der [[Brauner Sichler|Braune Sichler]] (''Plegadis falcinellus'').<ref name="öko" />

Unter den Tauchern sind der [[Sterntaucher]] (''Gavia stellata''), der [[Prachttaucher]] (''Gavia arctica''), der [[Zwergtaucher]] (''Tachybaptus ruficollis''), der [[Haubentaucher]] (''Podiceps cristatus''), der [[Rothalstaucher]] (''Podiceps grisegena'') und der [[Schwarzhalstaucher]] (''Podiceps nigricollis'') im Reservat vertreten.<ref name="rm">Michael Schmitz, Harald Legge, Christoph Sudfeldt: ''Frühjahrsdurchzug und Brutvorkommen der Wasser- und Watvögel im Lagunengebiet Razim-Sinoie an der ostrumänischen Schwarzmeerküste.'' In: ''Jahresbericht 2000 der Biologischen Station „Rieselfelder Münster“.'' 2001, Münster</ref>

Von den drei in Rumänien vorkommenden [[Kormorane|Kormoranarten]] ist im Reservat nur der [[Kormoran (Art)|Kormoran]] (''Phalacrocorax carbo'') und die [[Zwergscharbe]] (''Phalacrocorax pygmeus'') anzutreffen. Die [[Reiher]] sind vertreten durch den Weißen Reiher, von dem es zwei Arten gibt, den Silberreiher und den Seidenreiher. Unter den bunten Reiherarten ist der [[Graureiher|Fischreiher]] (''Ardea cinerea'') anzutreffen, ebenso der [[Purpurreiher]] (''Ardea purpurea''), der Nachtreiher und der [[Rallenreiher]] (''Ardeola ralloides''). Aus der Familie der Reiher sind auch die [[Rohrdommel]] (''Botaurus stellaris'') und die [[Zwergdommel]] (''Ixobrychus minutus'') im Reservat zu beobachten.
Auch die [[Löffler]] (''Platalea leucorodia'') gehören zur Familie der Reiher, unterscheiden sich aber von anderen Reiherarten durch ihre Flugweise. Der [[Schwarzstorch]] (''Ciconia nigra''), der fast so groß ist wie der [[Weißstorch]] (''Ciconia ciconia''), ist eine Seltenheit.<ref name="bk" /><ref name="rm" />

[[Schwäne]] sind die größten [[Gänsevögel]] im Reservat. Am häufigsten kommen der [[Höckerschwan]] (''Cygnus olor'') und der [[Zwergschwan]] (''Cygnus bewickii'') vor, im Winter ziehen sich auch die [[Singschwan|Singschwäne]] (''Cygnus cygnus'') aus ihren nordischen Nistgebieten ins Delta zurück.

Im Herbst besuchen etwa 95&nbsp;Prozent des Weltbestands an [[Rothalsgans|Rothalsgänsen]] (''Branta ruficollis'') das Delta.<ref name="Stuttgarter Nachrichten">[[Stuttgarter Nachrichten]], Diana Schanzenbach: ''[https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.rumaenien-donaudelta-das-wasserlabyrinth.ce58dfb4-4dad-4982-af5b-cc515353e754.html Donaudelta – das Wasserlabyrinth]'', 9. Juli 2012.</ref> Weitere Vertreter der [[Gänse]] sind die gemeine [[Graugans]] (''Anser anser'') und die [[Blässgans]] (''Anser albifrons''). Gelegentlich zeigen sich auch [[Zwerggans|Zwerggänse]] (''Anser erythropus'') und [[Saatgans|Saatgänse]] (''Anser fabalis''). Im Winter halten sich bei [[Baia (Tulcea)|Baia]], [[Agighiol]] und [[Sarinasuf]] Rothals- und Blässgänse auf. Die [[Rostgans|Rost]]- (''Tadorna ferruginea'') und Brandgänse (''Tadorna tadorna'') gehören zu einer Gruppe, die den Übergang zwischen Gänsen und Enten bildet und Charakterzüge beider Arten vereint. Von diesen zwei Arten begegnet man[WORDS?] der Brandgans häufiger. Die seltenere Rostgans ist in der Umgebung von Istria anzutreffen.

Die [[Stockente]] (''Anas platyrhynchos''), die Stammmutter der gemeinen [[Hausente]] (''Anas platyrhynchos''), ist fast überall verbreitet. Im Sommer erscheinen die [[Knäkente]] (''Anas querquedula'') und die [[Krickente]] (''Anas crecca'') im Reservat. Die zu den [[Schwimmenten]] gehörende [[Löffelente]] (''Anas clypeata'') kann man nur im Herbst und im Frühling während ihres Durchzugs beobachten. Der Körper der [[Tauchenten]] ist breiter, ihr Schnabel und Hals sind kürzer als die der Schwimmenten. Während des Sommers sind sie durch die [[Moorente]] (''Aythya nyroca''), die [[Tafelente]] (''Aythya ferina'') und die [[Kolbenente]] (''Netta rufina'') vertreten. In der kalten Jahreszeit besuchen auch [[Reiherente]]n (''Aythya fuligula'') und [[Zwergsäger]] (''Mergellus albellus'') das Mündungsgebiet der Donau.<ref name="bk" /> Hier wurden auch die [[Pfeifente]] (''Anas penelope'') und die [[Schnatterente]] (''Anas strepera'') sowie die [[Spießente]] (''Anas acuta''), die [[Bergente]] (''Aythya marila''), die [[Eiderente]] (''Somateria mollissima''), die [[Eisente]] (''Clangula hyemalis''), die [[Samtente]] (''Melanitta fusca'') und die [[Schellente]] (''Bucephala clangula'') gesichtet.<ref name="rm" />

Westlich des Schwarzen Meeres verläuft eine Hauptroute des Greifvogelzuges in Südosteuropa. Von den 37 in Rumänien ausgewiesenen [[Greifvögel|Greifvogelarten]] besuchen 29 regelmäßig das Donaudelta und den Lagunengebiet Razim-Sinoie:<ref name="Greifvögel">Harald Legge, Michael Schmitz: ''Beobachtungen zum Frühjahrsdurchzug und zur Brutverbreitung der Greifvögel in der rumänischen Dobrudscha und dem Lagunengebiet Razim-Sinoie.'' Biologische Station „Rieselfelder Münster“, 2002.</ref>
<div style="column-width: 16em">
* [[Adlerbussard]] (''Buteo rufinus'')
* [[Baumfalke]] (''Falco subbuteo'')
* [[Fischadler]] (''Pandion haliaetus'')
* [[Habicht]] (''Accipiter gentilis'')
* [[Östlicher Kaiseradler|Kaiseradler]] (''Aquila heliaca'')
* [[Kornweihe]] (''Circus cyaneus'')
* [[Kurzfangsperber]] (''Accipiter brevipes'')
* [[Mäusebussard]] (''Buteo buteo'')
* [[Merlin (Vogel)|Merlin]] (''Falco columbarius'')
* [[Raufußbussard]] (''Buteo lagopus'')
* [[Rohrweihe]] (''Circus aeruginosus'')
* [[Rotfußfalke]] (''Falco vespertinus'')
* [[Rotmilan]] (''Milvus milvus'')
* [[Rötelfalke]] (''Falco naumanni'')
* [[Schelladler]] (''Aquila clanga'')
* [[Schlangenadler]] (''Circaetus gallicus'')
* [[Schmutzgeier]] (''Neophron percnopterus'')
* [[Schreiadler]] (''Aquila pomarina'')
* [[Schwarzmilan]] (''Milvus migrans'')
* [[Seeadler (Art)|Seeadler]] (''Haliaeetus albicilla'')
* [[Sperber (Art)|Sperber]] (''Accipiter nisus'')
* [[Steinadler]] (''Aquila chrysaetos'')
* [[Steppenweihe]] (''Circus macrourus'')
* [[Turmfalke]] (''Falco tinnunculus'')
* [[Wanderfalke]] (''Falco peregrinus'')
* [[Wespenbussard]] (''Pernis apivorus'')
* [[Wiesenweihe]] (''Circus pygargus'')
* [[Würgfalke]] (''Falco cherrug'')
* [[Zwergadler]] (''Hieraaetus pennatus'')
</div>

[[Datei:White tailed eagle.jpg|mini|hochkant|Seeadler im Donaudelta, 2008]]
Das Reservat ist für [[Durchzügler|durchziehende]] und [[Brutvogel|brütende]] Greifvögel ein für Rast und Reproduktion bedeutendes Gebiet. Die Waldgebiete Caraorman und Letea bieten neben dem [[Măcin-Gebirge]] und den Waldgebieten von Babadag und Niculițel Lebensraum für die oft seltenen oder gefährdeten Greifvögel der Region. Viele Arten kommen hier flächig verbreitet und teilweise in hoher Zahl vor. Bedingt durch seine hohe Konzentration an Wasser- und Watvögeln und [[Kleinsäuger]]n hat der Lagunenkomplex Razim-Sinoie eine besondere Anziehungskraft auf sie. Die Population der Greifvögel im Reservat ging jedoch im Verlauf des 20. Jahrhunderts stark zurück; [[Gänsegeier|Gänse-]] und [[Mönchsgeier]] wie [[Steppenadler]] starben hier aus. Trotz einiger stabiler, im Fall des Adlerbussards steigender Brutbestände sind die Bestände der meisten Arten jedoch anhaltend rückgängig. Intensive Landwirtschaft und der einhergehende Einsatz von Pestiziden zerstörten den Lebensraum für Teile der Nahrungskette der Greifvögel. 22 der hier vorkommenden Greifvogelarten unterliegen [[Europäischer Tier- und Naturschutz|Europäischem Tier- und Naturschutz]]. Die Bedingungen für den Fortbestand von 19 Arten sind ungünstig. 14 von ihnen gelten als 'Species of European Conservation Concern'[QUOTATION?]. Schelladler, Kaiseradler und Rötelfalken gehören zu den weltweit [[Gefährdete Arten|gefährdeten Vogelarten]]; Seeadler und Steppenweihen gelten als [[Vom Aussterben bedrohte Tiere|vom Aussterben bedrohte Arten]].<ref name="Greifvögel" />

Die am häufigsten vorkommenden [[Hühnervogel]] sind die [[Fasan]]e (''Phasianus colchicus''), die seit 1969 mehrfach in der Umgebung von Letea, Caraorman, Sfântu Gheorghe, Maliuc und Rusca angesiedelt wurden. Die meisten Fasane leben auf der Insel Letea, wo sie sich zu den charakteristischen Vögeln des dortigen Sandbodengestrüpps entwickelt haben. Die kleinsten hühnerartigen Vögel sind die [[Wachtel (Art)|Wachteln]] (''Coturnix coturnix''), die besonders im Frühling an der Küste in großen Zahlen beobachtet werden können.<ref name="bk" />

Von den [[Kranichvögel]]n lebt die [[Wasserralle]] (''Rallus aquaticus'') und der gemeine [[Kranich]] (''Grus grus'') im Reservat. Eine andere, kleinere Art, der [[Jungfernkranich]] (''Anthropoides virgo''), ist hier ein seltener Gast. Nur wenige Paare brüten in der Umgebung des Sfântu-Gheorghe-Arms. Weitere Arten sind das [[Blässhuhn]] (''Fulica atra''), das [[Teichralle]] (''Gallinula chloropus''), das [[Tüpfelsumpfhuhn]] (''Porzana porzana''), das [[Kleines Sumpfhuhn|kleine Sumpfhuhn]] (''Porzana parva'') und das [[Zwergsumpfhuhn]] (''Porzana pusilla''). Der [[Wachtelkönig]] (''Crex crex'') bewohnt die feuchten Wiesen.<ref name="bk" />

[[Datei:RO004MS-04.jpg|mini|Vögel im Donaudelta, rumänischer Briefmarkenblock von 2004, abgebildet sind ein Graureiher, eine Stockente, ein Rosapelikan und ein Haubentaucher]]
Unter den [[Schnepfenvögel]]n sind der [[Säbelschnäbler]] (''Recurvirostra avosetta'') und der [[Stelzenläufer]] (''Himantopus himantopus'') im Reservat vertreten. Sie bewohnen Salzbodengebiete bei ''Murighiol'', die Salzsümpfe von ''Plopu'', die ''Inseln Sachalin'' und ''Letea''. Weitere Vertreter der Schnepfenvögel sind der [[Austernfischer]] (''Haematopus ostralegus''), der [[Seeregenpfeifer]] (''Charadrius alexandrinus''), der [[Kiebitzregenpfeifer]] (''Pluvialis squatarola''), der [[Goldregenpfeifer]] (''Pluvialis apricaria''). Die geeignetste Stelle, Schnepfenvögel zur Zeit ihres Zuges in der Norddobrudscha zu beobachten, ist die Wiese zwischen [[Mihai Viteazu (Constanța)|Mihai Viteazul]] und [[Sinoie]]. Aufgrund der [[Waldschnepfe]] (''Scolopax rusticola'') war der Letea-Wald einst [[Königreich Rumänien|königliches]] [[Eigenjagd|Jagdgebiet]].
Anzutreffen sind:

* der [[Kiebitze|Kiebitz]] (''Vanellus'')
* die [[Doppelschnepfe]] (''Gallinago media'')
* die [[Zwergschnepfe]] (''Lymnocryptes minimus'')
* die [[Uferschnepfe]] (''Limosa limosa'')
* der [[Großer Brachvogel|große Brachvogel]] (''Numenius arquata'')
* der [[Regenbrachvogel]] (''Numenius phaeopus'')
* der [[Sichelstrandläufer]] (''Calidris ferruginea'')
* der [[Alpenstrandläufer]] (''Calidris alpina'')
* der [[Kampfläufer]] (''Philomachus pugnax'')
* die [[Bekassine]] (''Gallinago gallinago'')
* die [[Pfuhlschnepfe]] (''Limosa lapponica'')<ref name="rm" />

