Unterkirnach

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Wappen Deutschlandkarte
Unterkirnach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Unterkirnach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 5′ N, 8° 22′ OKoordinaten: 48° 5′ N, 8° 22′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Schwarzwald-Baar-Kreis
Höhe: 815 m ü. NHN
Fläche: 13,17 km2
Einwohner: 2660 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 202 Einwohner je km2
Postleitzahl: 78089
Vorwahl: 07721
Kfz-Kennzeichen: VS
Gemeindeschlüssel: 08 3 26 065
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 5
78089 Unterkirnach
Website: www.unterkirnach.de
Bürgermeister: Andreas Braun
Lage der Gemeinde Unterkirnach im Schwarzwald-Baar-Kreis
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Karte
Unterkirnach von Osten

Unterkirnach ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Schwarzwald-Baar-Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterkirnach liegt auf der Ostseite des Schwarzwalds, rund sieben Kilometer von der Großen Kreisstadt Villingen-Schwenningen entfernt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde grenzt im Süden und Osten an Villingen-Schwenningen, im Osten an Mönchweiler, im Südwesten an die Stadt Vöhrenbach und im Norden an die Stadt St. Georgen. Mit dem Westen von Villingen teilt sich Unterkirnach die Postleitzahl.

Die Gemarkung der Gemeinde weist eine in Baden-Württemberg kaum vergleichbare Form auf. So sind die Gemarkungen von Unterkirnach und Villingen eng miteinander verzahnt. Während die meisten Waldflächen rund um die Gemeinde auf Gemarkung Villingen liegen, sind die offenen Flächen auf Unterkirnacher Markung. Allein der Grenzverlauf Villingen-Unterkirnach ist ca. 60 km lang und bildet zahlreiche En- bzw. Exklaven. Die Gewanne im Stockwald, Groppertal, Hippengehr, Salvest, Viehhof und Neuhäusle sind Beispiele hierfür.

Der Grund für den markanten Grenzverlauf ist, dass Unterkirnach bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ein abhängiger, unselbstständiger Ort der Stadt Villingen war. Bei seiner Loslösung von der Stadt wurden die offenen Flächen im Kirnach- und Brigachtal der neuen selbstständigen Gemeinde Unterkirnach zugeschlagen, während der Wald als einer der größten kommunalen Wälder in Baden-Württemberg (rund 8000 ha) – bis heute – bei der Stadt Villingen, jetzt Villingen-Schwenningen, verblieb. Der Waldrand und somit die Gemarkungsgrenze bildet die örtlichen geologischen Verhältnisse ab; der Wald stockt auf dem unfruchtbaren Buntsandstein, während die Wiesen im fruchtbareren Granit/Gneis angelegt wurden.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Unterkirnach gehören das Dorf Roggenbach,[2] die Zinken Geisendöbele, Gropper, Grund, Herrenwald, Ippengehr(Hippen-), Moosloch, Schlegeltal, Schlegelwald, Stockwald und Tal, die Höfe Aspengrund, Bärtleshof, Hinterwasenhof, Leimgruben, Lippenhof, Thomashof und Weiherhaus und die Häuser Ackerloch, Bärloch, Breitbrunnen, Ellenwinkel, Elleck, Gründle, Hohrain, Im Felsen, „Kirnachtal, Kloster Maria Tann“, Neuhäusle, Nollen, Rötenloch, Rossacker, Spechtloch, Wannendobel, Weiherhaus, Winterhalde und Wolfsgrund.

Im Gemeindegebiet liegt die Burgruine Kürneck.[3]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterkirnach hat Anteil am Landschaftsschutzgebiet Groppertal und am FFH-Gebiet Baar, Eschach und Südostschwarzwald. Auch an den Vogelschutzgebieten Baar und Mittlerer Schwarzwald hat die Gemeinde kleinere Anteile.

