Louis Fauche-Borel

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Louis Fauche-Borel

Abraham Louis Fauche-Borel (* 12. April 1762 in Neuenburg, Schweiz; † 4. September 1829 ebenda) war ein Schweizer Buchdrucker, Buchhändler und royalistischer Agent.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louis Fauche-Borel, einer der gewandtesten Unterhändler der durch die Revolution vertriebenen Bourbonen, war von Haus aus Buchdrucker und Buchhändler. Nach Ausbruch der französischen Revolution war er im Interesse der königlichen Familie und der Emigranten tätig, druckte und verbreitete deren Manifeste und ließ sich zu den Verhandlungen mit dem von den Bourbonen gewonnenen Jean-Charles Pichegru in Straßburg als Buchhändler nieder.

Hier 1795 auf Befehl des Direktoriums verhaftet, wurde er, da man keine verdächtigen Papiere bei ihm fand, bald wieder freigelassen und ging nun noch dreister zu Werke. Er war es, der 1797 die Proklamation Ludwigs XVIII. verbreitete, worin den Franzosen eine Verfassung versprochen wurde; auch machte er in Ludwigs Auftrag mehrere Reisen an die befreundeten Höfe, bis der Staatsstreich des 18. Brumaire VIII alle seine Pläne vernichtete.

Von neuem verhaftet, erhielt er zwar durch Fürsprache des preußischen Gesandten seine Freiheit wieder, doch nur unter der Bedingung, den französischen Boden nicht wieder zu betreten. 1804 verbreitete er das Manifest Ludwigs XVIII. an die französische Nation, hielt sich seit 1806 in England und Schweden auf und zog nach der Schlacht bei Paris am 30. März 1814 mit den Verbündeten in Paris ein, wo er vom Fürsten Karl August von Hardenberg zu geheimen Sendungen gebraucht wurde. Nach Napoleon Bonapartes Rückkehr (Herrschaft der hundert Tage) ging er im Auftrag des Wiener Hofs zu Ludwig XVIII. nach Gent und lebte danach längere Zeit in England, bis ihn Fürst Hardenberg als preußischen Generalkonsul nach Neuenburg sandte. Karl X. bewilligte ihm eine Pension von 5.000 Franc.

Die Memoiren von Louis Fauche-Borel erschienen 1829 in 4 Bänden.[1] Der erste Band trägt das Erscheinungsjahr 1825.[2] Am 4. September 1829 beging Louis Fauche-Borel Selbstmord; gemäss Artikel im Historischen Lexikon der Schweiz vereinsamt und verschuldet, „kurz nach der erfolglosen Veröffentlichung seiner Memoiren“.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Louis Fauche-Borel: Memoires. Moutardier, Paris 1829 (4 Bde.), vgl. Eintrag im Katalog der französischen Nationalbibliothek
  2. Mémoires de Fauche-Borel. Tome 1. In: Gallica. Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 24. Juli 2021 (französisch).
  3. Valéry Cossy: Abraham Louis Fauche-Borel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. März 2006, abgerufen am 24. Juli 2021.