Die Schnepfenvögel bevorzugen sumpfige, morastige Gebiete. Auch [[Rotschenkel]] (''Tringa totanus''), [[Grünschenkel]] (''Tringa nebularia'') und ''Philomachus pugnax'' können angetroffen werden. In der Umgebung von ''Murighiol-Plopu'' und den Wiesen von ''Istria'' sieht man gelegentlich die [[Rotflügel-Brachschwalbe]] (''Glareola pratincola''). Der [[Triel (Art)|Triel]] (''Burhinus oedicnemus'') bevorzugt trockene, sandige Gebiete wie Letea, Caraorman, die Insel Sachalin, oder die Hügel bei Murighiol. Den [[Sumpfläufer]] (''Limicola falcinellus'') kann man im Frühling und im Herbst sehen. Der [[Alpenstrandläufer]] (''Calidris alpina''), der [[Sichelstrandläufer]] (''Calidris ferruginea''), der [[Knutt|Roststrandläufer]] (''Calidris canutus'') und das [[Odinshühnchen]] (''Phalaropus lobatus'') sind ebenso anzutreffen.<ref name="bk" />
Beobachtet wurden der [[Zwergstrandläufer]] (''Calidris minuta'') und der [[Temminckstrandläufer]] (''Calidris temminckii''). Weitere gesichtete Schnepfenarten sind:
* [[Dunkler Wasserläufer]] (''Tringa erythropus'')
* [[Bruchwasserläufer]] (''Tringa glareola'')
* [[Terekwasserläufer]] (''Xenus cinereus'')
* [[Teichwasserläufer]] (''Tringa stagnatilis'')
* [[Waldwasserläufer]] (''Tringa ochropus'')
* [[Bruchwasserläufer]] (''Tringa glareola'')
* [[Flussuferläufer]] (''Actitis hypoleucos'') und [[Steinwälzer]] (''Arenaria interpres'')<ref name="rm" />

Der häufigste Vogel des Deltas und der Meeresküste ist die [[Lachmöwe]]. Andere im Reservat vorkommende Möwenarten sind:
* [[Schmarotzerraubmöwe]] (''Stercorarius parasiticus'')
* [[Falkenraubmöwe]] (''Stercorarius longicaudus'')
* [[Fischmöwe]] (''Larus ichthyaetus'')
* [[Heringsmöwe]] (''Larus fuscus'')
* [[Dünnschnabelmöwe]] (''Larus genei'')
* [[Schwarzkopfmöwe]] (''Larus melanocephalus'')
* [[Steppenmöwe]] (''Larus cachinnans'')
* [[Mittelmeermöwe]] (''Larus michahellis'')
* [[Mantelmöwe]] (''Larus marinus'')
* [[Sturmmöwe]] (''Larus canus'')<ref name="rm" />
* [[Silbermöwe]] (''Larus argentatus'')
* [[Zwergmöwe]] (''Larus minutus'')

Die Schwarzmeerregion ist als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für viele Wasservogelarten von hoher Bedeutung. Auch den [[Watvögel]]n bieten die Feuchtgebiete während der Züge zwischen ihren Brutgebieten und ihren afrikanischen Winterquartieren einen Rastplatz auf dem „Mediterranean Flyway“. Das Razim-Sinoie-Lagunensystem nimmt dabei mit mehr als 50.000 gleichzeitig rastenden [[Limikolen]] während des Frühjahrszuges und mehr als 25.000 Schwimmenten eine zentrale Stellung ein. 24 Wasser- und Watvogelarten brüten regelmäßig im Lagunengebiet, für viele weitere stellt es als Rast- oder Überwinterungsgebiet einen wichtigen Teil des Jahreslebensraumes dar. Bei insgesamt 33 Arten beherbergt das Donaudelta und Lagunengebiet mehr als 50&nbsp;Prozent des nationalen Brutbestandes. Unter Einbeziehung der überwinternden Wasservögel und Rastvögel im Herbst ist das Lagunengebiet für zahlreiche Wasser- und Watvogelarten von internationaler Bedeutung.<ref name="rm" />

Das Reservat bildete dem vom Aussterben bedrohten [[Dünnschnabel-Brachvogel]] (''Numenius tenuirostris'') während seines Zuges einen wichtigen Lebensraum. Im Lagunengebiet wurde er 1989 zuletzt beobachtet, im ukrainischen Teil des Donaudeltas 1994 und 1996. Das Gebiet ist für sechs weitere global gefährdete Wasser- und Watvogelarten von Bedeutung: Weißkopf-Ruderente, Zwerggans, Rothalsgans, Wachtelkönig, Krauskopfpelikan und Moorente. Auch die Zwergscharbe wurde 2000 von [[BirdLife International]] als [[Vom Aussterben bedrohte Tiere|vom Aussterben bedroht]] eingestuft. Fast alle der regelmäßig im Razim-Sinoie-Lagunensystem auftretenden Wasser- und Watvogelarten unterliegen der [[Berner Konvention]], 81 von ihnen fallen unter die [[Bonner Konvention]], und insgesamt 98 Arten sind im [[Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel]] (AEWA) unter der Bonner Konvention berücksichtigt.<ref name="rm" />

[[Datei:Chlidonias hybridus Danube Delta.jpg|mini|Seeschwalbe im Donaudelta, 2007]]
Das größte [[Seeschwalben]]gebiet ist die Insel Sachalin, auf der alle Arten der Region zu finden sind:
* [[Lachseeschwalbe]] (''Gelochelidon nilotica'')
* [[Raubseeschwalbe]] (''Sterna caspia'')
* [[Brandseeschwalbe]] (''Sterna sandvicensis'')
* [[Flussseeschwalbe]] (''Sterna hirundo'')
* [[Küstenseeschwalbe]] (''Sterna paradisaea'')
* [[Zwergseeschwalbe]] (''Sterna albifrons'')
* [[Weißbart-Seeschwalbe]] (''Chlidonias hybridus'')
* [[Trauerseeschwalbe]] (''Chlidonias niger'')
* [[Weißflügel-Seeschwalbe]] (''Chlidonias leucopterus'')<ref name="rm" />

Die hier in großer Zahl vorkommenden Tauben sind meist [[Hohltaube]]n (''Columba oenas'') und [[Ringeltaube]]n (''Columba palumbus'').

Von den Eulen ist der [[Steinkauz]] (''Athene noctua'') am häufigsten anzutreffen. Weitere im Gebiet brütende Eulenarten sind [[Waldohreule]]n (''Asio otus'') und [[Uhu]]s (''Bubo bubo''), während [[Sumpfohreule]]n (''Asio flammeus'') im Reservat nur in der Durchzugszeit zu sehen sind.<ref name="bk" />

Die [[Rackenvögel]] (Coraciiformes) sind vertreten durch den [[Bienenfresser (Art)|Bienenfresser]] (''Merops apiaster''), die [[Blauracke]] (''Coracias garrulus''), den [[Wiedehopf]] (''Upupa epops'') und den [[Eisvogel]] (''Alcedo atthis''). In den Wäldern von Caraorman und Letea leben [[Schwarzspecht]]e (''Dryocopus martius'') und die verbreiteten [[Grauspecht]]e (''Picus canus'').<ref name="bk" />

Der [[Singvogel]]durchzug konzentriert sich an der westlichen Schwarzmeerküste, wo die Durchzügler im Donaudelta und im Lagunengebiet Razim-Sinoie geeignete Rasthabitate vorfinden. Auch als Brutplatz ist das Reservat für viele Arten von herausragender Bedeutung, insbesondere für Schilfbrüter und Bewohner offener und halboffener Lebensräume. Viele der Lebensräume sind jedoch nicht adäquat geschützt und durch vielfältige Nutzungsansprüche zahlreichen Gefährdungen ausgesetzt.<ref name="limicola">Harald Legge, Michael Schmitz: ''Frühjahrsdurchzug und Brutverbreitung ausgewählter Singvogelarten im Lagunengebiet Razim-Sinoie und in der rumänischen Dobrudscha.'' In: ''Limicola. Zeitschrift für Feldornithologie.'' Biologische Station Rieselfelder Münster, 2003.</ref>

Vertreter aus der Familie der Singvögel ist die größte Lerchenart Europas, die [[Kalanderlerche]] (''Melanocorypha calandra''), die vor allem in der Hügelgegend von Istria zu finden ist. Weiter kommen hier [[Beutelmeise]]n (''Remiz pendulinus''), [[Rosenstar]]e (''Sturnus roseus'') und die im Storchennestreisig nistetenden [[Weidensperling]]e (''Passer hispaniolensis'') vor.<ref name="bk" />

Im Jahr 2000 wurden mehr als 25.000 Singvögel beringt, womit umfangreiches Datenmaterial zur [[Phänologie]] und [[Biometrie]] oft schwer erfassbarer Arten wie der [[Rohrsänger]] (''Acrocephalus'') erstellt wurde oder mit mehreren Fängen von [[Buschrohrsänger]]n (''Acrocephalus dumetorum'') interessante faunistische Nachweise erbracht werden konnten. Bei systematischen Beringungen wurden 1996 und 1997 vier Erstnachweise für Rumänien im Lagunengebiet Razim-Sinoie und im Donaudelta erbracht: [[Wüstengrasmücke]] (''Sylvia nana''), [[Grünlaubsänger]] (''Phylloscopus trochiloides''), [[Goldhähnchen-Laubsänger]] (''Phylloscopus proregulus'') und [[Isabellwürger]] (''Lanius isabellinus'').<ref name="limicola" />

In den Jahren 1990–1996 haben die Mitarbeiter der biologischen Station [[Rieselfelder Münster]] in Zusammenarbeit mit den Ornithologen der „Societatea Ornitologică Română“ (SOR) und des „Danube Delta Research and Design Institute“ insgesamt sieben Frühjahrszüge beobachtet und dokumentiert. Ziel der Aktivität war die systematische Erfassung der durchziehenden und rastenden Limikolen und Wasservögel sowie der Brutvögel dieser Artengruppen. Dabei wurden folgende Singvogelarten im Donaudelta und im Lagunenkomplex der rumänischen Dobrudscha als regelmäßige Gäste nachgewiesen:<ref name="limicola" />
<div style="column-width: 18em">
* [[Kurzzehenlerche]] (''Calandrella brachydactyla'')
* [[Heidelerche]] (''Lullula arborea'')
* [[Felsenschwalbe]] (''Ptyonoprogne rupestris'')
* [[Rötelschwalbe]] (''Hirundo daurica'')
* [[Brachpieper]] (''Anthus campestris'')
* [[Baumpieper]] (''Anthus trivialis'')
* [[Rotkehlpieper]] (''Anthus cervinus'')
* [[Bergpieper]] (''Anthus spinoletta'')
* [[Schafstelze]] (''Motacilla flava'')
* [[Zitronenstelze]] (''Motacilla citreola'')
* [[Gebirgsstelze]] (''Motacilla cinerea'')
* [[Bachstelze]] (''Motacilla alba'')
* [[Sprosser]] (''Luscinia luscinia'')
* [[Blaukehlchen]] (''Luscinia svecica'')
* [[Gartenrotschwanz]] (''Phoenicurus phoenicurus'')
* [[Braunkehlchen]] (''Saxicola rubetra'')
* [[Schwarzkehlchen]] (''Saxicola rubicola'')
* [[Steinschmätzer (Art)|Steinschmätzer]] (''Oenanthe oenanthe'')
* [[Steinrötel]] (''Monticola saxatilis'')
* [[Ringdrossel]] (''Turdus torquatus'')
* [[Schlagschwirl]] (''Locustella fluviatilis'')
* [[Mariskensänger]] (''Acrocephalus melanopogon'')
* [[Blassspötter]] (''Hippolais pallida'')
* [[Weißbartgrasmücke]] (''Sylvia cantillans'')
* [[Sperbergrasmücke]] (''Sylvia nisoria'')
* [[Sommergoldhähnchen]] (''Regulus ignicapillus'')
* [[Zwergschnäpper]] (''Ficedula parva'')
* [[Halsbandschnäpper]] (''Ficedula albicollis'')
* [[Neuntöter]] (''Lanius collurio'')
* [[Schwarzstirnwürger]] (''Lanius minor'')
* [[Nördlicher Raubwürger]] (''Lanius excubitor'')
* [[Rotkopfwürger]] (''Lanius senator'')
* [[Rosenstar]] (''Sturnus roseus'')
* [[Weidensperling]] (''Passer hispaniolensis'')
* [[Kernbeißer]] (''Coccothraustes coccothraustes'')
* [[Gimpel (Art)|Gimpel]] (''Pyrrhula pyrrhula'')
* [[Ortolan]] (''Emberiza hortulana'')
* [[Zwergammer]] (''Emberiza pusilla'')
* [[Kappenammer]] (''Emberiza melanocephala'')
</div>