Unterkirnach liegt außerdem im Naturpark Südschwarzwald.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Selbständige Gemeinde in einer Verwaltungsgemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterkirnach ist selbstständig mit einem eigenen Rathaus und Bürgermeisteramt, die Gemeinde gehört wie die Umlandgemeinden Brigachtal, Dauchingen, Mönchweiler, Niedereschach und Tuningen der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen an.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Unterkirnach führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:[5]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2014 Ergebnis 2009
CDU/Bürgervereinigung Unterkirnach 53,4 % 7 54,7 % – 7 Sitze 51,3 % – 6 Sitze
Wir für Unterkirnach 43,2 % 5 45,3 % – 5 Sitze 48,7 % – 6 Sitze
FDP 3,5 % 0
Wahlbeteiligung 57,4 % 52,9 % 53,7 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1968 bis 2002 – Siegfried Baumann
  • 2002 bis 2013 – Gerold Löffler
  • Seit 1. Dezember 2013 – Andreas Braun

Braun wurde im Oktober 2013 mit 81,73 % der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Am 26. September 2021 wurde er mit 66,78 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Gemeinde Unterkirnach
Wappen der Gemeinde Unterkirnach
Blasonierung: „In Silber (Weiß) auf grünem Dreiberg drei rote Zinnentürme, der mittlere höher und breiter als die äußeren.“[6]
Wappenbegründung: Die Ortsherrschaft über Unterkirnach hatte seit 1506 die Stadt Villingen inne. So gehörte der Ort zur vorderösterreichischen Landgrafschaft Breisgau, die 1806 an Baden fiel. Das erste Siegel der Vogtei Kürnach findet sich auf der Huldigungsliste von 1811 und zeigt den Herzschild des badischen Staatswappens von 1807 (in schräglinks geteiltem Schild oben ein Schrägbalken, unten ein Löwe). Erst die seit etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts verwendeten Stempel zeigen mit drei eng aneinandergerückten Zinnentürmen auf einem Dreiberg ein eigenständiges Siegelbild. Ob dieses Motiv wegen der ehemaligen Burgen Roggenbach und Kürneck auf Unterkirnacher Gemarkung gewählt wurde, ist nicht bekannt.

Am 12. Oktober 1930 nahm der Gemeinderat den das Siegelbild in modifizierter Form aufgreifenden Wappenvorschlag des Generallandesarchivs von 1902 an und bestimmte die Gemeindefarben.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kirnachmühle ist der Nachbau einer typischen Schwarzwaldmühle.
  • Der Wildpflanzenpark soll dem Besucher die Naturgarten-Idee näher bringen.
  • Im Kinderbauernhof können Kinder die einheimischen Nutztiere aus der Nähe kennenlernen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den ÖPNV in Unterkirnach stellt der Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar-Heuberg sicher.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freilichtbühne
  • Spielscheune – eine überdachte 1.000 m² große Spiel- und Aktionsfläche für Kinder
  • Wanderwege
  • Orchestrionausstellung – „die ersten Musikautomaten“, zusammen mit dem Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Roggenbachschule ist eine Grundschule. Alle weiterführenden Schulen stehen in den umliegenden Städten zur Verfügung.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Unterkirnach
  • Musikverein Unterkirnach e. V. (ältester Verein in der Gemeinde)
  • Förderverein für Kulturarbeit und interkommunale Kontakte Unterkirnach e. V.
  • Tennis-Club 75 Unterkirnach
  • Tischtennisverein Unterkirnach
  • Ksc Unterkirnach
  • Ski-Club Unterkirnach e.V.
  • FC Alemannia Unterkirnach
  • SKC Kegelfreunde Unterkirnach

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siegfried Baumann, Bürgermeister a. D.
  • Helmut Glatz, Dirigent des Musikvereins Unterkirnach von 1981 bis 1997

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Unterkirnach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Roggenbach - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg; abgerufen am 25. Juli 2022.
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 605–606
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. Kommunalwahldaten 2019 des Statistischen Landesamtes: Unterkirnach, abgerufen am 2. April 2020
  6. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 15. Januar 2024
  7. Nach eskalierter Zwangsräumung in Unterkirnach: Ex-Soldat ergibt sich – Polizei untersucht gesamtes Haus auf Sprengstoff. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Januar 2024]).