Bestände an feuchtgebietsgebundenen [[Brutvogel]]arten wie Zwergscharben, Sichler, Rostgänse, Lachseeschwalbe und Schwarzflügel-Brachschwalbe sind anhaltend rückgängig. Jungfernkraniche, Dünnschnabelmöwen und Raubseeschwalben brüten bereits seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr im Reservat. Auch die Brutvögel [[Mönchsgeier]] (''Aegypius monachus''), [[Steppenweihe]] (''Circus macrourus''), [[Steppenadler]] (''Aquila nipalensis''), [[Zwergtrappe|Zwerg]]- (''Tetrax tetrax'') und [[Großtrappe]] (''Otis tarda'') sind in der rumänischen Dobrudscha ausgestorben. Die Gründe für den Rückgang dieser Arten liegen teilweise in der intensiven Nutzung und der zunehmenden Umwandlung [[steppe]]nartiger Lebensräume in Ackerland. Bei anderen Arten wie dem Stelzenläufer, dem Seeregenpfeifer und der Schwarzkopfmöwe nehmen die Brutbestände zu. Auch fanden sich in der jüngeren Vergangenheit Brutnachweise für andere Arten wie die [[Weißkopf-Ruderente]] (''Oxyura leucocephala'') und den Teichwasserläufer. Die Bestände von Rosa- und Krauskopfpelikan sind stabil oder zunehmend. Im Jahr 2000 siedelten sich [[Weißschwanzkiebitz]]e (''Chettusia leucura'') an mehreren Stellen im Razim-Sinoie-Lagunengebiet und Donaudelta an. [[Kuhreiher]] (''Bubulcus ibis'') brüten seit 1997 im Reservat. Regelmäßigere Sichtungen von Eiderenten, Samtenten, Terekwasserläufern, Schmarotzerraubmöwen um das Jahr 2000 wurden auf eine höhere Beobachtungsaktivität zurückgeführt.<ref name="rm" />
{| class="wikitable float-right" style=max-width:50%
| style="text-align:left" |'''Naturdenkmale'''<br>''Rumänien erkannte bereits 1933 und 1955 folgende Vogelarten des Biosphärenreservats Donaudelta als Naturdenkmale an:''<ref name="fauna" /><ref>Rumänische Gesetzesgrundlage: HCM 1625/1955, JCM 600/1933, JCM 600/1933, JCM 734/1933, JCM 600/1933, HCM 1625/1955, JCM 600/1933, HCM 1625/1955, JCM 600/1933, JCM 600/1933, HCM 1625/1955, JCM 600/1933, wobei „HCM“ für ''Hotărârea Consiliului de Miniștri'' (deutsch: ''Beschluss des Ministerrats'') und „JCM“ für ''Jurnalul Consiliului de Miniștri'' (deutsch: ''Journal des Ministerrats'') steht.</ref>
* Brandgans (''Tadorna tadorna'')
* Silberreiher (''Egretta alba'')
* Seidenreiher (''Egretta garzetta'')
* Großtrappe (''Otis tarda'')
* Löffler (''Platalea leucorodia'')
* Rosapelikan (''Pelecanus onocrotalus'')
* Krauskopfpelikan (''Pelecanus crispus'')
* Rostgans (''Tadorna ferruginea'')
* [[Kolkrabe]] (''Corvus corax'')
* Schmutzgeier (''Neophron percnopterus'')
* Stelzenläufer (''Himantopus himantopus'')
* Zwergtrappe (''Tetrax tetrax'')
|}
{| class="wikitable" style="max-width:50%; text-align:center"
|-
! rowspan="2"| Vogelart von „Internationaler Bedeutung“<br>im Biosphärenreservat Donaudelta
! colspan="3"| Anteil am Gesamtbestand nach Region in Prozent<ref name="fauna" />
|-
! Europa !! [[Paläarktis]] !! Weltweit
|-
| style=text-align:left | Zwergscharbe (''Phalacrocorax pygmeus'') || || || 61
|-
| style=text-align:left | Rosapelikan (''Pelecanus onocrotalus'') || || 52 || 33<ref name="Stuttgarter Nachrichten" />
|-
| style=text-align:left | Krauskopfpelikan (''Pelecanus crispus'') || || || {{0}}5
|-
| style=text-align:left | Nachtreiher (''Nycticorax nycticorax'') || 17 || ||
|-
| style=text-align:left | Rallenreiher (''Ardeola ralloides'') || || 26 ||
|-
| style=text-align:left | Seidenreiher (''Egretta garzetta'') || 11 || ||
|-
| style=text-align:left | Silberreiher (''Egretta alba'') || 71 || ||
|-
| style=text-align:left | Purpurreiher (''Ardea purpurea'') || 11 || ||
|-
| style=text-align:left | Rothalsgans (''Branta ruficollis'') || || || 90
|-
| style=text-align:left | Brauner Sichler (''Plegadis falcinellus'') || 30 || ||
|-
| style=text-align:left | Löffler (''Platalea leucorodia'') || {{0}}1 || ||
|-
| style=text-align:left | Seeadler (''Haliaeetus albicilla'') || || || {{0}}1
|-
| style=text-align:left | Rohrweihe (''Circus aeruginosus'') || {{0}}4 || ||
|}

2005 starben tausende Vögel des Reservats an der Vogelgrippe.<ref>''[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/vogelgrippe-verdacht-rumaenien-stellt-donaudelta-unter-quarantaene-a-378845.html Vogelgrippe-Verdacht: Rumänien stellt Donaudelta unter Quarantäne].'' In: ''Spiegel online.'' 8. Oktober 2005.</ref> Auch der für Menschen gefährliche Typ [[Vogelgrippe H5N1|H5N1]] wurde diagnostiziert.<ref>{{Webarchiv | url= http://www.epochtimes.de/wieder-vogelgrippe-im-rumaenischen-donaudelta-6434.html | wayback= 20140223041539| text=''Wieder Vogelgrippe im rumänischen Donaudelta.''}} In: ''[[Epoch Times]].'' 14. November 2005.</ref> Weite Teile des Reservates wurden zeitweise unter Quarantäne gestellt.<ref>''[https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/vogelgrippe-donaudelta-unter-quarantaene/649234.html Donaudelta unter Quarantäne].'' In: ''[[Tagesspiegel]].'' 8. Oktober 2005.</ref> Acht Fischerdörfer wurden von der Außenwelt abgeschottet und die Bevölkerung geimpft.<ref>''[https://www.merkur.de/welt/donaudelta-unter-quarantaene-185273.html Donaudelta unter Quarantäne].'' In: ''[[Merkur (Zeitschrift)|Merkur]].'' 13. Oktober 2005.</ref> Die Geflügelfreihaltung wurde untersagt. Bis zum Ende des Jahres wurde ein vollständiges Jagdverbot erlassen.<ref>''[https://www.nzz.ch/aktuell/startseite/newzzEEITSG55-12-1.175495 Donau-Delta unter Quarantäne].'' In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 8. Oktober 2005.</ref> Zugvögel aus Russland und Kasachstan sollen das Virus in das Reservat gebracht haben.<ref>''[https://www.handelsblatt.com/politik/international/importstopp-auch-fuer-rumaenien-toedliches-virus-erreicht-europa-seite-3/2563306-3.html Tödliches Virus erreicht Europa. Weitere Untersuchungen in Rumänien.]'' In: ''[[Handelsblatt]].'' 13. Oktober 2005.</ref>

==== Säugetiere ====
[[Säugetiere]] sind im Biosphärenreservat Donaudelta durch 54 Arten vertreten, unter anderen durch:<ref name="fauna" /> [[Mittelmeer-Mönchsrobbe|Mönchsrobben]] (''Monachus Monachus''),<ref>[[UNESCO]]: ''[http://www.unesco.org/mabdb/br/brdir/directory/biores.asp?code=ROM-UKR+01&mode=all MAB Programme – Biosphere Reserve Information Romania / Ukraine, Danube Delta]'', 2007 (englisch)</ref> [[Fischotter]] (''Lutra lutra''), [[Europäischer Nerz]] (''Mustela lutreola''), [[Bisamratte]] (''Ondatra zibethicus''), [[Feldhase]] (''Lepus europaeus''), [[Wildschwein]] (''Sus scrofa''), [[Rotfuchs]] (''Vulpes''), [[Goldschakal]] (''Canis aureus''), [[Europäischer Iltis]] (''Mustela putorius''), [[Hermelin]] (''Mustela erminea''), [[Marderhund]] (''Nyctereutes procyonoides''), [[Wildkatze]] (''Felis silvestris'').

Weitere Vertreter der Säugetiere im Reservat sind:<ref name="ab" />
* der [[Nördlicher Weißbrustigel|Ostigel]] (''Erinaceus concolor''),
* der [[Europäischer Ziesel|Europäische Ziesel]] (''Spermophilus citellus'')
* und das [[Reh]] (''Capreolus capreolus'').

Das Reservat gehört zu den wenigen Orten in Europa, wo der europäische Nerz noch in freier Wildbahn angetroffen werden kann. Der [[Amerikanischer Nerz|Mink]] (''Neovison vison'') macht ihm im Donaudelta allerdings langsam den Platz streitig, da er anspruchsloser und anpassungsfähiger ist. Die beiden Arten kreuzen sich nicht. Der amerikanische Nerz wurde anfangs zur Nutzung der [[Nerzfell]]e gezüchtet. Der [[Marderhund|Enokhund]] (''Nyctereutes procyonoides'') ist ein neuer Bewohner des Reservats. Er lebt ursprünglich in den russischen Steppen und baut seine Höhle im Dickicht am Ufer, daher wird er auch[FILLWORD?] Wasser- oder Teichfuchs genannt. Er ernährt sich von Eiern und jungen Vögeln, frisst aber[FILLWORD?] ebenso Frösche, Fische und kleine Nagetiere.<ref name="la" />

Bei Überschwemmungen bieten die schwimmenden Inseln unter anderem Wildschweinen, [[Luchse]]n, Marderhunden, Füchsen und Bisamratten einen Lebensraum.

Bei Letea und Sfântu Gheorghe lebten um 2009 etwa 10.000 verwilderte Pferde (''Equus ferus caballus''). Der Bestand der Ponyrasse [[Huzule]] lag 2010 bei etwa 1500. Die Pferde der [[Huzulen]] sind Nachkommen von zurückgelassenen Tieren der im 13. Jahrhundert weiterziehenden [[Mongolensturm|mongolischen Armee]].<ref>[[Tim Cope]]: ''[https://www.timcopejourneys.com/page/journeys/on-the-trail-of-ghengis-khan/the-expedition/ On the Trail of Ghengis Khan. Expedition Ukraine (May 2006 – August 2007)]'' (englisch)</ref> Um das 17. Jahrhundert zogen weitere Tiere mit den [[Tataren]] in den Norden des Reservats ein und wurden dort heimisch. Mit dem Ende der [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften]] nach der [[Rumänische Revolution 1989|Revolution von 1989]] wurde vielfach der Pferdebestand in die Freiheit entlassen.

== Ziele und Trägerschaft ==
[[Datei:General view of the homestead from Jurilovca, Tulcea, in the Muzeul Satului, Bucharest, 2017.jpg|mini|Dorfmuseum in Jurilovca, 2009]]
Der vom ''Donaudelta–Institut'' in Tulcea entworfene Projektplan für die nachhaltige Entwicklung des Donaudeltas in der Zeit von 2007 bis 2015 wird durch das rumänische Ministerium für Umwelt und die Europäische Union gefördert und vom WWF unterstützt. Ziele der Projekte sind neben der Einrichtung von Schutzgebieten und der Renaturierung zerstörter Flussabschnitte auch die einhergehenden Veränderungen der Landnutzung hin zu einer naturverträglichen Landwirtschaft, die der lokalen Bevölkerung nützt, ohne dass sie sich dabei ihrer natürlichen Grundlage entzieht. Naturschutz- und Landnutzungsplanung kann so der lokalen Bevölkerung neue Perspektiven schaffen, die sowohl den Schutz und die Erhaltung der Natur, aber auch einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unterstützen. Darunter fällt auch die Förderung von Tourismus nach ökologisch verträglichen Mustern, der vor allem für den ländlichen Bereich eine wichtige Perspektive darstellt.<ref>World Wildlife Fund: ''[https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_PB_Donau.pdf WWF-Projekt Untere Donau]'' (PDF; 565&nbsp;kB)</ref> Das Projekt fördert im Detail den Ausbau der Infrastruktur für Verkehr, Warenströme, Telekommunikation und satellitengestützte Reservatsüberwachung mit dem Ziel einer besseren Vernetzung und Einbindung der Deltabewohner in die nachhaltige Nutzung ihres Ökoraumes, und damit zur Verbesserung des Lebensstandards der regionalen Bevölkerung. Weitere Förderungen zielen auf traditionelle Fischfangmethoden zur Sicherung der Fischbestände, auf die Nutzung natürlicher Ressourcen und nachhaltige Bewirtschaftung, auf die Gewinnung alternativer Energien durch Windmühlen und Solaranlagen oder deren Nutzung in Booten mit Elektromotoren, sowie auf den Rückbau von erfolgten Eingriffen und der Rückkehr zu natürlichen Prozessen.<ref name="la" />

Die Biosphärenreservatsverwaltung entwickelte zusammen mit der ''Abteilung für [[Umwelterziehung]] und Umweltbildung'' Initiativen zur Schaffung von [[Umweltbewusstsein]], die in Form von Projekten an Schulen herangetragen werden.<ref name="nfi" /> Umweltaktivisten fahren von Dorf zu Dorf um Bewohner des Deltas in persönlichen Gesprächen über die Gefährdung der Umwelt aufzuklären.<ref name="Euronews" /> In Tulcea und Crisan bestehen Zentren für ''Information und ökologische Bildung''.<ref>Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/de/turismus/zentren-fur-information-und-okologische-bildung Zentren für Information und ökologische Bildung]''</ref>
[[Datei:Danube Delta, fisherman.jpg|mini|hochkant|Fischer im Schilfgebiet des Donaudeltas, 2008]]

; Umweltprogramme (Auswahl):
* ''Nachhaltige Nutzung von Schilf''
Die Europäische Union verfügte in ihrer Richtlinie von 2009 die nachhaltige Nutzung von Schilf als Material für die Bedachung neuer Häuser in der Region. Diese Initiative wird aus Mitteln des [[Europäischer Fonds für regionale Entwicklung|Europäischen Fonds für regionale Entwicklung]] (EFRE) gefördert. Architekten, schilfverarbeitende Unternehmer und Exporteure trafen sich 2009 mit Wissenschaftlern des Biosphärenreservats und des [[Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel|Nationalparks Neusiedlersee]] in Seminaren in Österreich und Rumänien und diskutierten Konzepte zur nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzung von Schilf.<ref name="la" />
* ''„Nature Guide“-Kurse''
Das Projekt ''Nature Guide'' fokussiert auf die Schulung der ortsansässigen Bevölkerung. In Zusammenarbeit mit dem Öko-Tourismusverband ''AER'' in Tulcea wurden 2008 erstmals zehn ''Naturführer für das Donaudelta'' ausgebildet. Schwerpunkte ihrer Ausbildung waren die Flora und Fauna der Region und die englische Sprache zur Kommunikation mit internationalen Gästen.<ref name="la" />
* ''Tour d´Horizon''
In dem Projekt ''Tour d´Horizon'' entwickelten die ''Naturfreunde Internationale'' eine grenzüberschreitende Modellreise für sanften Tourismus. In Zusammenarbeit mit rumänischen und ukrainischen Reiseführern entwarfen sie ein Reiseprogramm, das neben der geschützten Natur des Biosphärenreservats auch[FILLWORD?] Elemente der Geschichte und Kultur des Donaudeltas beinhaltet.<ref name="la" />
* ''Renaturierungsprojekt Sfântu Gheorghe''
Durch teilweisen Rückbau der bestehenden Dämme konnten weite Bereiche der Flusslandschaft am Sfântu-Gheorghe-Arm renaturiert werden. Die Öffnung dieser Gebiete für natürliche Überflutung reduzierte die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Sedimenterosion in diesem Teil des Deltas. Das Donaudelta-Institut, die Verwaltung des Biosphärenreservats Donaudelta, der Bezirk Tulcea, das Ministerium für Umwelt und Wassermanagement und der WWF beteiligten sich an dem Projekt.<ref name="la" />

== Wirtschaft ==
Der Reichtum an natürlichen Ressourcen und die günstige Lage ermöglichten schon in der Antike eine ökonomische Nutzung des Donaudeltas. Die ehemalige Festung Histria, unweit des Ortes Istria, ist die älteste städtische Niederlassung auf dem Territorium des heutigen Rumäniens. Der Hafen Histria war seit dem Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. ein Absatzmarkt für Produkte der landwirtschaftlich genutzten Trockenflächen im Hinterland. Unter römischer Verwaltung wurden insbesondere die Fischvorkommen intensiv genutzt und gehandelt. Nach Ansiedlung von slawischen und rumänischen Bevölkerungsgruppen im 18. Jahrhundert war neben Handel und Fischfang eine stärkere Hinwendung zur [[Subsistenzwirtschaft]] zu beobachten, also einer Produktion für den eigenen Bedarf.<ref name="Dobraca" />

=== Fischfang und Jagd ===
[[Datei:DanubedeltaSulinaarm2.jpg|mini|Fischer im Donaudelta, 2004]]
[[Datei:Black Sea sprat (Clupeonella cultriventris) - 1.jpg|mini|Sardinen aus dem Donaudelta, 2011]]
Unter den 75 Fischarten des Deltas befinden sich viele [[Speisefisch]]e. Zum Fischfang werden häufig an Seilen befestigte Harpunen mit gebogenen, scharfen Schneidehaken oder Schlagnetze benutzt. Die Hälfte der Binnenfischereierträge Rumäniens stammt aus dem Delta.<ref name="Monzer/Ulrichs" /> Die Produktion von Süßwasserfischen erreicht jährlich 8150 Tonnen. Hinzu kommen 600 Tonnen Donauheringe und 32 Tonnen Störe sowie 560 Tonnen andere Meeresfische. Auch [[Frosch (Lebensmittel)|Frösche]] und [[Krebse]] werden verarbeitet.<ref name="cw" /> In Fischzuchtanlagen werden unter anderem [[Störe]] gezüchtet und in die Flussläufe entlassen.<ref name="Uwe Gradwohl">Uwe Gradwohl: ''{{Webarchiv|text=Rohstoffe und Tourismus |url=http://www.planet-schule.de/wissenspool/natur-nah/inhalt/hintergrund/naturparadies-am-schwarzen-meer-das-donaudelta/rohstoffe-und-tourismus.html |wayback=20120505064209 }}''</ref> Die wichtigsten Störprodukte sind ihr gesalzenes oder geräuchertes Fleisch (''Batog'') und ihr Rogen. Beide Produkte sind gefragte Exportartikel. Der bläulich-schwarze, großkörnige schwarze [[Kaviar]] wird ausschließlich in der Fischsammelstelle von Sfântu Gheorghe durch Fachkräfte verarbeitet.<ref name="gv" /> Seine Verarbeitung und sein Verkauf sind konzessioniert und kontrolliert.<ref name="cw" /> Die Fischkonservenfabriken in Sulina und Tulcea sind ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region.<ref name="bk" />

Vorwiegend im Winter bietet die Jagd den Deltabewohnern Einkommen und Nahrung. 14 Arten von Säugetieren werden wegen ihrer Pelze oder zur Nahrungsmittelbeschaffung gejagt.<ref name="Gâștescu" /> Das genehmigungspflichtige [[Trapper|Fallenstellen]] ist die am meisten verbreitete [[Jagd#Jagdarten|Jagdart]] im Delta. Die [[Fischotter]]jagd findet auf den im Winter zugefrorenen Gewässern statt. Unter dem Eis bilden sich Luftkammern, die von den Ottern zur Atmung genutzt werden. Ausgebildete Hunde folgen den unter der Eisoberfläche schwimmenden Ottern und leiten sie zu Löchern im Eis, an denen die Jäger die Otter in Empfang nehmen. Hunde werden auch zur [[Wildschwein]]jagd auf dem Eis eingesetzt.<ref name="bk" /> 54 Vogelarten, vor allem Enten und Gänse, werden mit Gewehren gejagt.<ref name="Gâștescu" /> Seltener geworden ist die Jagd von [[Wasserhuhn|Wasserhühnern]] auf Schlittschuhen, die nur noch im südlichen Lagunenkomplex betrieben wird. Im Herbst werden Wasserhühner auch von Booten aus gejagt.<ref name="bk" />

=== Landwirtschaft und Viehzucht ===
In den für Landwirtschaft und Viehzucht ausgewiesenen Wirtschaftszonen – vorwiegend auf den im westlichen Teil des Deltas gelegenen Landarmen – werden [[Mais]], [[Weizen]], [[Gemüse]] und [[Futterpflanze]]n angebaut,<ref name="cw">Carolin Gründner: ''{{Webarchiv|text=Projekt Donaudelta. Wirtschaft. |url=http://carolin.ro/carolin/tulcea/donaudeltaprojekt/wirtschaft.html |wayback=20091214002313 }}'', 2003.</ref> In trockengelegten Gebieten wird intensive Landwirtschaft betrieben.<ref name="Spiegel H-IV" />

Das Schilf des Deltas wird kommerziell und privat geerntet; die Jahresproduktion lag 1997 bei etwa 300.000 Tonnen.<ref name="bdw">Klaus Zintz: ''[http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/1582347/An-der-sch%C3%B6nen-gr%C3%BCnen-Donau/ An der schönen grünen Donau].'' In: ''[[bild der Wissenschaft]].'' 1. November 1997.</ref> Es wird unter anderem nach Westeuropa exportiert, wo es als Schilfmatte oder als Material für Reetdächer oder Zäune vertrieben wird. Lokal werden aus dem Schilf geflochtene Körbe, Hüte, Matten oder Wandbehänge gefertigt. Schilf gilt als das wichtigste[WORDS?] Heizmaterial des Deltas. Der industrielle Nutzen des Schilfs liegt in seinem reichen [[Zellulose]]gehalt, dem Rohstoff zur Herstellung von Papier. Durch entsprechende Weiterverarbeitung werden chemische Produkte wie [[Äther (Physik)|Äther]] und [[Alkohole]] erzeugt.<ref name="bk" /> In einigen Gebieten stirbt das Schilf ab und andere Pflanzen wachsen nach, darunter hauptsächlich Binsenarten.<ref name="bk" />

Die Haltung von Vieh ist [[Landwirtschaft#Extensiv|extensiv]]. [[Hausschwein]]e werden vom Frühling bis zum Spätherbst in die Natur entlassen, wo die Säue im Röhricht ihre Jungen werfen. In der freien Wildbahn ernähren sich die Schweine vorwiegend von angeschwemmten Fischen, Muscheln, Schnecken, Schlangen, Fröschen oder Jungvögeln, sowie von Binsenwurzeln und Wassernüssen. Die Besitzer errichten zum Schutz der Schweine Unterstände aus Schilf und markieren ihre Schweine mit Einschnitten im Ohr. Vor dem Schlachten werden die Schweine einige Wochen mit Mais und Kartoffeln ernährt, um dem sonst unangenehmen Fischgeschmack des Schweinefleischs vorzubeugen. Neben [[Büffel]]n durchstreifen wilde hirtenlose [[Rinder]]herden mit grauem oder rötlich-braunem Fell das Delta. Die Tiere eignen sich nicht zur Milchwirtschaft und werden nach ihrer natürlichen Mast teilweise geschossen. Hausgänse und -enten kreuzen sich häufig mit Wildenten und Wildgänsen. [[Imkerei]] und [[Seidenraupenzucht]] sind weitere Zweige der Landwirtschaft im Donaudelta.<ref name="bk" />

=== Industrie und Handel ===
[[Datei:Tulcea from space.jpg|mini|Tulcea aus der Vogelperspektive, 2011]]
Die in der Übergangszone zwischen Trockenland und Delta gelegene Stadt [[Tulcea]] ist das wirtschaftliche Zentrum der Region. Zum Stadtbild von Tulcea gehören mehrere Industriewerke, eine Tonbrennerei, ein Hüttenwerk, Reparaturwerften und Kühlhäuser.<ref name="bk" /> Die [[Leichtindustrie]] in Tulcea widmet sich dem Maschinenbau, der [[Bauxit]]verarbeitung und [[Eisen]]legierungen, sowie der Herstellung von [[Superphosphat]] und [[Schwefelsäure]].<ref name="tk" />

Die [[Lebensmittelindustrie]] in Tulcea und Sulina verarbeitet Fleisch und Fisch. Im Umfeld dieser Orte bestehen weitere kleinere Fischverarbeitungsbetriebe („Cherhana“).<ref name="cw" />

1988 gab es in Tulcea 290 „Handelseinheiten“, davon 87 Lebensmittelläden, 16 Imbissstuben, 13 Gaststätten, elf Konditoreien und Bäckereien. Die Stadt verfügte über drei moderne Hotels, namentlich ''Delta'', ''Egreta'' und ''Dunărea''.<ref name="bk" />

=== Verkehr ===
[[Datei:Sulina 4.jpg|mini|Leuchtturm von Sulina, 2006]]
16 km[NBSP] südwestlich liegt der Flughafen mittlerer Größe [[Tulcea Airport]]. Rund 100 Kilometer von Tulcea und 25 Kilometer von Constanța entfernt liegt der zwischen 1952 und 1962 erbaute [[Internationaler Flughafen Mihail Kogălniceanu|Internationale Flughafen Mihail Kogălniceanu]].

Das Reservat kann über die [[Europastraße 60|Europastraßen&nbsp;60]] und&nbsp;[[Europastraße 67|67]] erreicht werden. Die Anreise von [[Bukarest]] auf der E&nbsp;60 erfolgt über [[Urziceni]] und [[Slobozia]] nach [[Hârșova]], dann[FILLWORD?] auf der Nationalstraße DN22A Richtung Tulcea. Zwischen Bukarest und [[Constanța]] besteht eine tägliche Zugverbindung.

Schiffe und Boote sind in Abwesenheit von Verbindungsstraßen und in Anbetracht der großen Wasserflächen die dominierenden Verkehrsmittel im Delta. Der lokale Wasserverkehr findet mit kleineren Schiffen und Booten auf den Donauarmen und Kanälen statt. Lediglich der Sulinaarm ist für den Verkehr von Hochseefrachtern ausgebaut, auf denen vorwiegend [[Eisenerz]], [[Koks]], [[Bauxit]] und [[Aluminium]] transportiert wird.<ref name="cw" /> Die Stadt Tulcea ist seit dem Altertum eine bedeutende Hafenstadt. Unweit des Fährenterminals für Personenverkehr befindet sich eine Bus- und Bahnstation. In der Nähe liegt die Hochseefischereiflotte Rumäniens.<ref name="bk" />

Von Tulcea aus erreichen Besucher das Donaudelta mit Privatbooten oder mit Linienschiffen:<ref name="info" />
* entlang des Sulinaarms über [[Maliuc]], [[Mila 23]] und Crișan bis Sulina
* entlang des Sfântu-Gheorghe-Arms über [[Băltenii de Jos]] und [[Uzlina]] bis nach Sfântu Gheorghe
* entlang des [[Kilijaarm|Chiliaarms]] nach [[Periprava]]

2013 lag dem rumänischen Parlament ein Gesetzesprojekt vor, das Geschwindigkeitsbegrenzungen und Nachtfahrverbot vorsah und die Zufahrt größerer Boote in bestimmte Zonen reglementieren sollte.<ref name="adz" />

{| class="wikitable"
|+ Wirtschaftliche Sparten der Häfen des Reservats
|-
! Hafen !! Land !! Industrien !! Bild
|-
| '''Tulcea'''<br>Verkehrsknotenpunkt der Region<ref>Christina Ebba, Miliu Hagenberg: ''[http://books.google.de/books?id=vFyFPfxeUScC&pg=PA42&lpg=PA42&dq=tulcea+verkehrsknotenpunkt&source=bl&ots=UceNHXYG_7&sig=O2_gNmKrA-E7OFJTjjOOO7-WZdM&hl=de&sa=X&ei=hsMaUq3xFqW5iQfC6IC4BQ&ved=0CDoQ6AEwATgK#v=onepage&q=tulcea%20verkehrsknotenpunkt&f=false Rumänien Schwarzmeerküste]'', DuMont Reiseverlag, 2004, S. 42.</ref>
| Rumänien || Kleidung, Schiffbau, Baumaterialherstellung, Metall<ref name="HPC">HPC Ukraina: ''[http://hpc-ukraina.odessa.ua/ HPC Ukraina, Betreiber Container Terminals „Odessa Port“]''</ref><br>Stützpunkt der [[Rumänische Marine|Rumänischen Flussmarine]]
| [[Datei:Tulcea harbour 01.jpg|100px|zentriert]]
|-
| '''Sulina'''<br>etwa 70&nbsp;km Luftlinie östlich von Tulcea
| Rumänien || Freihafen mit erhöhtem Schwerlastverkehr<ref name="HPC" />
| [[Datei:Cazaresulinaoras1.jpg|100px|zentriert]]
|-
| '''Ismajil'''<br>etwa 20&nbsp;km Luftlinie nördlich von Tulcea
| Ukraine || Lebensmittelverarbeitung, größter ukrainische Hafen am Donaudelta.<br> Stützpunkt der [[Ukrainische Marine|Ukrainischen Marine]]<ref>Port of Ismajil: {{Webarchiv | url= http://www.ukrport.org.ua/p-izm-e.htm | wayback= 20081121182513| text=''Ismajil Merchant Sea port.''}} (englisch)</ref>
| [[Datei:Port of Izmail 03.jpg|100px|zentriert]]
|-
! colspan="4" style="text-align:left"| In der Umgebung des Reservats bestehen die Häfen
|-
| '''Constanța'''<br>etwa 50&nbsp;km Luftlinie südlich des Razimsees
| Rumänien || Lebensmittel, Textilien, Metall, Energie, Holzverarbeitung, Möbel<ref name="HPC" /><br> Internationaler Flughafen Mihail
| [[Datei:Constanta shipyard.JPG|100px|zentriert]]
|-
| '''Odessa'''<br>etwa 150&nbsp;km Luftlinie nördlich von Wylkowe
| Ukraine || Jährliche Kapazität von etwa 40 Millionen Tonnen Schüttgut und 25 Millionen Tonnen Flüssiggut (Bulk liquids), Stützpunkt der Ukrainischen Marine<ref>[[Hafen Odessa]]" ''{{Webarchiv|url=http://www.port.odessa.ua/index.php/en/ |wayback=20130922131519 |text=Port of Odessa}}'', in ukrainischer Sprache</ref>
| [[Datei:Oděsa, přístav II.jpg|100px|zentriert]]
|}

=== Tourismus ===
[[Datei:Touristenzahlen Donaudelta (1980-2012).JPG|mini|Touristenzahlen im Donaudelta (1980–2012)]]
Das Donaudelta ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrten oder Individualtouristen. [[Ökotourismus]] und [[Kulturtourismus]] sind wichtige Wirtschaftszweige für das Delta.<ref name="tk" /> Das Delta konnte 2011 unter den rumänischen Urlaubsregionen den größten Anstieg an ausländischen Touristen verzeichnen.<ref>Ministerul Dezvoltării Regionale și administrației publice: ''{{Webarchiv|text=Raport INCDT: Delta Dunarii, cea mai mare crestere a turistilor straini anul trecut, Bucurestiul, cea mai mare crestere a turistilor Romani |url=http://www.mdrt.ro/comunicare/presa/comunicate/raport-incdt-delta-dunarii-cea-mai-mare-crestere-a-turistilor-straini-anul-trecut-bucurestiul-cea-mai-mare-crestere-a-turistilor-Romani |wayback=20130427060122 }}'', 11. März 2012, in rumänischer Sprache</ref>

2012 besuchten etwa 41.500 Rumänen das Delta, zwei Prozent weniger als 2011. Von den geschätzten 40.000 Ausländern, die das Delta in diesem Jahr besuchten, waren viele allerdings[FILLWORD?] nur für einige Stunden vor Ort. Von den rumänischen Touristen waren 35.000 [[Individualreise|Individualtouristen]], nur etwa 6500 hatten über Reisebüros vorgebucht.<ref>Gandul, Liviu Iancu: ''[http://www.gandul.info/financiar/peste-40-000-de-romani-au-ajuns-anul-trecut-in-delta-si-au-cheltuit-10-milioane-de-euro-11107906 Peste 40.000 de români au ajuns anul trecut în Deltă și au cheltuit 10 milioane de euro]'', 8. Juli 2013, in rumänischer Sprache</ref>

2013 verbrachten über 3.000 Touristen die Osterferien im Donaudelta, die Belegung der Wohneinheiten lag um 25 % höher als im gleichen Zeitraum im Jahr davor.<ref>Agenția națională de presă: ''{{Webarchiv|url=http://www.agerpres.ro/media/index.php/economic/item/193303-Tulcea-Creste-numarul-turistilor-in-Delta-Dunarii.html |wayback=20131214083224 |text=Tulcea: Crește numărul turiștilor în Delta Dunării }}'', 3. Mai 2013, in rumänischer Sprache</ref>

Die Ortschaften am Sulinaarm und seinen Abzweigungen bei Crișan, die Donaumündungen bei Sulina und Sfântu Gheorghe, sowie der Lagunenkomplex Razim-Sinoie werden touristisch am stärksten frequentiert; die Ortschaften entlang des Chiliaarms und im Inneren des Deltas bei Letea hingegen finden bei Touristen geringere Beachtung. Hier besteht noch erhebliches Entwicklungspotential.<ref name="Dobraca" />

[[Datei:Cruise boat in Danube Delta.jpg|mini|Ausflugsboot im Donaudelta, 2009]]
Für Rumänien stand lange Zeit die intensive Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Deltas im Vordergrund, für die zwischen 1955 und 1965 Infrastruktur geschaffen wurde. Erst in den frühen 1970er Jahren förderte der rumänische Staat die Einrichtung touristischer Zentren. Trotz des bestehenden Verkehrsnetzes zwischen Tulcea und den touristischen Attraktionen im Delta waren kaum Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen vorhanden. Bis 1970 wurden in Tulcea zwei bescheidene Hotels mit 88 Betten betrieben. In Sulina wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Hotel mit 54 Betten errichtet. In Maliuc entstand ein Hotel mit 52 Plätzen. Zwischen 1971 und 1981 erhöhte sich die Bettenkapazität, wodurch das Delta besser für den Tourismus erschlossen werden konnte.<ref name="Dobraca" />

Mitte der 1980er Jahre erklärten die rumänischen Behörden die Ortschaften in Grenznähe zu offiziellen „Grenzortschaften“, deren Betreten kurzfristig bei den militärischen Autoritäten angemeldet werden musste. Diese Restriktionen erschwerten die Interaktion und führten zu einer Verringerung des touristischen Aufkommens.<ref name="Föderalismus-Forschung">Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung Tübingen, Beate Neuss, Peter Jurczek, Wolfram Hilz (Hrsg.): {{Webarchiv |url=http://www.uni-tuebingen.de/uni/qxf/ocp20.pdf |text=''Transformationsprozesse im südlichen Mitteleuropa – Ungarn und Rumänien.'' |wayback=20131202233121}} (PDF; 1,1&nbsp;MB) Beiträge zu einem politik- und regionalwissenschaftlichen Symposium an der Technischen Universität Chemnitz. 1999, ISBN 3-9805358-8-6, S.&nbsp;53,&nbsp;73</ref>

Bis Anfang der 1990er Jahre besuchten vor allem Vogelbeobachter aus dem Ausland auf Expeditionen das Delta.<ref name="la">Meinhard Breiling, Angela Muth: ''{{Webarchiv|url=http://www.breiling.org/lect/09dd.pdf |wayback=20131202221633 |text=Exkursion Donaudelta. Reader zu ausgewählten Themen |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}'' (PDF; 5,3&nbsp;MB). S.&nbsp;55&nbsp;f.</ref> Die Bewohner profitierten jedoch kaum von dieser Art des Tourismus, da die Besucher in größeren Hotels wohnten, die vor allem von den Städten aus versorgt wurden.<ref name="Uwe Gradwohl" /> Nach 1990 gab es nur einige wenige Hotelneubauten. In Uzlina wurde die ehemalige Ferienvilla [[Nicolae Ceaușescu]]s als Gästehaus für Forscher zugänglich gemacht. Die Villa gehört heute zu den Liegenschaften des Biosphärenreservats Donaudelta. 2005 standen in den Hotels des Deltas rund 2000 Betten zur Verfügung. Weitere 2000 Personen können in Bungalows und Gasthäusern sowie auf als Pensionen ausgebauten Bauernhöfen und Campingplätzen Unterbringung finden.<ref name="Dobraca" />

Die [[Europäische Kommission]] beschloss 2010 in ihrer „Strategie der Europäischen Union für den Donauraum“ unter anderem ein nachhaltiges Konzept für die Aufwertung und Bekanntmachung der Geschichte und Tradition, Kultur und Kunst, sowie das „außergewöhnlich schöne Naturerbe“ des Donauraums zu einer europa- und weltweit bekannten „Marke“ zu machen. Eines ihrer Ziele bis 2013 war die Vervollständigung und Annahme des Managementplans für das Donaudelta, der auch[FILLWORD?] nachhaltigen Tourismus empfiehlt.<ref>[[Europäische Kommission]]: ''[https://ec.europa.eu/regional_policy/sources/docoffic/official/communic/danube/com2010_715_danube_de.pdf Strategie der Europäischen Union für den Donauraum].'' (PDF; 72&nbsp;kB), 8. Dezember 2010.</ref>

Das ''Danube Competence Center'' (DCC) sollte bis 2015 Qualitätsstandards für einen nachhaltigen Tourismus auch im Donaudelta erarbeiten.<ref>[[Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]]: ''{{Webarchiv|url=http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/themen/wirtschaft/nachhaltige_wirtschaftsentwicklung/tourismus/nachhaltiger-donau-tourismus/index.html |wayback=20140220155813 |text=Nachhaltiger Donau-Tourismus – vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}''</ref> Die [[Naturfreunde Internationale]] (NFI) setzt sich neben nachhaltigem Tourismus auch für Umweltbildung und Biodiversität sowie nachhaltige Schilfnutzung ein.<ref name="nfi" /> Zusammen mit dem Kreisrat Tulcea führt die Verwaltung des Reservats Projekte zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur, des [[Marketing]]s und des [[Besuchermanagement]]s durch, darunter auch Fortbildungskurse für „Nature Guides“ (deutsch ''Naturführer'').<ref name="nfi" />
: Siehe auch: Abschnitte ''[[#Entwicklung des Schutzgebietes zum Biosphärenreservat Donaudelta|Entwicklung des Schutzgebietes zum Biosphärenreservat Donaudelta]]'' und'' [[#Auswirkungen und Risiken für die Umwelt|Auswirkungen und Risiken für die Umwelt]]''
[[Datei:Pmc 20120708 7410 m.png|mini|Ruinen der Festung Enisala am Razim-See, 2012]]
[[Datei:Cetatea Orgame- Argamum 11.JPG|mini|Ruinen der griechisch-römischen Stadt Orgame-Argamum, 2012]]

; Touristische Ziele
Die engen Kanäle können mit Ruderbooten befahren werden, wozu eine von der Reservatsleitung ausgestellte Erlaubnis erforderlich ist. Neben Tulcea sind die Orte Maliuc, Mila&nbsp;23, Sulina und Sfântu Gheorghe von touristischer Bedeutung. Für interessierte Besucher werden zahlreiche Aktivitäten wie [[Ökotourismus|Öko-]] und [[Dorftourismus]], Vogelbeobachtung, Angeln und Jagd angeboten, ebenso wie eine Fülle von motorisierten und nichtmotorisierten Wassersportarten. In Crișan besteht seit 2012 ein Ruderzentrum. Fahrten mit traditionellen Holzbooten folgen ökologisch verträglichen Routen um eine Störung von Fauna und Flora zu vermeiden.<ref name="bk" /> Angler benötigen einen gültigen [[Fischereischein]] für Flachlandgewässer. Der Jagd- und Sportanglerverein des Kreises Tulcea veröffentlicht ein Verzeichnis der zum Angeln freigegebenen Zonen. [[Ornithologie|Ornithologen]] bieten interessierten Besuchern [[Vogelbeobachtung]]camps an, in denen Teilnehmer Forschern vor Ort bei der Katalogisierung von Vogelarten assistieren können.<ref name="adz" /> Andere touristische Aktivitäten beinhalten Besuche griechischer und römischer Ruinen.<ref name="tk" />

Mehrere Bibliotheken und das Deltamuseum in Tulcea widmen sich naturwissenschaftlichen, geschichtlichen, kunsthistorischen und ethnographischen Themen. Periodische Veröffentlichungen des Museums vertiefen diese Themenkreise. Die Fachzeitschrift ''Peuce'' wurde nach einer nicht mehr existierenden [[Peuke (Insel)|Insel]] im Süden des Deltas benannt.<ref name="bk" />

Auch der Razim-Sinoie-Lagunenkomplex bietet touristische Attraktionen. In [[Babadag (Rumänien)|Babadag]] befindet sich die zweitälteste Moschee des Landes. Sie wurde 1609 erbaut und wird noch immer von den über 1000 Türken im Ort besucht. An die türkische Vergangenheit erinnern die ''Moschee Gazi Ali Pascha'', die älteste Moschee in Rumänien aus dem 14. Jahrhundert, der ''Kalaigi-Brunnen'' aus dem 16. Jahrhundert, das ''Museum für Orientalische Kunst'' (rumänisch: ''Muzeul de Artă Orientală'') und das ''Mausoleum Baba [[Sari Saltuk|Sari Saltik]]''.

Hauptattraktion von [[Enisala]] ist die mittelalterliche Festung aus dem 14. Jahrhundert. Hier wurde der Touristenkomplex ''Safari-Dorf'' angelegt, eine der ersten Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus in der Region. In dem vorwiegend von Lipowanern bewohnten Fischerdorf [[Jurilovca]] sind die Ruinen der griechisch-römischen Stadt ''Orgame-Argamum'' zu besichtigen. Die Stadt war vom 7.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;Chr. bis zum 7.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. besiedelt. In der Nähe der Festung wurde in den 1980er Jahren eine griechische Nekropole mit kleinen ''Tumuli-Gräbern'' freigelegt. Die altrussisch-orthodoxe Kirche stammt aus dem Jahr 1871.<ref name="bgh">Birgitta Gabriela Hannover: [http://books.google.de/books?id=tKZq2jvQnXMC&pg=PA386&dq=donaudelta&hl=de&sa=X&ei=TZADUv-mOYjktQba6IGoBw&ved=0CFkQ6AEwBw#v=onepage&q=donaudelta&f=false ''Rumänien. Kunstschätze und Naturschönheiten.''] Trescher–Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89794-104-5, S. 420.</ref>

Für Sportveranstaltungen stehen in dem Gebiet drei Sportstadien und zwei Sporthallen zur Verfügung. Das Strandbad „Ciuperca“ in Tulcea verfügt über einen Campingplatz. Neben Segeln und Rudern sind vor allem der Fischfang und die Jagd beliebte Sportarten.<ref name="bk" />

== Auswirkungen und Risiken für die Umwelt ==
=== Künstliche Landgewinnung und Kanalisierung ===
Ein Umgestaltungsprogramm der [[Sozialistische Republik Rumänien|Sozialistischen Republik Rumänien]] zur Gewinnung von Ackerland Anfang der 1960er Jahre trennte das Donaudelta mit der Errichtung von Dämmen vom direkten Zufluss der Donau. Die eingedeichte Fläche erstreckte sich 1989 über 974&nbsp;km², wovon etwa 400&nbsp;km² für intensive Landwirtschaft genutzt wurden. Ab 1980 wurden einige der Seen in der Gegend um Pardina und Sireasa trockengelegt, wodurch sich die Seenfläche um etwa 18&nbsp;Prozent verringerte. Vor diesen Entwässerungsprojekten bestanden 668 Seen im rumänischen Teil des Reservats, danach reduzierte sich ihre Zahl auf 479.<ref name="Gâștescu" />

Ausgedehnte flache und vegetationsreiche [[Überschwemmungsgebiet]]e, wie sie zum Beispiel [[Cyprinidae]]n (Karpfenfische) zum Ablaichen benötigen, wurden großflächig trockengelegt, was zu einem drastischen Rückgang der Fischpopulation führte und damit Auswirkungen auf das traditionelle Fischereiwesen des Deltas hatte. Unter den Bedingungen des kontinentalen Klimas verdunstete das Wasser und [[Versalzung|versalzte]] die betroffenen Böden, die so für landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar wurden.<ref name="aurora">''[http://www.aurora-magazin.at/gesellschaft/rum_schneider_frm.htm Meerträubchen und Wüstenrenner. Die Donau-Auen-Expertin Erika Schneider im Aurora-Interview].'' In: ''Aurora-Magazin.'' 1. Januar 2007.</ref> Rund ein Fünftel des Deltas, vor allem am nördlichen Chiliaarm, wurde so bis 1986 zerstört.<ref name="Spiegel H-IV" />

Die Anlage von Fahrrinnen und Kanälen innerhalb des Reservats und die einhergehende Instandhaltung durch Ausbaggern haben zusammen mit der Blockade vieler Seitenkanäle einen deutlichen Einfluss auf die Bewegung des Wassers innerhalb des Deltas, was die Wasserqualität des Reservats seit etwa 1960 allmählich verschlechtert hat. Schon während der frühen Zeit des kommunistischen Regimes in Rumänien wurden große Flächen in trockenes Binnendeichland umgewandelt und das Land wurde für Landwirtschaft, Fischzucht und Forstwirtschaft genutzt. Allein der [[Polder]] ''Pardina'' ist rund 270&nbsp;km² groß. Die natürlichen hydrologischen Zyklen wurden durch diese Eingriffe stark gestört.<ref name="Gâștescu" />

; Beispiel Polder Babina
[[Elena Ceaușescu]], die Gattin des ehemaligen Staatspräsidenten, wünschte ein von Reisimporten unabhängiges Rumänien. Zu diesem Zweck wurden zwei Gebiete eingedeicht, darunter der 21&nbsp;km² große Polder Babina, der zwischen 1985 und 1987 mit einem mehr als 20 Kilometer langen Damm von der Donau abgegrenzt und mit Bulldozern für Reisanbau weitgehend eingeebnet wurde. Jedoch war diese Fläche nicht für den Reisanbau geeignet, es bestanden hiermit keine Erfahrungen und es gab keine geeigneten Maschinen. Abgeschnitten von der natürlichen Wasserversorgung versalzte der Boden, die Ernten wurden schlechter. Die Polder, die zur kontrollierten Aufzucht von Fischen angelegt worden waren, konnten das Wasser nicht halten, in der Folge stiegen die Kosten für den Unterhalt stark an.

Das rumänische Donaudelta-Institut schloss in Zusammenarbeit mit dem [[WWF-Auen-Institut]] und der [[Universität Rastatt]] mittlerweile zwei Polder im Nordosten des Deltas wieder an den natürlichen Fluss der Donau an. Hierzu wurde am Polder Babina 1994 und 1995 der Deich an vier strategischen Stellen geöffnet. Die punktuellen Öffnungen waren insofern ein Experiment, als es nicht möglich war, den gesamten Damm zu schleifen. Die Öffnungen orientierten sich an hydraulischen Berechnungen, wonach bis zu 35 Millionen Kubikmeter die ehemals eingedeichte Fläche überströmten. Das Gebiet renaturierte innerhalb von drei Jahren mit dem Resultat, dass Fische hier wieder laichen und der Schilfbewuchs zurückkehrte. Bereits kurz nach der Dammöffnung erfüllte das Gebiet wieder seine Funktion als natürlicher Hochwasserspeicher.<ref name="bdw" />

; Beispiel Bystre-Kanal
[[Datei:Kanäle im Donaudelta.png|mini|Kanäle zwischen der Donau und dem Schwarzen Meer]]
Die Ukraine sah in dem vorwiegend über Rumänien abgewickelten Schiffsverkehr im Delta einen wirtschaftlichen Nachteil für ihr Land. Um die Frequenz des Schiffsverkehrs auf dem nördlichsten der drei Donau-Hauptarme – dem grenzbildenden Chiliaarm – zu erhöhen, beschloss das Land 2004, seinen Donaunebenarm [[Bystre-Kanal|Bystre]] wieder schiffbar zu machen. Nach ukrainischen Einschätzungen sollten sich die Arbeiten nicht gravierend auf das Ökosystem des Donaudeltas auswirken.

Die rumänische Regierung, die Europäische Union, die Vereinigten Staaten von Amerika sowie zahlreiche Umweltschutzorganisationen protestierten gegen den Kanalbau, bei dem nach Schätzungen von Umweltorganisationen mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter Sand<ref name="Deutschlandradio">Dieter Nürnberger: ''[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/296089/ Ein diplomatischer Drahtseilakt – Der Streit um den Kanalbau im Donaudelta].'' In: ''Deutschlandradio.'' 20. August 2004.</ref> bewegt worden waren. Das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] bezifferte den Verlust an Deltafläche durch den Bau des Bystre-Kanals mit 15&nbsp;km².<ref name="Europäisches Parlament" /> Biologen befürchteten eine Senkung des Wasserspiegels und irreparable Schäden an der Flora und Fauna des Reservats.<ref name="Panda" /> Die [[Kommissar für Umwelt|EU-Kommissarin für Umwelt]] [[Margot Wallström]] kritisierte den „ungehemmten Ausbau“ des teilweise noch naturnahen Wasserweges. Gemäß Emil Dister von der [[Karlsruher Institut für Technologie|Universität Karlsruhe]] drohte „die Wiederholung aller unserer Umweltsünden am [[Rhein]] aus der Nachkriegszeit“.<ref>Sebastian Knauer: ''[https://www.spiegel.de/reise/aktuell/betoniert-und-kanalisiert-donau-ohne-schutz-a-310651.html Betoniert und kanalisiert: Donau ohne Schutz?]'' In: ''Spiegel online.'' 28. Juli 2004.</ref>

Der WWF befürchtete, dass bedrohte Arten wie der Stör oder der Zwergkormoran keinen Lebensraum mehr finden würden.<ref name="Planet Wissen">Christiane Gorse: ''[https://www.planet-wissen.de/natur_technik/meer/schwarzes_meer/donaudelta.jsp Donaudelta].'' In: [[Planet Wissen]], 17. November 2012.</ref> Für einen alternativen Verlauf des Kanals wurden acht Routen durch ökologisch weniger empfindliche Gebiete vorgeschlagen, darunter je eine von der ''Ramsar-Konvention'' und der ''Espoo-Konvention'' der [[Wirtschaftskommission für Europa]] der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], die mit internationalen Delegationen die Region bereist hatten.<ref name="Panda">World Wide Fund For Nature: ''[https://assets.panda.org/downloads/bystroyecanalqa.pdf The Bystroye Canal in the Ukrainian Danube Delta – Questions and Answers].'' (PDF; 302&nbsp;KB), 24. Juni 2004 (englisch).</ref>
Das ukrainische Verkehrsministerium maß den alternativen Routen geringeren wirtschaftlichen Nutzen bei und erachtete sie weder finanziell noch technisch für realisierbar.<ref name="boell">Kyryl Savin, Fabian Staben: ''[https://www.boell.de/oekologie/gesellschaft/oekologie-gesellschaft-7624.html Das Donaudelta: sensibles Ökosystem und diplomatischer Zankapfel].'' [[Heinrich-Böll-Stiftung]], 11. Oktober 2009.</ref> Ungeachtet der Proteste begannen die Bauarbeiten am [[Bystre-Kanal]] (auch ''Bystroje-Kanal'') im Mai 2004; Ende August wurde er für den Schiffsverkehr freigegeben.<ref name="Deutschlandradio" /><ref name="NZZ">''[https://www.nzz.ch/aktuell/startseite/article9TK6P-1.298541 Gestörter Friede im Donaudelta – Proteste gegen ein umstrittenes Kanalprojekt Kiews].'' In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 28. August 2004.</ref>

Direktor Borejko vom ''Ökologie-Kulturzentrum'' in [[Kiew]] legte 2006 dar, dass der Kanal tatsächlich zu großen Umweltschäden geführt habe. Die Strömung in der Mündung des Armes [[Schwydka]] habe sich verändert, wodurch Brutplätze von Vögeln und Lebensraum für Fische verloren gegangen wären. Zusätzlich habe die Schadstoff-Konzentration in der Donau zugenommen. Die Leiterin der Rechtsabteilung der Organisation ''Ökologie-Recht-Mensch'' Olha Melen teilte mit, dass bei dem Bauprojekt gegen mehrere Gesetze der Ukraine sowie gegen sieben internationale Konventionen verstoßen worden sei.<ref name="dw">Oleksandr Sawyzkyj: ''[http://www.dw.de/ukraine-donau-schwarzmeer-kanal-weiter-umstritten/a-2195704 Ukraine: Donau-Schwarzmeer-Kanal weiter umstritten].'' In: ''[[Deutsche Welle]].'' 5. Oktober 2006.</ref> Die Baggerarbeiten wurden nach mehreren Interventionen der Europäischen Union<ref name="Europäisches Parlament">[[Europäisches Parlament]]: ''[https://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//NONSGML+WDECL+P6-DCL-2007-0057+0+DOC+PDF+V0//DE&language=DE Schriftliche Erklärung zur Beendigung der Zerstörung des Ökosystems im Donaudelta].'' 6. Juni 2007.</ref> vorübergehend eingestellt.<ref name="Magosch" />
Nach dem Stopp der Arbeiten füllte sich der Kanal schnell wieder mit Sedimenten.<ref name="Spiegel-Shipping News">[[Sebastian Knauer (Autor)|Sebastian Knauer]]: ''[https://www.spiegel.de/international/europe/the-shipping-news-construction-threatens-danube-s-natural-paradise-a-509501.html The Shipping News: Construction Threatens Danube’s Natural Paradise].'' In: ''Spiegel online.'' 4. Oktober 2007 (englisch).</ref>

{| class="wikitable float-right sortable" style=text-align:right
|+ Nährstoffe in den Delta-Armen<br>Stickstoff (in 1000 Tonnen pro Jahr)
! Gebiet !! Eintrag !! Abgabe ins Meer !! Reinigungsleistung
|-
| style=text-align:left | Chiliaarm || 302 || 297,1 || 4,9 = 1,6 Prozent
|-
| style=text-align:left | Sf. Gheorghe-Arm || 90,4 || 61,8 || 28,6 = 31,6 Prozent
|-
| style=text-align:left | Sulinaarm || 58,6 || 27,1 || 31,5 = 53,8 Prozent
|}
{| class="wikitable float-right sortable" style=text-align:right
|+ Phosphor (in 1000 Tonnen pro Jahr)
! Gebiet !! Eintrag !! Abgabe ins Meer !! Reinigungsleistung
|-
| style=text-align:left | Chiliaarm || 26,5 || 26,2 || 0,3 = 1,10 Prozent
|-
| style=text-align:left | Sf. Gheorghe-Arm || 8,0 || 5,9 || 2,1 = 26,25 Prozent
|-
| style=text-align:left | Sulinaarm || 5,2 || 4,3 || 0,9 = 17,30 Prozent
|}

=== Beeinträchtigung der „natürlichen Kläranlage“ ===
Die Einrichtung eines Netzwerks von neuen Kanälen im Delta führte dazu, dass das Hochwasser schneller aus dem Reservat abfließt und damit für kürzere Zeit im Delta steht und versickert. In weiten Bereichen verhindern lange Dammlinien, dass der Fluss mit seinem Hochwasser das Umland durchtränkt, mit Folgen für die natürliche Reinigung des Flusswassers.

Die Donau ist mit Rückständen von Düngemitteln wie Phosphor und Stickstoff belastet, die nach übermäßiger Düngung der Äcker über das Grund- und Oberflächenwasser dem Fluss zugetragen werden. Die Schilfpflanzen des Reservats können einen Teil der Phosphate und Nitrate binden.<ref name="Uwe Gradwohl" /> Durch die Übersättigung an Nährstoffen im Wasser bilden sich schnell Algen, die die Menge des im Wasser verfügbaren Sauerstoffs reduzierten. Natürliche [[Prädator|Fressfeinde]] zur Bekämpfung könnten sich aber nicht in der gebotenen Eile bilden, und wenn, dann würden auch diese bald überhandnehmen und das natürliche Gleichgewicht stören.<ref name="adz" />

Durch die „Zähmung der Donau“ in ihrem Delta ist die Klärfunktion jedoch gestört. Der nur wenig mäandrierende Chiliaarm verlor durch Trockenlegung vieler seiner Nebenarme einen großen Teil seiner Reinigungskapazität. Die beiden anderen Deltaarme Sfântu-Gheorghe und Sulina wurden auch[FILLWORD?] begradigt, jedoch sind ihre Mäander noch an die begradigte Strecke angeschlossen.<ref name="Uwe Gradwohl" />

=== Öl- und Chemieunfälle ===
Im Oktober 2006 entwichen im Osten [[Serbien]]s bei einem Unfall in einer Ölraffinerie bei [[Prahovo]]<ref name="Seiser">Michaela Seiser: ''[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/rotschlamm-unfall-in-ungarn-hohe-risiken-an-der-donau-11057589.html Hohe Risiken an der Donau].'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' Wien, 10. Oktober 2010.</ref> größere Mengen Heiz- und Rohöl in die Donau. Als Versäumnis der Verantwortlichen wurde kein grenzübergreifender Notfalleinsatz zur Bekämpfung des Ölteppichs ausgelöst. Das Öl konnte nicht mehr rechtzeitig aufgefangen werden und erreichte auch[FILLWORD?] das Reservat. Bis zu diesem Zeitpunkt waren seit der Einrichtung des „Donau-Alarmplans“ bereits 35 Unfälle registriert worden, bei denen unter anderem auch[FILLWORD?] Öl ausgetreten war.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.wwf.de/oelgefahr-fuer-das-donau-delta/ |wayback=20140221180709 |text=Ölgefahr für das Donau-Delta |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}.'' World Wide Fund For Nature, 6. Oktober 2006.</ref>

[[Datei:Oiled Bird - Black Sea Oil Spill 111207.jpg|mini|Ölpest im Schwarzen Meer, 2007]]
Der unter moldauischer Flagge fahrende Frachter „Nikolay Bauman“ havarierte Mitte März 2013 zwei Kilometer vor der ukrainischen Küste. Hierbei verlor er neben seiner Fracht von 2700 Tonnen Gips auch[FILLWORD?] dreieinhalb Tonnen Diesel und eine halbe Tonne Öl, die sich im rumänischen Teil des Donaumündungsgebietes zu einem über fünf Quadratkilometer großen Ölteppich ausbreiteten. Die nahen ukrainischen Häfen [[Ust-Dunajsk]] und Ismajil teilten mit, dass es ihnen zur Abwehr der ökologischen Katastrophe an technischen Voraussetzungen wie Spezialbooten und Fachpersonal mangeln würde. Zudem verhinderte die raue See eine Kontrolle des Öls. Die ukrainische Staatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren gegen die Reederei ein. Der 40&nbsp;Jahre alte Frachter war in Russland bereits ausgemustert worden und befand sich auf dem Weg von der Türkei in die Ukraine. Seine elf Besatzungsmitglieder konnten sich rechtzeitig in Sicherheit begeben.<ref>{{Webarchiv | url= http://www.greenpeace-magazin.de/tagesthemen/einzelansicht/artikel/2013/03/14/riesiger-oelteppich-bedroht-donaudelta-schutzgebiet/ | archive-is= 20130803| text=''Riesiger Ölteppich bedroht Donaudelta-Schutzgebiet.''}} [[Greenpeace]], 14. März 2013.</ref><ref>''{{Webarchiv|url=http://www.sz-online.de/nachrichten/riesiger-oelteppich-bedroht-donaudelta-2531364.html |wayback=20131101235420 |text=Riesiger Ölteppich bedroht Donaudelta }}.'' In: ''[[Sächsische Zeitung]].'' 15. März 2013.</ref><ref>''[https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schiffsunglueck-oelteppich-bedroht-naturschutzgebiet-im-donaudelta-a-888887.html Schiffsunglück: Ölteppich bedroht Naturschutzgebiet im Donaudelta.]'' In: ''Spiegel online.'' 14. März 2013.</ref>

In dem grenzübergreifenden Projekt der ''Wirtschaftskommission für Europa'' der Vereinten Nationen zum „Gefahren- und Krisenmanagement im Donaudelta“ unterstrich das [[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit]] bereits 2011 das erhöhte Gefahrenpotential für das Donaudelta, das von den Ölterminals des [[Hafen Giurgiulești|Hafens in Giurgiulești]] (Republik Moldau), in Galați (Rumänien) und [[Reni (Ukraine)|Reni]] oder Ismajil (Ukraine) ausgeht.<ref name="BfUNR">[[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit]] : ''[https://www.unece.org/fileadmin/DAM/env/teia/doc/AP/Danube_Delta_project/Danube-Layout-EXEC-EN-.pdf Hazard and Crisis Management in the Danube Delta].'' 2011 (PDF; 1,75&nbsp;MB, englisch)</ref> Ausgeflossenes Öl bildet eine dünne monomolekulare Schicht Film auf der Oberfläche des Wassers. Ein Tropfen eines auf Öl basierenden Derivats kann eine Million Tropfen sauberes Wasser verunreinigen. Selbst eine dünne Ölschicht behindert die Sauerstoffaufnahme des Wassers und kann zum Ersticken von Fischen und anderen Wasserorganismen führen.<ref>''[https://ens-newswire.com/2012/11/27/small-oil-leak-points-up-big-danube-river-issues/ Small Oil Leak Points Up Big Danube River Issues].'' Environment News Service, 27. November 2012 (englisch)</ref>

Im Süden von Crișan sind am Rande des Caraorman-Naturschutzgebietes noch heute die Reste „einer gigantischen verfallenen Goldwaschanlage“ aus der kommunistischen Zeit zu sehen, die nie in Betrieb genommen wurde.<ref name="Spiegel H-IV" /> Die Aluminiumhütten in Galați und Tulcea stehen direkt am Donauufer. Im Aluminiumwerk Tulcea wird auf einer Fläche von 20&nbsp;Hektar giftiger [[Rotschlamm]] gelagert. Der WWF ermittelte, dass giftige Staubwolken und viele Lecks in der Region bereits Fisch- und Vogelsterben ausgelöst hatten. Ein Unfall dort würde die Ökosysteme des Donaudeltas bedrohen. Durch die Lecks in den Becken könnten dabei „Giftstoffe durch Wind und Regen in die Umwelt gelangen“.<ref name="Seiser" /> Auch weiter stromaufwärts bestehen zahlreiche Emissionsrisiken für das Reservat.

Anfang 2000 traten nach dem [[Baia-Mare-Dammbruch]] 100&nbsp;Tonnen hochgiftiges Zyanid-Abwasser mit Blausäuresalzen und Schwermetallen aus einer Goldmine in Rumänien aus und trafen nach vier Wochen und insgesamt 2000 Kilometern Fließstrecke bei Tulcea im Reservat ein.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.jjvanka.net/archief/balkan_2000/5---/sued001.html |wayback=20131102004456 |text=Giftflut strömt wieder nach Rumänien. |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 16. Februar 2000.</ref> Die Ursachen des Unfalls waren eine Mischung von Konstruktionsfehlern, mangelnder Kontrolle, ungenügendem Risikomanagement und extremen Wetterverhältnissen.<ref>Karl Wachter: ''{{Webarchiv|text=Drei Jahre nach Baia Mare. Eine Nachbetrachtung der größten Gewässerverunreinigung Europas. |url=http://www.iad.gs/docs/BaiaMare2003.pdf |wayback=20110513193301 }}'' (PDF-Datei; 305&nbsp;kB), 2003.</ref>

Während des [[Hochwasser in Mitteleuropa 2013#Ungarn|Hochwassers in Ungarn 2013]] war die Lage der ungarischen Rotschlammdeponie ''Almásfüzitő'' – zirka 80&nbsp;Kilometer vor Budapest – kritisch, da hier zwölf Millionen Tonnen Rotschlamm nur wenige Meter neben der Donau lagerten.<ref>''[http://www.pesterlloyd.net/html/1323tickerhochwasserhu.html Hochwasser in Ungarn: Newsticker].'' In: ''[[Pester Lloyd]].'' Die Entwicklungen bis Freitag, 7. Juni</ref><ref>David Krutzler: ''[https://derstandard.at/1369362766780/Giftmuelldeponie-nahe-der-Donau-gefaehrdet Giftmülldeponie nahe der Donau gefährdet].'' In: ''[[Der Standard]].'' 5. Juni 2013.</ref> Die Rotschlammdeponie in [[Tschiprowzi]], Bulgarien; die geplante Goldaufbereitungsanlage [[Roșia Montană#Gefährdung durch moderne Bergbauprojekte|Roșia Montană]], Rumänien; und die serbische Raffinerie [[Novi Sad]] stellen ähnliche Risiken für das Reservat dar.<ref>''[https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/chronik/36055_Schlamm-Oel-und-Goldabbau.html Schlamm, Öl und Goldabbau].'' In: ''[[Wiener Zeitung]].'' 8. Oktober 2010.</ref>

=== Wilderer ===
Wilderer erschossen 1996 in der Nähe der Festung Histria nachts Massen von schlafenden Wildgänsen und richteten damit nachhaltigen Schaden an einem der größeren Gänsebrutplätze an. Seither sei die Zahl der hier brütenden Wildgänse stark gesunken.<ref name="adz" />

Bei der im großen Stil angelegten [[Illegale Fischerei|illegalen Fischerei]] richten mafiaähnliche Strukturen mit Methoden wie [[Elektrofischen]] Umweltschäden an, die bis zur Ausrottung ganzer [[Art (Biologie)|Spezies]] führen können. Der hierbei in das Wasser eingeleitete Gleichstrom tötet sämtliches Leben im Umkreis der Elektroden.<ref name="adz" />

Die ''Arche Noah'' deckte 2009 illegale Abtransporte von Wildpferden aus dem Donaudelta auf. Der Vorsitzende des Veterinärverbands Rumäniens, dessen Amtsinhaber in diesem Jahr aus Tulcea stammte, hatte erklärt, dass die verwilderten Pferde zu 70&nbsp;Prozent von einer ansteckenden Blutarmut befallen seien und unter Aufsicht getötet und verbrannt werden müssten. Die rumänische Zeitung ''Evenimentul Zilei'' berichtete, dass ein „unabhängiger“ Tierarzt – da aus einem anderen Teil des Landes ([[Hunedoara]]) stammend – nach eigenen Tests keine Erkrankung der von ihm geprüften Tiere feststellen konnte. Über 1000 Wildpferde seien aus dem Reservat unter „merkwürdigen Umständen“ in ausländische Schlachthäuser verfrachtet worden. Anwohner würden Pferde einfangen und diese mit einem Chip versehen, um sie als ihre eigenen Pferde ausweisen und verkaufen zu können. Nach der Diagnose „vermeintlicher Krankheiten“ durch [[Korruption in Rumänien|korrupte]] Veterinäre könnten beim Verkauf eines derartigen Pferdes an meist italienische Käufer etwa 200 Lei (50&nbsp;Euro) erzielt werden. Die Käufer würden die Tiere vor dem Abtransport oft verstümmeln, da „kranke und lahmende Pferde […] zollfrei aus dem Land ausgeführt werden“ können.<ref name="presse1">[[Die Presse]]: ''[https://diepresse.com/home/panorama/welt/525866/Rumaenien_Aus-dem-Delta-in-den-Schlachthof Rumänien: Aus dem Delta in den Schlachthof]'', 2. Dezember 2009.</ref><ref name="presse2">''[https://diepresse.com/home/panorama/welt/1346680/Fleischskandal_Armut-fuehrt-zu-Pferdeschlachtungen Fleischskandal: Armut führt zu Pferdeschlachtungen].'' In: ''[[Die Presse]].'' 19. Februar 2013.</ref>

Auch im Verlauf des [[Pferdefleischskandal in Europa 2013|Pferdefleischskandals in Europa 2013]] sollen Pferde aus dem Reservat von kriminellen Banden illegal gefangen und in Fleischfabriken gebracht worden sein. Die Pferde sollen beim Transport misshandelt worden sein.<ref>''[https://www.thesun.co.uk/sol/homepage/news/4787786/Nabbed-stabbed-and-beaten-wild-horses-to-go-in-our-beef.html Nabbed, stabbed and beaten. Wild horses to go in our Beef.]'' In: ''[[The Sun]].'' 10. Februar 2013 (englisch)</ref>

=== Auswirkung auf die Ökosysteme ===
[[Datei:Лаптыш.jpg|mini|Kanal bei Shevchenkove, Ukraine, 2012]]
; Beispiele Schilf, Müll, Dämme
Fischer brennen oft unkontrolliert Schilfbestände ab, damit Fische freier zirkulieren können. Der Umweltforscher Alexandru Dorosencu wünschte sich einen kontrollierten Rahmen für diesen natürlichen Prozess. Ein begrenzter Abbrand mache alle fünf Jahre in rotierenden Zonen Sinn, aber[FILLWORD?] zurzeit[WORDS?] gebe es weder eine Reglementierung noch eine Kontrolle. Unkontrollierte Feuer hätten sich in Einzelfällen bereits auf geschützte Zonen ausgebreitet. Dorosencu empfahl eine Genehmigungspflicht für kontrolliertes Abbrennen und eine einhergehende Überwachung durch die Reservatsverwaltung.<ref name="adz" />

Der Tourismus hat punktuell bereits die Grenzen seiner Naturverträglichkeit erreicht,<ref>Helge Bendl: ''[https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/reise/wunder-der-natur-die-stille-hier-macht-suechtig/8095576-2.html Wunder der Natur – Aurora trägt dezentes Rouge].'' In: ''Der Tagesspiegel.'' 21. April 2013.</ref> besonders wegen fehlender Kläranlagen für die Abwässer.<ref name="Monzer/Ulrichs" /> Die mangelhafte Müllentsorgung stellt ein weiteres Umweltproblem dar.<ref name="Euronews" /> Die Dämme nehmen den Fischen die flachen überfluteten Wiesen, auf denen sie ablaichen können.<ref name="UG" /> Auf den trockengelegten Ackerflächen finden Wasservögel keine Nahrung. Die Fischbestände gehen zurück.<ref name="UG" />

Die Forstwirtschaft gefährdet Vogelbrutgebiete der Greifvögel in den Waldgebieten.<ref name="Greifvögel" /> In den Pappelplantagen können keine Reiher nisten. Schildkröten fehlen Sanddünen für die Eiablage. Große Schafherden zertrampeln auf [[Feuchtwiese]]n Brutgelege und Salzpflanzen-Populationen. Durch die Verlängerung des Donaukanals um einige Kilometer ins offene Meer hinaus wird der ankommende Donauschlamm nun von der Meeresströmung weiter nach Süden transportiert als zuvor. Der Deltaküste fehlt der Schlammnachschub und wird vom Meer jedes Jahr um mehrere Meter abgetragen. Bugwellen von Motorbooten unterspülen die Wurzeln der Auenwälder. Die Wälder sacken nach und nach in den Fluss ab.<ref name="UG" />

Abgeerntete Schilfflächen bieten zurückkehrenden Vögeln im Frühjahr keine Deckung.<ref name="UG" /> Flächen mit minderwertigem Schilf werden hingegen nicht mehr abgeerntet. Die hierauf folgende Nährstoffanreicherung und allmähliche Verlandung verändert in weiten Teilen den ökologischen Charakter des Reservats.<ref name="nfi" /> Für viele Großvogelarten stellen Überlandleitungen eine Kollisionsgefahr dar.<ref name="Greifvögel" />

; Beispiel Wildpferde
Mit dem Anstieg der Pferdepopulation stieg der Bedarf an Weideland im Reservat. Zusätzlich ließen Pferdehalter ihre Tiere hier illegal grasen. In der Folge wanderten einige Pferde in den als ''streng geschützt'' deklarierten Waldbereich des Biosphärenreservats ein, wo sie Baumrinde und andere seltene oder geschützte Flora als Futterquelle erschlossen. Die Tierschutzorganisation [[Vier Pfoten]] konnte nach Verhandlungen mit den involvierten Parteien einen Aktionsplan zur Geburtenkontrolle der Pferde implementieren und eine [[Keulung]] der Tiere verhindern.<ref>[[Vier Pfoten]]: {{Webarchiv | url=www.vier-pfoten.de | wayback=20131130143151| text=''Wildpferde im Donaudelta''.}}</ref>

2006 wollte die rumänische Tierschutzorganisation ''Arca lui Noe'' (deutsch ''Arche Noah'') der Bedrohung des ökologischen Gleichgewichts im Reservat durch die wachsenden Herden entgegenwirken und schlug eine teilweise Umsiedlung von 3000 Wildpferden vor. Das zuständige rumänische Ministerium erteilte jedoch dem anfänglich „wohlwollend aufgenommenen“ Vorschlag letztendlich keine Genehmigung. Viele Tierschützer sahen die Zukunft der wilden Pferde gefährdet und warnten vor einer „ökologischen Katastrophe“, sollten die Pferde aus dem Mündungsgebiet der Donau „gänzlich verschwinden“.<ref name="presse1" /> In der Forschung gibt es Vermutungen, dass die Pferde eine neue Rasse gebildet haben könnten.<ref>''{{Webarchiv|url=http://www.geo.de/GEO/kultur/geo_tv/wilde-pferde-im-donaudelta-63605.html |wayback=20130309142635 |text=Wilde Pferde im Donaudelta.}}'' In: ''[[Geo (Zeitschrift)|Geo]].'' April 2010.</ref>

=== Rezeption ===
Der rumänische Journalist und Umweltschützer Liviu Mihaiu von der Organisation ''Save The Delta''<ref name="Euronews">[[Euronews]]: ''{{Webarchiv|url=http://de.euronews.com/2012/10/24/donaudelta-in-gefahr/ |wayback=20131102185958 |text=Donaudelta in Gefahr |archiv-bot=2023-06-16 15:13:39 InternetArchiveBot }}.'' 24. Oktober 2012.</ref> beanstandete, dass nur etwa zehn Prozent des Reservats ''strengem Schutz'' unterliegen würden. Obwohl es seit langem als prioritäre Zone für ökologische Wiederherstellung gelte und Teil des Managementplans zur Erhaltung der Biodiversität sei, wären bis 2013 lediglich 150&nbsp;km² renaturalisiert worden. 2004 hatte die Umweltministerin Speranța Ianculescu in Aussicht gestellt, 800&nbsp;km² in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen,<ref>''[https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/umwelt/article106924670/Neues-Leben-im-Donaudelta.html Neues Leben im Donaudelta].'' In: ''[[Hamburger Abendblatt]].'' 5. November 2004.</ref> doch[FILLWORD?] wären bisher nur ungenügende Maßnahmen eingeleitet worden, da die wirtschaftlichen Interessen und der Druck zur Erweiterung landwirtschaftlicher Flächen immer noch hoch seien. Mihaiu kritisierte die Abwesenheit langfristiger Konzepte.<ref name="adz" />

Der 2013 amtierende Gouverneur Edward Bratfanof bedauerte, dass ihm zur Überwachung und Pflege des Biosphärenareals zu wenig Personal zur Verfügung stehen würde. Neben dem Personalmangel monierten Umweltschützer den von verschiedenen Interessensgruppen ausgeübten Druck auf die Reservatsverwaltung und die mit drei Jahren relativ kurze Amtszeit eines Reservatsgouverneurs.<ref name="adz" />

== Literatur ==
; deutsch
* Klaus-Jürgen Hofer: ''Im Donaudelta.'' Brockhaus Verlag, Leipzig 1989, ISBN 3-325-00159-9, S. 176.
* Botond J. Kiss: ''Das Donaudelta. Menschen, Tiere, Landschaften.'' Kriterion–Verlag, Bukarest 1988, {{OCLC|165166325}}, S. 249.
* Thomas Kühnis: ''Biosphärenreservat Donaudelta (Rumänien): Ansichten der Lokalbevölkerung.'' Geographisches Institut der Universität Zürich, 2008, S. 117.
* [[Max Pfannenstiel]]: ''Die Quartärgeschichte des Donaudeltas.'' Band 6, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1950, S. 85.
* Josef Sallanz: ''Die Dobrudscha: Ethnische Minderheiten – Kulturlandschaft – Transformation: Ergebnisse eines Geländekurses des Instituts für Geographie der Universität Potsdam im Südosten Rumäniens.'' Universitäts-Verlag, Potsdam 2005, ISBN 3-937786-76-7, S. 155.
; rumänisch
* Octavia Bogdan: ''Regionarea climatică și topoclimatică a Rezervației Biosferei Delta Dunării.'' Rev. Geografică, II–III, Serie nouă, Bukarest 1996.
* C. Bondar: ''Hidrologia în studiu de caz al Deltei Dunării.'' Analele Șt. Institute Delta Dunării, Tulcea 1993.
* C. Bondar: ''Referitor la alimentarea și tranzitul apelor Dunării prin interiorul deltei.'' Analele Șt. Institute Delta Dunării, Tulcea 1994.
* C. Brătescu: ''Delta Dunării: geneză și evoluția sa morfologică.'' Bul. Soc. Regale Române de Geografie, XLI, 1922.
* Nicoleta Damian, Bianca Dumitrescu: ''Potențialul demografic din Delta Dunării și posibilități de revitalizare.'' Analele Universității Spiru Haret, Seria Geografie, nr. 7, 2006.
* Cristina David, C. Despina: ''Nutrienți în Rezervația Biosferei Delta Dunării 1991–1995.'' Analele IDD, Tulcea 1996.
* B. Driga: ''Delta Dunării. Sistemul circulației apei.'' Casa Cărții de Știință, Cluj-Napoca 2004, S. 256.
* Petre Gâștescu, B. Driga: ''Bilanțul hidric și modele ale circulației apei în câteva complexe lacustre din RBDD.'' Analele ICPDD, VI/2., 1998.
* Petre Gâștescu, Romulus Știucă: ''Delta Dunării – Rezervație a biosferei.'' Edition CD Press, Bukarest 2008, {{Falsche ISBN|978-973-1760-98-9}}, S. 398.
* D. Munteanu: ''Atlasul păsărilor clocitoare din România.'' Publ. Soc. Ornitol. Rom.,16, Cluj 2000.
* V. Oțel: ''Atlasul peștilor din Rezervația Biosferei Delta Dunării.'' Institutul Național de Cercetare-Dezvoltare Delta, Dunării, Tulcea 2007.
; englisch
* Petre Gâștescu: ''The Danube Delta: Geographical characteristics and Ecological Recovery.'' GeoJournal, 29, A International Journal, Kluwer Academic Publishers-Dordrecht, Boston/London 1993.
* Petre Gâștescu: ''Razim-Sinoie lake complex, Romania.'' in Encyclopedia of Hydrology and Water Resources, Edited by R.W. Hersch and Rh.W. Fairbridge, Kluwer Academic Publisher, Dordrecht / Boston/London 1998.
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* N. Panin: ''Danube Delta. Genesis, evolution and sedimentology.'' Rev. Roum. Géol., Géophys., Géogr., Sér. Géographie, 1989.
* Gheorge Romanescu:'' Morpho-hydrographical evolution of the Danube Delta.'' Edition PIM, Iași 2003.
* M. Staraș, I. Năvodaru: ''Changing fish communities as a result of biotop features changes.'' Analele Șt. Institute Delta Dunării, Tulcea 1995.
* R. Suciu: ''Cites and Danubian sturgeons: international protection versus sustainable use of a shared fishery resource.'' Anal. Șt. INCDDD, Edit. Tehnică, Bukarest 2003.
* Liliana Torok: ''Data on the influence of algae on submerged macrophytes.'' Analele INCDDD, Edit. Tehnică, Bukarest 2002.
* A. Vădineanu: ''The Danube Delta. A natural monument.'' Naturopa, 66, Council of Europe, Strasbourg 1991.
* E. Vespremeanu: ''Geomorphological evolution of the Sfântu Gheorghe arm mouth (Danube Delta) in the last 200 years.'' RRGGG – Géographie, 1983.
; französisch
* G. Vâlsan: ''Nouvelle hypothèse sur le Delta du Danube.'' Comptes-rendus du Congrès International de Géographie, Varsovie 1934.
; Belletristik
* [[Oscar Walter Cisek]]: ''Der Strom ohne Ende.'' Suhrkamp–Verlag, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-518-37224-6, S. 478.
* [[Michal Hvorecký]]: ''Tod auf der Donau.'' Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-608-50115-5, S. 272.
* Walter Roth: ''Gesang der Fischer. Als Arzt im Donaudelta.'' Hora–Verlag, Hermannstadt 2004, ISBN 973-8226-32-5, S. 309.

== Weblinks ==
[[Datei:1976 Fisher village in Danube delta.jpg|mini|Fischerdorf 1976]]
{{Wiktionary|Donaudelta}}
{{Commonscat|Danube Delta|Bildersammlung vom Donaudelta|audio=0|video=1}}
* Website der rumänischen Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/ Administrația Rezervației Biosferei Delta Dunării (ARBDD)]'', in rumänischer Sprache
* Rumänische Administration des Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://www.ddbra.ro/media/Zonele_RBDD.jpg Karte der geschützten Zonen im rumänischen Teil des Reservats]'', in rumänischer Sprache
* Website des ukrainischen Biosphärenreservats Donaudelta: ''[http://dbr.org.ua/ Дунайський біосферний заповідник]'', in ukrainischer Sprache
* [[Naturfreunde]] Internationale, Stefanie Röder: ''{{Webarchiv|url=http://www.nfi.at/dmdocuments/LdJ_DD_Abschlussbericht_DE.pdf |wayback=20131212154803 |text=Donaudelta. Landschaft des Jahres 2007–2009. Abschlussbericht }}'', Dezember 2009 (PDF; 3,1&nbsp;MB)
* Günter Sobota: ''[http://www.sobota-naturfoto.de/gallery/Rum%E4nien Das Biosphärenreservat Donaudelta in Bildern]'', Avifauna und Amphibien, 2008–2011

; Videomaterial
* Asociatia Salvati Dunarea si Delta: ''Delta Dunarii- paradisul aproape pierdut'' (deutsch ''Das Donaudelta – ein fast verlorenes Paradies''), Dokumentarfilm (→ [https://www.youtube.com/watch?v=SjnFZoqFzOg Trailer]), 2013, in rumänischer Sprache
* [[Phoenix (Fernsehsender)|Phoenix]], Klaus Prömpers: ''[https://www.youtube.com/watch?v=Z1vPz6E86ZU Das Donaudelta – Naturparadies in Gefahr]'', Dokumentarfilm, 14:53 min<ref>{{Webarchiv | url= http://www.phoenix.de/das_donaudelta/219142.htm | archive-is= 20131227| text=''Das Donaudelta – Naturparadies in Gefahr.''}} auf: ''[[Phoenix (Fernsehsender)|Phoenix]].'' Sendetermin 14. Mai 2013, 4.15 Uhr</ref>
* [[Südwestrundfunk]]: ''[https://www.swr.de/schaetze-der-welt/schaetze-der-welt-welterbe-donaudelta/-/id=5355190/vv=teaser-12/nid=5355190/did=7180562/ygi0un/index.html Schätze der Welt – Erbe der Menschheit: Donaudelta, Rumänien. Folge 380]'', 2010, Dokumentarfilm, 14:50 min<ref>[[3sat]]: Sendetermin 17. Juli 2013, 21.40 Uhr</ref>
* [[Vier Pfoten]], Mihai Vasile: ''[https://www.youtube.com/watch?v=stSvyioN-ac Wild horses in the Danube Delta, saved by ‚Vier Pfoten‘]'' (deutsch ''Wildpferde im Donaudelta, gerettet von ‚Vier Pfoten‘''), Dokumentarpräsentation, 2011, 6:16 min (englisch)

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{Navigationsleiste Nationalparks in Rumänien}}
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{{SORTIERUNG:Biospharenreservat Donaudelta}}
[[Kategorie:Weltnaturerbe Donaudelta| Biospharenreservat]]
[[Kategorie:Biosphärenreservat in Europa|Donaudelta]]
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[[Kategorie:Welterbestätte in Rumänien]]
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[[Kategorie:Dobrudscha]]
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